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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihre
Schmerzen abkürzte. Der Dolch, ein getarnter Lähmstrahler,
trat in Tätigkeit. Einen der Männer, die ich besinnungslos
geschlagen hatte, fesselte ich und band ihn an einen Palmenstamm.
    Ich schlief, bis mich das Licht und Tis Zähne erneut weckten.
    Dann sah ich kurz nach den Männern. Fünf waren aus der
Bewußtlosigkeit erwacht und davongelaufen. Die fünf
anderen waren noch da, einer von ihnen saß mit dem Rücken
mir zugewandt an dem Stamm. Ich schnippte mit den Fingern und
bedeutete den Wölfen, sich vor den Mann hinzustellen. Sie taten
es geräuschlos und erschienen vor ihm von beiden
    Seiten, als ich meinen Arm mit dem Messer um den Stamm legte. Die
Messerspitze bohrte sich in den Hals des Gefesselten. Er konnte zwar
die Wölfe sehen, mich aber nur hören. »Dein Name,
Mann!« sagte ich hart.
    Er drehte den Kopf, aber ich sagte:
    »Halt! Sonst . . .«
    Die Wölfe waren knurrend einen halben Meter nähergekommen,
und der Mann vor mir begann zu zittern.
    »Kemwese.«
    Ich sagte leise:
    »Elf Männer sind bezahlt worden, man hat ihnen Waffen
gegeben, um mich zu töten. Warum?«
    Er zögerte, und ich verstärkte den Druck der
Dolchspitze.
    »Sie sagten . . .«
    Ich beugte mich vor und sah Kemwese an; er hockte an dem borkigen
Stamm, und sein zerfetztes Hemd troff von Tau. Er fröstelte.
    »Wer?«
    »Die . . . die beiden Priester des Anubis.«
    Ich atmete ein, mich zur Ruhe zwingend. Die Priester des Anubis
zahlten elf Männer, um mich ermorden zu lassen. Das sah nach
einer Machtprobe aus, die beginnen würde, sobald ich in Memphis
war.
    »Was sagten die Anubispriester?«
    Kemwese stierte durch die Büsche; er wagte nicht einmal, die
beiden Wölfe anzuschauen. »Sie sagten ... du wärest
ein Kranker, der die Seuche einschleppt nach Memphis und den Pharao,
den Beschützer Ägyptens und Unterjocher der Fremdländer,
ansteckst und tötest.« »Sie wußten meinen
Namen?« fragte ich tonlos.
    »Ja. Denn du bist Atlan-Anhetes.«
    »Das ist richtig«, sagte ich. »Und ich habe den
Neter-Nacht geheilt, den ein Löwe zerfleischt hatte. Ich bin
sein Freund, und Neter-Nacht ist dem Pharao wie ein Bruder.
    Sind die Priester des Anubis die Brüder des Pharaos?«
    Er schluckte unsicher und flüsterte:
    »Nein ... sie sind es nicht.«
    Ich nahm den Dolch von seiner Kehle, führte einen schnellen
Schnitt entlang des Stammes aufwärts und trennte die dünnen
Schnüre durch. Dann ging ich um den Baum herum, schob den Dolch
wieder in die Lederscheide und sah Kemwese in die Augen. Sie waren
groß vor Furcht. Elf gegen einen, der mit den Wölfen
sprach — das war zuviel für seinen einfachen Verstand.
    »Sieh, Kemwese«, sagte ich hart. »Ich bin der
Bruder dieser Wölfe, der Mann der Wunden, und der Heiler des
Neter-Nacht. Ich bin nicht krank, denn sonst müßtest du
auch sterben. Die Priester des Anubis haben gelogen, und ich werde
sie eines Tages zur Rechenschaft ziehen. Ich gehe jetzt.«
    Dann, nach einer Weile, sagte ich ruhig:
    »Du bist frei. Ich kenne die Gesichter der Männer, die
mich überfallen haben. Wenn ich sie mit einer Waffe in meiner
Nähe sehe, werde ich sie töten. Gehe nach Memphis und sorge
für die Verwundeten.«
    Die Torflügel waren zurückgeschwungen. Sie setzten sich
aus schweren Balken aus Zedernholz und Palmenstämmen zusammen,
waren durch die Techniken von Feder, Nut und Schwalbenschwanz gefügt
und mit kupfernen Beschlägen gesichert. Unter einem riesigen
Sonnensegel saßen die Soldaten des Pharaos und beobachteten
jeden, der sich auf der Sandstraße näherte.
    »Memphis!« murmelte ich.
    Neben den Rädern, die jetzt auf Stein knirschten, schlichen
die Wölfe dahin. Ich lenkte den Wagen bis in die Nähe des
Sonnensegels, verknotete die Zügel und stieg ab.
    Ein Gardist, groß, schlank und mit bloßem Oberkörper,
kam langsam auf mich zu.
    »Wir warten auf dich, Fremder«, sagte er. Er besaß
für einen Mann von rund sechsundzwanzig Jahren eine riefe
Stimme, einen grollenden Baß. Er war in breite Lederbänder
gekleidet, trug schwere Kupferspangen und Bronzeschnallen. Zwei lange
Dolche steckten in einem Gürtel, der mindestens dreimal
handbreit war.
    »Wer wartet?« fragte ich zurück.
    »Die Gardisten des Pharaos. Hepetre hat berichten lassen,
was geschehen ist. Wir grüßen dich.«
    Der düstere Ausdruck seines Gesichtes verging plötzlich,
als er breit lächelte. Die anderen Gardisten kamen langsam näher
und bildeten einen Halbkreis um das Gespann und mich. Sie
unterhielten sich leise und

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