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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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blitzen.«
    Die Idee, zu seinem Hotel zurückzukehren, hatte Stoke längst
aufgegeben. Wahrscheinlich wartete man dort auf ihn. Er würde
Shink Ool dazu benützen, sein alles andere als wertloses Gepäck
vom Hotel abzuholen und an einen Ort zu bringen, zu dem er leichteren
Zugang hatte.
    Stoke rechnete. Er wußte nichts über die Motive, nichts
über die Denk- und Handlungsweise der Leute, gegen die er
anzugehen hatte. Sie mochten es eilig haben, ihn aus dem Wege zu
schaffen, oder nicht. Sie mochten sich darauf verlassen, daß er
auf jeden Fall in sein Hotel zurückkehren würde, oder
vorsichtshalber ihm und Shink Ool, als sie sich zur Handelsmission
begaben, einen Bewacher mitgeschickt haben.
    Im letzteren Falle würde er auf Sicht handeln müssen. Im
ersteren, überlegte er, hatte er wenigstens eine Stunde Zeit,
bis die Spitzel am Hotel zu dem Schluß kamen, daß er
nicht mehr dorthin zurückkehren würde. Diese Stunde galt es
auszunutzen.
    Er wandte sich um und verlangte vom Pförtnerrobot, den
Chefrepräsentanten zu sehen. Die Bitte wurde ihm gewährt.
Er schilderte dem Chef der Mission die Lage, in der er sich befand,
und gab, ohne seinen Auftrag zu erwähnen, zu verstehen, daß
er im Auftrag der Regierung des Imperiums hier war. Das Verhalten des
Repräsentanten änderte sich daraufhin schlagartig. Nach den
Vorstellungen, die Shink Ool bislang in Stokes Auftrag hier gemacht
hatte, war er zu der Annahme gelangt, daß es sich bei Stoke um
nichts weiter als einen abenteuerlustigen Touristen handelte, die hin
und wieder von der Erde her auf Josaph auftauchten und hier in
Schwierigkeiten gerieten. Die Mission war angewiesen, solchen Leuten
auszuhelfen -denjenigen, die auf einer monatlich aufdatierten Liste
der Zahlungskräftigen standen, bis zu einer Höhe von
einhunderttausend Einheiten. Stokes Name befand sich auf der Liste.
Allan D. Mercant hatte rechtzeitig dafür gesorgt.
    Es fiel Stoke nicht schwer, dem Repräsentanten zu beweisen,
daß er in der Tat für die Regierung des Imperiums
arbeitete, obwohl alles, was er bei sich getragen hatte, noch in
Händen der Polizei war, und ihm keine Möglichkeit blieb,
beweiskräftigere Unterlagen aus seinem im Hotel befindlichen
Gepäck zu besorgen. Der Repräsentant und er besaßen
gemeinsam Kenntnis von einigen Vorfällen, die sich vor nicht
allzu langer Zeit in den innersten Kreisen der imperialen Regierung
zugetragen hatten und niemals an die Öffentlichkeit gelangt
waren. Eine Reihe von Anspielungen überzeugten den Chef der
Handelsmission davon, daß er in Stoke »einen Mann von
ganz innen« vor sich hatte.
    Stoke erhielt ein Handgeld in Höhe von zehntausend Einheiten,
außerdem einen kleinen Blaster und einen Ausweis, der auf ein
inzwischen zur Erde zurückgekehrtes Mitglied der Mission
ausgestellt war. Sich in den Besitz dieser Notwendigkeiten zu setzen,
hatte Stoke knapp
    vierzig Minuten gekostet. Es blieben ihm, wenn er richtig
gerechnet hatte, wenigstens zwanzig Minuten Zeit, um unterzutauchen
und wenigstens vorübergehend an einem Ort unterzukommen, an dem
der unbekannte Gegner ihn nicht aufzuspüren vermochte.
    Er nahm einen Automatwagen und fuhr zum teuersten Hotel der Stadt.
Er hatte keine Möglichkeit, zu ermitteln, wie der Spürsinn
seines Feindes arbeitete; aber es erschien plausibel, daß er
den ihm jüngst durch die Lappen Gegangenen an einem derart
auffälligen Ort wie dem Center-Majestik zuletzt suchen werde.
Stoke erhandelte sich eine kleine Suite im einhundertundzwölften
Stockwerk für den atemberaubenden Preis von zweihundertundzehn
Einheiten pro Tag. Er erfrischte sich, verzehrte einen
robotservierten Imbiß, den er nach den Strapazen der
vergangenen Stunden wohl verdient zu haben glaubte, und machte es
sich vor dem Bildschirm bequem. Er schaltete sich mitten in eine auf
Interkosmo ausgestrahlte Nachrichtensendung. Der Kommentator
erwähnte, daß das Oberste Strafgericht der Stadt einen
Mann namens Stoke Derringer, Herkunft Stavropol, nach Anwendung des
Artikels vierzehn der josaphischen Verfassung von vier äußerst
schwerwiegenden Anklagepunkten hatte freisprechen müssen. In
einem der Punkte, bemerkte der Sprecher, hatte Derringer einen
Mitangeklagten. Passive Partei bei dem Akt der Bestechung war ein
Beamter der Raumhafenverwaltung, Koj Maruno, Herkunft Akon, der
aufgrund von Derringers Freispruch ebenfalls hatte freigesprochen
werden müssen, weil es auf Akon ein Gesetz gab, wonach straffrei
ausging, wer einen Verstoß gegen die Gesetze

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