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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bewegung. Zuerst öffneten
sich seine Finger, dann reckte er die Arme, und zuletzt entspannten
sich die Beine. Die Augen, das ganze Gesicht wurde mit einem Schlag
lebendig.
    »Hallo, André«, sagte Erdega.
    »Hast du Hunger, Erdega?«
    Erdega legte den Kopf schief.
    »Nein«, sagte er schließlich.
    »Bist du müde?«
    »Ja, ein bißchen.«
    »Möchtest du schlafen?«
    »Nein. Ich bin ja vom Schlafen müde.«
    »Was möchtest du, Erdega?«
    »Was ich möchte?« wiederholte Erdega und lächelte
einfältig.
    Noir lächelte zurück. »Ja, ich frage dich, was du
gern möchtest.«
    »Ich weiß nicht. Doch, ich möchte meine
Courilla.«
    »Sofort? Oder möchtest du noch warten?«
    »Ist es dir lieber, wenn ich auf meine Courilla warte?«
    »Ehrlich gesagt, mir wäre es lieber.«
    »Gut, dann warte ich. Wo ist Janz?«
    »Ich könnte es dir sagen, Erdega. Aber vielleicht
möchtest du raten. Das wäre doch recht unterhaltsam.«
    Erdega richtete sich auf und blickte Noir mißtrauisch an.
    »Ich soll mich wohl lächerlich machen, was? Du willst,
daß ich rate, damit du etwas zu lachen hast!«
    »Sicher nicht, Erdega. Ich glaubte, es würde dir Spaß
machen. Aber wir können es auch lassen.«
    »Wenn du es so meinst.« Erdega sprach den Satz nicht
zu Ende. Plötzlich kicherte er.
    »Warum lachst du, Erdega?«
    »Ich finde es - irgendwie ulkig.«
    »Was, Erdega?«
    »Na ja, wahrscheinlich ist es gar nicht so ulkig. Aber ich
finde es ulkig.«
    »Was denn?«
    Erdega senkte seine Stimme und flüsterte vertraulich: »Weißt
du, André, ich heiße in Wirklichkeit gar nicht Erdega.«
    »Tatsächlich?«
    »Ist es nicht ulkig, daß mich alle Erdega nennen,
obwohl ich gar nicht so heiße.«
    »Warum sie das wohl tun?«
    »Was?«
    »Dich Erdega nennen, obwohl du nicht so heißt.«
    »Ach, wahrscheinlich deshalb, weil ich frei bin, und erdega
heißt Freiheit.«
    »Von wem weißt du das?«
    »Was?«
    »Daß erdega Freiheit heißt.«
    »Das weiß ich von Erdega.«
    Noir drohte spaßhaft mit dem Finger.
    »Jetzt hast du mich drangekriegt.«
    »Aber gar nicht. Warum glaubst du, ich hätte dich
drangekriegt?« »Na, du sagst, daß du nicht Erdega
seist, obwohl dich alle so nennen. Dann behauptest du wieder, Erdega
habe dir gesagt, was erdega heißt. Wer ist denn nun Erdega? Und
- wo ist er?«
    Erdega hob die Hand und tippte sich mit dem gekrümmten
Zeigefinger an die breite Stirn.
    »Er ist hier drinnen.«
    Er hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, als sich sein
Gesicht plötzlich schmerzhaft verzog. Sein Körper krümmte
sich wie unter Peitschenhieben. Sekunden später, bevor Noir sich
noch einschalten konnte, lag Erdega wieder zusammengekauert und
vollkommen apathisch auf der Liege. Er reagierte auf keinen der von
Noir hervorgerufenen Reize. Nadel und Flamme blieben bei ihm ohne
Reaktion.
    Noir hatte es nicht anders erwartet. Erdega hatte sich wieder in
das Labyrinth seines Unterbewußtseins zurückgezogen. Noir
war soweit wie am Anfang. Er hatte ein Bündel Mensch vor sich,
bei dem nur die lebensnotwendigsten Funktionen festzustellen waren.
    Und doch - Noir war nicht ganz erfolglos geblieben. Denn eine
Vermutung, die er schon lange gehegt hatte, war nun bestätigt
worden.
    Erdega bestand aus zwei Persönlichkeiten, aber er war nicht
schizophren. Vielmehr wohnten zwei Ichs in diesem Körper. Das
menschliche Ich, mit dem Noir eben gesprochen hatte, und ein anderes,
wahrscheinlich nichtmenschliches Ich.
    Dieses zweite Ich war Erdega. Der Freie.
    Noir konzentrierte sich von neuem. Er streckte seine geistigen
Fühler aus, drang hinein in das fremde Unterbewußtsein,
vorbei an dem ersten Ich. Immer tiefer, tiefer - bis er auf Erdega
stieß.
    ***
    »Ich könnte dich töten!« schrie Erdega. Sein
Körper zuckte, beruhigte sich aber augenblicklich wieder, als
die hypnotischen Impulse ihn einhüllten.
    Beruhige dich, Erdega, ich bin dein Freund. Ich bin André
Noir, ein Mensch, aber dein Freund. Ich versuche dich zu verstehen.
Sieh her, ich lasse dich den Regenbogen schauen. Ist er nicht
wunderbar in all seinen Farben? Er ist zum Fassen nahe. Ich schenke
ihn dir. Lasse dich von ihm um fluten, schwebe mit ihm empor, bis zum
Dach des Universums, dort, wo die Wände mit den blinkenden
Sternen enden. Dort hat alles Leid ein Ende.
    Noir hatte beim ersten Kontakt augenblicklich gespürt, daß
er hier nicht auf die Gedanken eines menschlichen Wesens traf. Er war
mit dem Geist eines Askadiers konfrontiert. Eine fremde Gedankenwelt
tat sich vor Noir

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