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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf, aber sie war wieder nicht so fremd, daß
er sich nicht in ihr hätte orientieren können. Er konnte
diese Gedanken nicht »lesen« wie etwa ein Telepath, nein,
so einfach wurde es Noir nicht gemacht. Er »sah« Bilder,
Gedankenmuster, die er mit seinen Illusionen berieselte, geistige
Impressionen, die er umformen mußte und mit seinen eigenen
Impulsen durchsetzte. Auf diesem Umweg,
    durch die Inbesitznahme des anderen Ichs, vermochte er es zu
analysieren und nach seinem Willen zu lenken.
    Erdega, wir gehen jetzt weit, weit zurück. Zurück durch
die Finsternis in die Vergangenheit. Kannst du mir folgen, Erdega,
oder besser -kannst du mich führen? Da war der Archäologe
im Askadir-Gebirge. Wir gehen an ihm vorbei, noch weiter zurück.
Ja, führe mich, Erdega. Führe mich zum Anfang, als die Welt
noch mit deinesgleichen belebt war. Weit zurück in die fernste
Vergangenheit, in der du noch ein Askadier unter Askadiern gewesen
bist. In die Zeit, in der dein Volk in der Blüte stand. Dort
beginnen wir damit, deinen Leidensweg abzuschreiten - bis zum
heutigen Tag. Aber halt, da ist der Beginn. Siehst du ihn, den
Beginn? Siehst du die Bilder, Erdega? Dann zeige sie mir.
    Erst auf diesem Umweg erfuhr Noir von dem Schicksal Erdegas, des
Askadiers.
    ***
    Das Volk lebte in der Unterwelt des Planeten Halperoon. Ihre Welt
waren die tief in der Planetenkruste liegenden Höhlen, die
kalten Wasserläufe und die wärmespendenden Magmaseen. Das
Volk war dazu ausersehen, nie das Licht der Sonne zu erblicken, nie
die Weiten des Alls kennenzulernen. Sie strebten nicht nach »oben«,
sondern wanderten mit dem glutflüssigen Hitzekern des Planeten
immer »tiefer«. Das war ihr Dasein.
    Das Volk hätte nie von der Existenz des Weltalls erfahren,
hätte nie Sehnsucht nach den unzähligen Wundern der
Schöpfung gehabt, wenn diese nicht in Form anderer
Intelligenzwesen in die Tiefe des Planeten gekommen wären.
Wahrscheinlich handelte es sich um Lemurer, Vertreter der ersten
Menschheit, denn Erdega zeichnete von diesen Wesen ein durchaus
humanoides Bild.
    Allerdings war dieser Kontakt einseitig. Die »Eindringlinge«
erfuhren nichts über die Existenz des Volkes, denn es zog sich
vor ihnen zurück. Nur einer wurde ausgesandt, die Eindringlinge
zu erforschen. Das war Erdega. Er nahm den Körper eines der
Fremdwesen in seine Gewalt, und während er zu Gast in dem
fremden Körper war, wurde das Wissen von der riesengroßen
Welt »draußen«, dem Universum, auf ihn übertragen.
Und Erdega lernte die Vorzüge seines Gastkörpers kennen,
der so einfach und dennoch so vollkommen in seinem Aufbau war. Es war
leicht, diesen Körper »nachzubauen«, es war leicht,
in dieses unkomplizierte Gehirn einzuziehen. »Was liegt näher«,
hielt Erdega seinem Volke vor, »als viele solche Körper
nachzubauen, in sie einzukehren und mit ihnen an die Oberfläche
zu gehen und von dort aus das Universum zu erobern!«
    Und weil Erdega das zu seinem Volke sagte, stempelten sie ihn zum
Verräter. Sie sperrten ihn in ein Gefängnis, aus dem es für
ihn aus eigener Kraft kein Entrinnen gab. Aber er wußte: Wenn
andere aus seinem Volk ebenfalls zu Gast in diesem Körper
gewesen wären, die verführerischen Gedankenbilder gesehen
hätten, dann wären sie so wie Erdega von einem unstillbaren
Fernweh gepackt worden.
    Sein Volk konnte ihn nicht verstehen, deshalb bestrafte es ihn als
Abtrünnigen. Er wurde in das Gefängnis gesperrt und nahe an
die Oberfläche gebracht. Der Urteilsspruch lautete: »Nun
sollst du Erdega heißen, weil du der unumschränkten
Freiheit verfallen bist. Du darfst dein Gefängnis nicht aus
eigener Kraft verlassen, aber wenn ein >Oberer< dich findet,
dann wird es ihm möglich sein, dich zu befreien. Er kann durch
die Wärmeausstrahlung seines intelligenten Lebens die Tore zur
Freiheit für dich öffnen. Und dann wird die eigentliche
Strafe für dich beginnen - das prophezeien die Weisen des
Volkes.«
    Erdega blieb eine Ewigkeit in der Finsternis seines Kerkers. Die
Zeit ging an ihm vorbei, ohne ihm den ersehnten Tod zu bescheren. Und
er sehnte den Tod oftmals herbei. Aber er konnte nicht sterben, denn
sein Körper war konserviert. Sein Geist war wach - wach und
gefesselt. Er konnte nur auf Freiheit hoffen, wenn ein intelligentes
Wesen kam und in seinem Forscherdrang das Gefängnis untersuchte.
Dann würde es durch seine Wärme Erdega die Freiheit geben.
Und er konnte aus der Beengung in das von ihm geliebte »Universum«
fliehen, die von ihm

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