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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und einen hohen Grad an Menschenkenntnis.
Diese Menschenkenntnis, verbunden mit einer Skepsis aus langer
Erfahrung, ließ ihn die Hand heben.
    „Du wirst verstehen, Herr, daß wir dir nicht vertrauen
können. Wir kennen dich kaum drei Stunden."
    „Hör zu", sagte ich halblaut. „Ich suche in
dieser Stadt Freunde. Ich habe nicht vor, die Priester des Marduk auf
euch zu hetzen. Was ist geschehen?" Abi'enchu wischte die fetten
Finger in seinen Bart und sagte flüsternd:
    „Warte noch. Noch einige Nächte dann wissen wir alle
mehr. Hast du noch Wünsche?"
    Ich deutete auf den Assyrer.
    „Ich spreche nicht gern mit Namenlosen."
    Der Assyrer berührte mit dem Handrücken die Stirn und
sagte:
    „Ich bin lachdun-chur. Mein Vater ist Bruder des Herrschers
zu Assur. Und ich hasse die Priester."
    Lächelnd wandte sich Abi'enchu an mich.
    „Die Jugend hat das Recht, zu hassen, was sie nicht
versteht. Wir alten Männer haben es da ein wenig schwerer, Herr.
Du bleibst länger?"
    Ich nickte.
    Er beginnt, dir zu vertrauen, sagte mein Extrasinn.
    „Ich werde jetzt schlafen", sagte ich gedehnt. „Sorge
bitte dafür, daß mich niemand stört die Wölfe
würden ihn zerreißen."
    Ich stand auf und hielt dem jungen Assyrer die Hand entgegen. Er
ergriff sie und war verlegen.
    „Solltest du einen Rat von einem alten Mann suchen,
lachdun-chur, dann weißt du, wo ich zu finden bin."
    Ich ließ einen ziemlich großen Goldklumpen in die Hand
des Wirtes gleiten und flüsterte in sein Ohr.
    „Ich bin fremd. Fremde müssen lernen. Du sollst mein
Lehrmeister werden, Bruder."
    Der fette Wirt verbeugte sich überrascht und winkte einer
jungen Sklavin.
    „Ich bin dein Sklave, Herr. Begleite Shar-Atlan in sein
Zimmer. Tue, was er sagt, Anshanii!"
    Ich sagte kurz:
    „Nicht heute und nicht hier, Abi'enchu. Fürchte dich
nicht vor den Wölfen sie sind nur gefährlich, wenn man mich
angreift."
    Pfeifend entließ der Dicke die Luft aus den Lungen. Er
wirkte auf einmal unendlich erleichtert.
    „Ishtar bewache deinen Schlaf, Bruder!" murmelte er.
    Das Zimmer war klein und bestand aus drei fensterlosen
Lehmziegelmauern und der Dachverkleidung. Die vierte Wand sah zum
Innenhof, war durch einen schweren Vorhang und eine Holzgittertür
verschlossen. Ein halbes Dutzend Wandhaken aus Holz, eine breite
Liege, einige Schüsseln und Tonkrüge, ein Tisch und ein
hölzerner Sessel mit einem Rinderfell darauf waren die gesamte
Einrichtung. Am Boden lagen geflochtene Binsenvierecke. Anshanii trug
die flackernde Öllampe vor mir her, schlug den Vorhang zurück
und erschrak, als sie die beiden Wölfe vor dem Bett sah. Vier
kaltblaue Augen glühten in der Dunkelheit.
    „Danke", sagte ich, nahm ihr die Lampe aus der Hand und
schob sie aus dem Zimmer.
    Dann streifte ich die Stiefel von den Füßen, erteilte
Rin und Rapin meine Befehle und schlief augenblicklich ein, in meinen
dicken Mantel gewickelt. Der Lärm aus der Schänke
begleitete mich in meine Träume hinein.
    Der Mond stand dicht über der Stadtmauer, er berührte
mit seiner Sichel fast die obersten Steine. In der Stadt herrschten
Ruhe und Dunkelheit. Nichts war zu hören außer den Lauten
der Schlafenden, die hinter den Mauern hervorkamen, und den Schritten
weit vor mir. Weiches Leder auf großen Steinen. Dorther, wo der
neue Tempel im Bau war, kamen undeutliche
    Geräusche. Ich hastete weiter, dicht an die Mauern gedrückt.
Mein Mantel flatterte hinter mir; ich hatte nur Dolch und Schwert
mitgenommen, nicht den Bogen und die Pfeile. Die Verzierungen an den
königlichen Häusern glänzten wie große
Diamanten. Bäume und Büsche, eingesunkene Häuser und
Reste von geschwärzten Mauern bildeten schwarze Hindernisse
voller Schrecken. Das Knarren der schweren Wasserräder, die das
Wasser in die oberen Bereiche des Palastes und des Tempels schafften,
wurde nun deutlicher.
    Ich blieb stehen die Schritte vor mir hatten aufgehört.
    Vorsicht in den Schatten du bist hier fremd. Mein Extrahirn.
    Ich fühlte an meinen Gürtel. Alles war vorhanden. Die
nachgeahmten teuren Schmuckstücke, die Fernsteuerung für
die Wölfe, der Zellaktivator, in ein besticktes Ledersäckchen
eingenäht.
    „Weiter!" murmelte ich.
    Die Schritte, etwa hundertfünfzig Meter vor mir, wurden
schneller und hastiger. Der Unsichtbare stolperte, fing sich wieder.
    „Marduk?"
    Vor einer halben Stunde hatte mich Rin geweckt. Er hatte den
Auftrag gehabt, auf den jungen Assyrer aufzupassen, lachdun-chur war
aufgestanden, hatte sich angezogen

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