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PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

Titel: PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Lärm absank, wußte Stem,
daß sie sich in der Absoluten Nullzeit befanden.
    Er dachte angestrengt an die Zeit, an der sie ankommen wollten.
Doch immer wieder drängten sich Zweifel dazwischen. Er fühlte,
daß es über die Geisteskapazität jedes Menschen
hinausging, den Komplex „Zeit“ in seiner vollen Bedeutung
zu erfassen, mit allen seinen Problemen, die sich bei der
Manipulation ergaben.
    Und plötzlich wußte er, daß ihnen ein
katastrophaler Fehler unterlaufen war.
    Sidni-Stem wollte aufspringen, Vater Lashron zum Abbruch des
Experiments veranlassen. Aber als er die Augen öffnete, raste
die EX-4489 bereits durch einen Zeitkorridor in die Vergangenheit.
    Zu spät.
    Es gab keine Umkehr mehr.
    Stem preßte die Lippen aufeinander, damit seinem Mund kein
unbedachtes Wort entschlüpfte. Er mußte das Geheimnis für
sich behalten, durfte den Gefährten nicht die Hoffnung nehmen. -
Und vielleicht waren seine Überlegungen auch falsch. Vielleicht
ging doch alles gut.
    Der Zeitkorridor riß auseinander.
    Sidni-Stem hörte einen gellenden Schrei und wußte
nicht, ob er oder ein anderer ihn ausgestoßen hatte. Aus weit
aufgerissenen Augen starrte er dem sich herausschälenden Ziel
entgegen: einem halbkugelförmigen Bauwerk, das auf schwarzem
Geröll stand.
    Das Bild verschwamm, zerfloß zu zwei Kuppeln, dann zu vier,
zu acht. Eine unendliche Zahl gleicher Objekte.
    Ein helles Singen lag in der Luft, steigerte sich innerhalb eines
Sekundenbruchteils zu schrillem Kreischen und barst mit einem Knall.
    Um Stem war - das Nichts.
    Aber da kam plötzlich eine Stimme, hohl und körperlos.
    „Andersen Sidni-Stem! Anderson Sidni-Stem! Kannst du mich
hören?“
    Wieder und wieder erklang die Stimme, so sehr sich Stem auch gegen
sie zu verschließen versuchte.
    „Anderson Sidni-Stem! Hörst du mich?“
    *
    „Ich höre dich!“
    Stille.
    Dann:
    „Anderson Sidni-Stem. Hier spricht Vater Lashron.“
    „Hier spricht Vater Lashron!“
    Gleich einem Echo schwang es hin und her.
    „Hier spricht Vater Lashron!“
    „Wer bist du?“
    „Ich bin Vater Lashron!“
    „Das kann nicht sein. Ich bin Vater Lashron. Wo sind Babakow
Irul-Luzie, Babakow Betty-Inger und Arroll McEben?“
    „Wer soll das sein?“
    Die Stimme wiederholte die Namen, wieder und wieder.
    „Ich kenne sie nicht.“
    „Aber du bist Anderson Sidni-Stem! Sidni-Stem aus
Anderson-City, auf Refuge!“
    Schweigen.
    „Kannst du mich verstehen?“
    „Vater Lashron, Doktor der Kosmobiologie, der Kosmomedizin
und der Philosophischen Extrapolation, Oberst Lashron Barghes,
Kommandant der EX-4489.“
    „Hüter des Lebens auf Refuge. Lenker der Clone-Bürger.
Wächter über die Sicherheit der fünf Städte.“
    „Reisender durch die Zeit. Eine Million Jahre in die
Zukunft. O Gott.“
    „Lashron Barghes, Erdbürger, Familienvater,
Wissenschaftler des Explorerkommandos.“
    „Sergej Sergejewitsch Babakow, Oberleutnant, Chefingenieur
und Spezialist für fremde Technologien.“ „Ferdinand
Laroche, Bürger des Mars, Major der Explorerflotte,
Subenergetiker, Kosmosematiker.“
    „Miguel Martinez, Bürger von Caldron-2, Captain der
Explorerflotte, Hyperenergetiker, Sonnenphysiker.“
    „Leutnant Stardust Meyser, Erdbürger, Kosmogeologe und
Kosmoanthropologe.“
    „Alles?“
    „Alles!“
    Schmerz.
    Dann:
    „Sie sind alle tot, nicht wahr?“
    „Nicht alle. Ich lebe noch.“
    „Wir leben noch. Du bist Anderson Sidni-Stem!“
    „Ich bin Vater Lashron.“
    „Wo ist Sidni-Stem? Wo sind Luzie, Inger und Arroll?“
„Wo sind Sergej, Ferdinand, Miguel und Stardust.?“
Lähmendes Grauen.
    Stockend:
    „Sergej Sergejewitsch Babakow. Strahlenunfall bei versuchter
Reparatur des Linearkonverters. Erblindet, gelähmt, Blutzerfall-
Exitus. - Ferdinand Laroche. Dem Wahnsinn verfallen. Selbstmord durch
Sturz von der Klippe.
    - Miguel Martinez. Von einem Ausflug ins Binnenland nicht
zurückgekehrt. Vermißt. Vermutlich tot; Ursache unbekannt.
    - Stardust Meyser. Gestorben an Altersschwäche, bevor der
Biogetik-Regenerator fertiggestellt war.“
    Schattenhafter Vorbeizug von Gesichtern: blicklos, zerschmettert,
mumifiziert, greisenhaft.
    „Nein! Ich bin nicht der einzige.“
    „Weißt du, wie lange es her ist, seit Stardust Meyser
starb?“
    „Ich will es nicht wissen!“
    „Neunhundertachtzehn Jahre. Vor eintausendundvier Jahren
landete die EX-4489 auf Refuge.“
    „Ich bin Vater Lashron!“
    „Du bist nicht Vater Lashron, denn das bin ich. Aber du bist
auch nicht

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