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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Entfernung bestätigten sich Stokes Angaben betreffs
der Identität des Bootes. Nach zwei weiteren, kurzen Manövern
betrug der Abstand nur noch wenige hundert Meter, und es gelang
Lagkruch, mit Hilfe von Radarscheinwerfern und einer entsprechenden
Kamera eine detaillierte Fotografie des unbekannten Fahrzeugs
anzufertigen und die Aufschrift zu entziffern, die in großen,
schlanken Lettern über der Äquatorialnaht prangte.
    Was sie vor sich hatten, war ein Beiboot der Olbr-Am.
    Stokes erste Reaktion war die absoluten Unglaubens. Er kam sich
vor wie der Mann, der zwei Halme von einem gigantischen Heuhaufen
aufgenommen und an dem einen klebend die Nadel gefunden hatte, nach
der die Welt schon seit Jahrhunderten suchte - und er weigerte sich,
an soviel Glück zu glauben.
    Aber das Boot war da, und es war mehr als unwahrscheinlich, daß
es auf andere als natürliche Weise dorthin geraten war.
Äußerlich wies es keinerlei Anzeichen von Beschädigung
auf, aber es mußte einen Grund dafür geben, daß
Astram Olbrich es hier zurückgelassen hatte.
    Das Fahrzeug mußte untersucht werden. Stoke fand sich
plötzlich in einer Lage, mit der er selbst in seinen kühnsten
Träumen nicht gerechnet hatte. Er hatte keine Gelegenheit
gehabt, sich auf ein derartiges Vorkommnis vorzubereiten, aber eine
sofortige Entscheidung war vonnöten.
    Als Lagkruch sich von der komplizierten Apparatur des Radarskops
abwandte, sah er in die Mündung des Blasters, den Stoke Mark
Lolitch abgenommen hatte.
    »Sie gehen«, sagte Stoke ernst.
    Lagkruch verzog den Mund.
    »Warum ich?«
    »Ich bin ehrlich, und ich weiß es«, antwortete
Stoke. »Ich werde hier warten, bis Sie sicher wieder an Bord
sind. Von Ihnen weiß ich überhaupt nichts. Ich wäre
keine Sekunde lang sicher, daß Sie das Schiff nicht einfach
umdrehen und verschwinden.«
    Der Topsider zögerte einen Augenblick.
    »Dasselbe gilt für mich«, sagte er schließlich.
»Ich weiß nichts von Ihnen. Auch ich werde jeden
Augenblick zweimal über die Schulter sehen, wenn ich dort
draußen bin. Warum soll ich gehen?«
    »Weil ich den Blaster in der Hand habe«, antwortete
Stoke, »und Sie nicht. Für alles, was es Ihnen wert ist,
versichere ich Ihnen folgendes: Ich werde nicht von der Stelle
weichen, bis Sie wieder an Bord sind.«
    Lagkruch lächelte - ein eigentümliches Lächeln, das
seine Augen unberührt ließ.
    »Ich gehe«, sagte er. »Bleiben Sie auf
Funkkontakt.«
    Er vervollständigte seine Montur durch einen Raumhelm und die
umschnallbare Klimaapparatur. Wenige Minuten, nachdem er den
Kommandostand verlassen hatte, erkannte Stoke am Aufleuchten einer
Kontrollampe, daß eine der Bordschleusen geöffnet worden
war. Augenblicke später erschien Lagkruch auf dem Bildschirm -
ein winziges, silbriges Pünktchen, das langsam auf das Beiboot
der Olbr-Am zuschwebte.
    Er brauchte ein paar Minuten, um den gähnenden Abgrund zu
überqueren, der die beiden Fahrzeuge voneinander trennte. Er
schien mit der Wandung des Bootes zu verschmelzen und entschwand aus
Stokes Blickfeld. Kurze Zeit später war seine Stimme zu hören:
    »Die Energieversorgung scheint intakt. Das äußere
Schleusenschott reagiert normal auf den Öffnungsimpuls.«
    Stoke malte sich aus, wie das Schott langsam zur Seite glitt, eine
hell erleuchtete, leere Schleusenkammer enthüllend, die der
Topsider zögernd betrat.
    »Normale Schwerkraft an Bord«, meldete er. »Ich
bin etwa acht Meter vom Pilotenstand
    entfernt. Begebe mich nach vorne.«
    Eine Minute lang herrschte Schweigen, dann klang der Interkom von
neuem auf.
    »Ich bin im Pilotenstand. Alles in Ordnung - aber leer.«
Mit verwunderter Stimme fuhr Lagkruch fort: »Ich möchte
wissen, warum sie das Boot zurückgelassen haben.«
    Stoke hatte eine Idee.
    »Vielleicht sind sie überrascht worden.«
    »Möglich«, gab der Topsider zu. »Was
jetzt?«
    Stokes Plan lag fest.
    »Setzen Sie das Triebwerk in Gang. Fliegen Sie eine Runde.«
    Lagkruch antwortete nicht sofort. Dann fragte er mißtrauisch:
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich möchte wissen, ob das Ding wirklich so in Ordnung
ist, wie es aussieht.«
    »Sie möchten wissen, ob jemand vielleicht eine Bombe
gelegt hat«, warf Lagkruch ihm vor.
    »Benutzen Sie Ihr Gehirn, Mann«, knurrte Stoke. »Warum
sollte jemand eine Bombe in einem Boot deponieren, das mitten im
Nichts umherfliegt und von Rechts wegen für alle Zeiten
verschollen sein sollte?«
    Lagkruch gab ihm recht. Er willigte ein, das Triebwerk zu
aktivieren und »eine Runde

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