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PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

Titel: PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hauptzentrale befindet sich ein Schrank für
Erste Hilfe“, erklärte Vater Lashron. „Er ist mit
einem roten Kreuz auf weißem Grund markiert. Irul-Luzie,
versorge bitte
    den Verwundeten. Sidni-Stem, du hörst mir genau zu. Ich sage
dir jetzt, was du zu tun hast.“
    Luzie nickte und erhob sich. Als sie zurückkam, lauschte Stem
bereits den Erklärungen Vater Lashrons. Er begriff schnell, was
er zu tun hatte. Im Grunde genommen hätte jeder Mentor-Zögling
die drei Stromkreise schließen können; Vater Lashron
vermochte es nur deshalb nicht selbst zu erledigen, weil er an das
Positronengehirn gefesselt war.
    „Du mußt dich beeilen“, schloß Vater
Lashron. „Zwei Flugpanzer befinden sich bereits im Anflug auf
das Schiff. Ich registriere einfallende Tasterimpulse.“
    Anderson Sidni-Stem nickte und begab sich in die Hauptzentrale. Er
öffnete den Verteilerschrank für die Feldleiter, nachdem
Vater Lashron den Strom abgeschaltet hatte. Die schenkeldicken
Bündelfeldröhren waren leicht voneinander zu unterscheiden,
da sie in verschiedenen Farben gehalten waren. Stem bemühte
sich, ruhig zu bleiben, während er die Arbeit ausführte. Es
fiel ihm nicht leicht, denn die Außenmikrophone übertrugen
das helle Pfeifen kurvender Flugpanzer.
    Wenige Minuten später war die Arbeit getan. Sidni-Stem
richtete sich auf.
    „Fertig, Sir!“ rief er zur Positronik hinüber.
    „Danke“, erwiderte Vater Lashron. „Schnallt euch
bitte an. Ich weiß nicht, welche Effekte beim Übergang
auftreten.“
    Stem hielt sich unwillkürlich an einem Sessel fest, als die
Kraftwerke im Innern des Schiffes hochgeschaltet wurden. Ihr
ohrenbetäubendes Tosen übertönte das Pfeifgeräusch
der Flugpanzer.
    Auf einem Schirmsektor der Panoramagalerie war zu sehen, wie die
Flugpanzer plötzlich in der Luft anhielten und sich dann rasch
auf den Boden senkten.
    „Sie haben unsere Energieentfaltung angemessen“,
erläuterte Vater Lashron.
    Gemeinsam mit Luzie hob Stem Betty-Inger in einen Sessel der
Zentrale und schnallte ihn an. Danach suchten die Frau und der Mann
ebenfalls ihre Sessel auf.
    Auf einem der Bildschirme war plötzlich ein heller
Lichtausbruch zu sehen. Dann wurde das Schiff von einem heftigen Stoß
erschüttert.
    „Sie zerschießen die Schleuse!“ rief Stem.
„Vater Lashron, du mußt dich beeilen!“
    Vater Lashron antwortete nicht. Dafür stieg das
Arbeitsgeräusch der Fusionsmeiler weiter an. Draußen
erhoben sich die beiden Flugpanzer, zogen sich einige hundert Meter
zurück und richteten ihre Energiegeschütze auf das Schiff.
    Sidni-Stem umklammerte die Armlehnen seines Sessels. Er glaubte
plötzlich nicht mehr an die Unzerstörbarkeit der
Schiffshülle. Warum handelte Vater Lashron nicht endlich! Die
Unmittelbarkeit der Bildübertragung erzeugte das Gefühl,
als lägen zwischen ihm und der Außenwelt lediglich
zerbrechliche Glasplastikfenster.
    Babakow Betty-Inger stieß eine Verwünschung aus und
stöhnte qualvoll.
    Auch Sidni-Stem verspürte plötzlich ein Gefühl der
Übelkeit. Sein Magen drehte sich um und stieg und stieg.
    Stem schluckte mehrmals. Er sah alles wie durch einen Schleier.
Draußen bei den Flugpanzern blitzte es auf. Aber der
lichtschnelle Energiestrahl kroch seltsamerweise nur auf das Schiff
zu, verblaßte mehr und mehr, und dann verschwanden die
Flugpanzer. Die Bildschirme füllten sich mit einem
ekelerregenden weißlichgelben Wallen und Wogen, das jählings
zu einer grauen Mauer erstarrte.
    „Wir befinden uns in Absoluter Nullzeit“, ertönte
die Stimme von Vater Lashron. „Ich versuche jetzt, uns in eine
Temporalspur einzufädeln. Verhaltet euch bitte ganz ruhig.“
    Das war leichter gesagt als getan, dachte Sidni-Stem. Er hatte das
Gefühl, aufspringen und irgendwohin rennen zu müssen, nur
fort von diesem graueneinflößenden Nirgendwann.
    „Nein!“ stieß Betty-Inger hervor. „Nein!
Das ist purer Wahnsinn! Wo sind wir?“
    Eigenartigerweise wirkte die Verwirrung des Jägers beruhigend
auf Stem. Er riß seinen Blick von den Panoramaschirmen los und
wandte den Kopf.
    Inger war in seinem Sessel so weit zurückgerutscht, daß
es aussah, als wollte er in die Konturlehne hineinkriechen. Seine
Augen quollen beinahe aus den Höhlen, und das kurzgeschnittene
brandrote Haar hatte sich aufgerichtet. Verständlich, dachte
Stem, er weiß von nichts.
    Er schnallte sich los und beugte sich zu Inger hinüber, legte
ihm eine Hand auf den Unterarm.
    „Keine Sorge, Inger. Vater Lashron weiß, was er tut.
Ohne

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