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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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voller Medikamente,
zusammensetzbarer Geräte und technischem Kram, den ich noch
jedesmal hatte brauchen können.
    Ich hatte drei Aufgaben zu erledigen.
    Sie alle waren mir von mir selbst gestellt worden, aber ich konnte
nicht anders: Ich mußte versuchen, das Schiff nach ARKON zu
bekommen, mußte die Eindringlinge vertreiben oder auf alle
Fälle feststellen, was sie wollten. Und ich würde der
aufstrebenden Stadtkultur neue Impulse geben. Daß die Barbaren
in einigen Jahrhunderten in der Lage waren, ein Raumschiff zu bauen
... das glaubte nicht einmal ein verzweifelter, einsamer Mann wie
ich. Dann verließ ich die Kuppel durch die Schleuse.
    Drei Tage später war ich zwei Tagesmärsche von Babylon
entfernt und lag auf der Lauer.

4.

BABYLON:
    Hundert Meter vor mir erlosch das letzte Feuer. So wartete ich
weiter Stunde um Stunde. Hinter mir bedeckten die Wolken die scharfe
Sichel des Mondes, zogen vorbei, bedeckten sie wieder... ein
unaufhörliches Spiel. Die Wolken wanderten nach Westen wie diese
Pilger hier nach Osten; aber die Pilger hatten ein Ziel. Es war der
kleine Tempel des Marduk, der in den letzten Wochen eine Reihe von
Wundern gewirkt hatte. Daher kannte ich auch mein Ziel so genau.
Zwischen den Wolken schienen die Sterne wie Signale einer unfaßbaren
Zukunft zu sein; Symbole dessen, was ich zu erreichen versuchte. Die
Natur war vollkommen still. Ich meinte, Stimmen aus der fernen Stadt
hören zu können.
    Aber dann, als ich wieder zu Boden blickte und die Umrisse
schlafender Gestalten sah, die geduckten Bäume und die
Uferbepflanzungen des Euphratkanals, die Silhouetten der Göpelwerke,
wurde ich wieder unruhig.
    Du bist auf der richtigen Fährte, wisperte mein Extrasinn,
und du hast viel Zeit. Überlege dir jeden Schritt!
    Ich nickte schweigend.
    Insekten sangen unaufhörlich. Jetzt schnarchten einige
Pilger. Ein Pferd wieherte dumpf, dann schwieg es wieder. Im Wald
hörte ich den klagenden Schrei eines großen Nachtvogels.
Der Geruch schwitzender Menschenleiber und Tiere wurde stärker
und durchdringender.
    Ich stand auf, neben mir, dicht an den Knien, blieben die beiden
Wölfe. Ich hatte sie „Rin" und „Rapin"
genannt. Langsam ging ich auf die matte Glut des Feuers zu.
    „Halt, Fremder!" sagte eine Stimme in altbabylonischem
Akkadisch.
    „Ich bin Pilger und suche einen Platz am Feuer, Bruder",
erwiderte ich. „Du kannst den Pfeil wieder von der Sehne
nehmen."
    „Hier ist Platz!" sagte der Wächter.
    Ich nahm die Decke von den Schultern, schlug sie auf und suchte
mir einen Platz, etwas abseits, aber doch mitten unter den etwa
dreihundert Pilgern. Ich legte meinen Kopf auf den Rücken des
einen Wolfes; Rapin blieb neben meinen Füßen liegen. Die
robotischen Wunderwerke waren vorläufig meine einzigen Freunde
auf der Suche nach den fremden Eindringlingen.
    Ich schlief tief und träumte, aber als ich inmitten des
Morgennebels aufwachte, vergaß ich den Traum wieder. Der
gelichtete Kulturwald um uns herum war in dichten, dunkelbraunen
Nebel gehüllt, durch den sich die ersten Sonnenstrahlen einen
Weg bahnten. Mein Gleiter und der größte Teil der
Ausrüstung waren unweit von hier in den Ruinen einer kleinen
Hütte versteckt und gesichert eine Entdeckung schien
ausgeschlossen.
    „Auf! Zur Stadt! Zu Marduk!" schrie jemand vom anderen
Ende der Lichtung. Langsam kam Bewegung in die Menschenmasse.
    Einige von ihnen wuschen sich am Rand des Kanals, andere warfen
Holz auf die Feuer, wieder andere begannen zu essen und zu reden. Sie
kamen aus Lagasch, aus Umma, aus Larsa und aus Isin, aus Borsippa und
aus Kisch. Sie schienen nur ein einziges Ziel zu haben:
    Marduks Tempel.
    Es dauerte etwa zwei Stunden, dann hatte sich der Zug wieder
formiert.
    Dreihundert Menschen gingen langsam, aber ohne eine Pause zu
machen, in nordöstlicher Richtung, das rechte Ufer des Euphrat,
des Urudu Kupferflusses entlang. Stunde um Stunde. Ich arbeitete mich
vom Ende des Zuges nach vorn, schwieg und hörte zu.
Gesprächsfetzen in verschiedenen Dialekten des Akkadischen,
kurze Sätze, Vermutungen und Hinweise, das Wundern über die
Macht des Marduk, über den Bau des großen Tempels mit der
gewaltigen Zikkurat, das alles merkte ich mir. Gegen Abend hatte ich
ein vollständiges Bild dessen, was sich die Pilger erhofften:
    Lösung ihrer Probleme durch die Hilfe des Götzen.
    Die Fremden haben sich mit Sicherheit mit den alten
Mardukpriestern verbündet, sagte mein Extrasinn.
    Wahrscheinlich hatten sie das getan. Aber ich

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