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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vergötterten Körper vervielfältigen
und von ihnen nach Belieben Besitz ergreifen.
    Erdega hatte keine andere Wahl, als geduldig auszuharren und auf
den Tag seiner Erlösung zu warten, der irgendwann bestimmt
kommen würde. Die Wartezeit verträumte er damit, indem er
sich ausmalte, wie er die Weiten des Universums durchstreifte, von
Welt zu Welt sprang und Wunder um Wunder erforschte. Seine Phantasie
ging mit ihm über die Grenzen des Verständlichen hinaus, er
assoziierte mit den Begriffen »Sterne« und »Sonnen«
und »Planeten« und »Schiffe« die erregendsten
Wunschbilder - aber der Wahrheit kamen sie allesamt nicht im
entferntesten nahe, denn Erdega hatte in seinem Leben noch nichts
Ähnliches gesehen. Er hatte nur die Sehnsucht des Wesens
gespürt, als er in ihm zu Gast war, und schuf sich nun
Wunschbilder, die ihn sehnsüchtig machten.
    Deshalb traf die Wahrheit Erdega wie ein Schock, als ein »Oberer«
ihn eines Tages aus seinem Gefängnis befreite. Denn kaum war
sein Kerker offen, da drang das Licht der Sonne und Sterne auf ihn
ein, tat sich die unergründliche Ferne vor ihm auf und drohte
ihn zu verschlingen; alles war unverständlich, erschreckend
fremd, tödlich kalt. Erdega wünschte sich alles andere, als
diese unbekannten Weiten betreten zu müssen. Aber für eine
Rückkehr in seine Welt war es zu
    spät, und das Gefängnis konnte er aus eigener Kraft auch
nicht wieder schließen.
    Er wurde unerbittlich aus der schützenden, wärmespendenden
Finsternis herausgerissen und dem »nackten« Licht der
Unendlichkeit preisgegeben. Die Sterne funkelten kalt von den weit
entfernten »Wänden« auf ihn herunter.
    Und doch war Erdega noch nicht ganz verloren, denn er ortete ein
anderes Gefängnis voll Dunkelheit und Wärme und nistete
sich dort in dem Gastkörper ein. Dort verbrachte Erdega einige
Zeit, die er dazu nützte, die Lebensphilosophie der »Oberen«
zu ergründen. Aber er war noch weit davon entfernt, die Logik
der Menschen zu begreifen, als sich auch dieses Gefängnis
öffnete. Er war kaum eine Woche in dem kleinen Menschenbündel
zu Gast gewesen - da gebar Ylina Costa.
    Sie brachte ein mißgestaltetes Kind zur Welt.
    ***
    André Noir zog sich langsam aus dem fremden Geist zurück.
Er wollte sich und dem Askadier eine Pause gönnen, sie konnten
beide ein wenig Ruhe gebrauchen. Noir, um die neu gewonnenen
Eindrücke zu verarbeiten; Erdega, um sich zu sammeln.
    Was muß dieses Wesen in all den Jahren in diesem
menschlichen Körper durchgemacht haben! Es hatte seine Sehnsucht
nach der Freiheit teuer bezahlt, nämlich mit der Gefangenschaft
in einer Welt, die es nie verstehen gelernt hatte - und die es nie
verstehen lernen würde!
    Noir wurde brutal aus seinen Gedanken gerissen. Der Shift ruckte
plötzlich mit solcher Kraft in die Höhe, daß es ihn
von dem Magnetsessel warf. Bevor Noir wieder auf die Beine kam, brach
ein Chaos in dem Flugpanzer aus. Von überallher drangen Schreie,
Flüche und Geräusche wie von Kampf lärm.
    Mit einem kurzen Blick zu Erdega, dessen Körper schwer atmend
auf dem Nischenbrett lag, vergewisserte sich Noir, daß er die
Kabine unbesorgt verlassen konnte. Als er in den Vorraum kam, sah er
sofort, was sich zugetragen hatte.
    Erdegas Alptraum war wieder erwacht.
    Vor dem Eingang des Geschützstandes, mit dem Rücken zur
Wand und Eloire als lebendes Schild vor sich, stand Phillip. Er hielt
einen Strahler in der Hand, den er offensichtlich einem schlafenden
Polizisten abgenommen hatte. Damit hielt er die Männer in
Schach, die hilflos in ihren Schlafsäcken lagen und in die
Waffenmündung blickten.
    Eben kamen Kommissar Diller, sein Assistent und Janz über die
Leiter aus der Führerkuppel geklettert.
    »Rührt euch nicht vom Fleck«, sagte Phillip mit
seiner hohlen
    Stimme. »Jeder Fluchtversuch ist zwecklos. Wir sind zu
dritt.«
    Und zur Bestätigung seiner Worte erschien in der Tür zum
Geschützstand der Totenschädel eines zweiten Phillip.
    »Alles in Ordnung?« rief Phillip I zur Führerkuppel
hinauf.
    »Alles in Ordnung«, bestätigte die bereits
bekannte grausige Stimme. Sie gehörte Phillip Nummer drei. »Wir
fliegen jetzt zum Schatz von Askadir und vernichten ihn - damit
endlich Schluß ist.«

15.
    André Noir hätte die Macht gehabt, die drei Wesen aus
Erdegas Alptraum zu überwältigen. Aber sie wollten den
Shift zum »Schatz von Askadir« fliegen, und da niemandes
Leben unmittelbar bedroht war, griff er nicht ein. Es war fraglich,
ob Erdega die Kraft besessen

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