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PR TB 066 Supernova

PR TB 066 Supernova

Titel: PR TB 066 Supernova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fluchte vor
sich hin. Der Funkspruch brauchte nur von einem der Verfolger
abgehört zu werden, der ein wenig mehr als das durchschnittliche
Maß an Kombinationsvermögen besaß, und er würde,
wenn er diesem Debakel überhaupt entkam, bei seiner Ankunft am
Raumhafen eine solche Heerschar von Freude-durch-Handel-Leuten
vorfinden, daß es ihm bis in alle Ewigkeit nicht gelänge,
sich zur Laderampe des Charterschiffes durchzuschlagen.
    Er warf einen letzten Blick auf die riesige Kuppel des
Hauptgebäudes, vergewisserte sich, daß je ein Fensterluk
zu seiner Rechten und Linken halb offenstand, und riß den
Gleiter in eine scharfe Kurve, die ihn in steilem Gleitflug auf das
Wäldchen zusandte.
    Den Verfolgern schien das plötzliche Manöver völlig
überraschend zu kommen. Stoke sah die vordersten Bäume
schon in greifbarer Nähe, als das erste der feindlichen
Fahrzeuge seinen Kurs änderte, um ihm zu folgen. Für
weiteres Beobachten blieb ihm keine Zeit. Er hatte seine ganze
Aufmerksamkeit dem eigenen Gleiter zu widmen.
    Es krachte und rüttelte, als er mit brutaler Gewalt durch das
Unterholz brach. Er wich größeren Stämmen aus, weil
er wußte, daß sie das Fahrzeug gefährlich
beschädigen konnten, verringerte seine Geschwindigkeit jedoch
kaum. Im Innern des Wäldchens beschrieb er eine scharfe Kurve
nach Westen. Das war der Trumpf, auf dessen Wirksamkeit er sich
verlassen mußte. Die Verfolger hatten ihn in nördlicher
Richtung in den Wald eindringen sehen. Sie hatten nur ein paar
Sekunden Zeit, um sich darüber klarzuwerden, daß er nicht
unbedingt auf demselben Kurs aus dem Versteck wieder hervorkommen
mochte; aber er hatte die Absicht, ihren Überlegungen um
wenigstens eine Sekunde voraus zu sein.
    Er trieb den Gleiter durch das Unterholz und stöhnte, während
die Haltegurte unter dem fortwährenden Gerüttel und
Gestampfe des Fahrzeugs ihn wie mit Peitschenhieben bearbeiteten.
Vorab sah er die Bäume auseinandertreten und bereitete sich auf
den Augenblick vor, in dem er unter dem Schutz des Laubes hervor
wieder ins Freie schoß - aber was er für den Rand des
Wäldchens gehalten hatte, erwies sich als eine kreisförmige
Lichtung von nicht mehr als zehn Metern Durchmesser, von den sich
neigenden Kronen der Bäume überhangen und gegen jede Sicht
von oben geschützt.
    Auf der Lichtung schwebte ein Fahrzeug - ein Gleiter von genau
demselben Typ, den Stoke benützte.
    Stoke brachte seinen Wagen abrupt zum Stehen. Er war nicht weiter
als fünf Meter von dem fremden Fahrzeug entfernt. Er starrte es
ungläubig an und gewahrte die Gestalt im Pilotensitz. Er
studierte sie aus halb zusammengekniffenen Augen. Der Fremde sah ihn
ebenfalls. Er hob
    den Arm zu einer ermutigenden Geste und lachte. Stoke fühlte,
wie ihm das Blut in den Adern gefror.
    Da machte das andere Fahrzeug einen Satz vorwärts und
verschwand mit berstendem Krachen im Wald. Stoke sah, wie es ins
Unterholz tauchte. Er saß da mit offenem Mund und unfähig,
sich zu bewegen. Irgendwo im Hintergrund seines Bewußtseins
dämmerte die Erkenntnis, daß die Verfolger sich auf den
fremden Gleiter stürzen würden, sobald er das Wäldchen
verließ, und daß er selbst infolgedessen freie Bahn
hätte, wenn er aus dem Versteck hervorkam.
    Er brachte es trotzdem nicht fertig, den Fahrthebel zu ziehen. Er
war ein Mann, der im Laufe seines Lebens mehr Überraschungen
erlebt hatte als Milliarden andere seines Alters; aber auch für
ihn gab es eine Grenze, jenseits deren der Schock so groß war,
daß er durch pure Disziplin des Verstandes nicht mehr sofort
überkommen werden konnte.
    Stoke hatte die Grenze überschritten.
    Er rief sich das Bild in Erinnerung zurück und untersuchte es
von neuem; aber so lange er auch prüfte und forschte, das
Ergebnis blieb dasselbe.
    Der Mann in dem fremden Fahrzeug war er selbst gewesen.
    Als er eine Minute später aus dem Dickicht hervorbrach, war
von den Verfolgern keine Spur mehr zu sehen. Er nahm Westkurs und
erreichte nach kurzer Zeit den Zubringer zur östlichen
Ausfallstraße, den er vor kurzem in entgegengesetzter Richtung
entlanggeglitten war. Er fädelte sich geschickt in den Verkehr
ein und befand sich zehn Minuten später auf der nordsüdlichen
Hauptverkehrsachse, die ihn geradewegs zum Raumhafen brachte. Er
parkte den Gleiter in einer unterirdischen Garage und gab dem
Parkrobot nebst einer erklecklichen Summe von Währungsmarken
genaue Instruktionen, das Fahrzeug zwanzig Tage lang unter Aufsicht
zu halten. Habe sich bis

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