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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnellen Reigen in der heißen Luft, die vom
Glutbecken aufstieg, vereinigten sich und verbrannten zuckend in der
weißglühenden Holzkohle. In der Ferne rollte ein Gewitter.
Mein Hengst wieherte schrill.
    „Außerdem bin ich an deiner Seite sicherer als in
Assur oder im Tempelturm. Auch das ist entscheidend."
    Ich warnte.
    „Eines Tages wird mich mein Schiff holen, und ich werde
gehen müssen, ohne dich mitnehmen zu können."
    Sie erwiderte mit einem Blick voll grenzenlosen Selbstbewußtseins
:
    „Ich werde es ertragen wie ich anderes überstanden
habe. Lächelnd, Shar-Atlan."
    „Du hast nicht gelächelt, als du hier lagst",
sagte ich und biß in den Granatapfel.
    „Aber jetzt tue ich es!" stellte sie fest.
    Sie setzte sich auf, griff mit beiden Händen in ihr langes,
schwarzes Haar und drehte es hoch, schlang einen Knoten hinein. Dann
stand sie auf, ließ die Decke achtlos fallen und kam mit kurzen
Schritten auf mich zu. Ich stand auf und sah sie an. Sie blieb dicht
vor mir stehen; ihr Gesicht war halb im Schatten. Sie legte die Hände
auf meine Schultern, und die schweren goldenen Schmuckstücke
schlugen wie Steine gegeneinander.
    „Du bist nicht Marduk", flüsterte sie. „Du
bist wirklich."
    Ich küßte sie. Das schwere Haar löste sich auf und
fiel, eine halbe Schlinge bildend, auf den Rücken und über
meine Finger.

7.
    lachdun-chur Daganya und ich saßen über dem
gezeichneten Plan der Stadt; wir arbeiteten am Entwurf einer neuen
Stadtbefestigung, die auch Angriffe über den Kupferfluß
abwehren konnte. Ich berechnete die Werte einiger Speerschleudern,
Katapulte und Schlagfallen. Hammurabi und Kishurra rüsteten im
Palast den Zug nach Susa und nach Mari; die letzten Schritte zur
Einigung des Reiches sollten getan werden. Ich hob gerade den Stift,
um eine weitere Linie in den feuchten Ton zu graben, als sich der
Vorhang aufbäumte surrend jagte ein Pfeil durch die Breite des
Zimmers und schlug in eine Holzsäule ein.
    lachdun-chur wuchtete die Tischplatte hoch und riß seine
Schwester zu Boden.
    „Keine Sorge", sagte ich. „Eine Botschaft!"
    Ich lief zu der Säule, drehte den Pfeil heraus und sah, daß
dicht unterhalb der Spitze ein dünnes Blatt Pergament
festgebunden war. Ich rollte es auf und las die winzigen Zeichen in
Keilschrift.
    Igesha sagt dir, Shar-Atlan, daß morgen um die gleiche Zeit
die Priester Daganya rauben wollen. Einige von uns werden bei dir
sein und helfen.
    „Die Brüder der Wölfe", sagte ich fast
bewundernd, „ich habe dies irgendwie erwartet. Das bedeutet
Kampf!"
    Ich erklärte ihnen, was ich befürchtete.
    „Wir haben mit meinen zauberhaften Waffen", lächelte
ich den Prinzen an, „die Mauer des neuen Tempels zum Einsturz
gebracht, die Bomben haben den Sand hochgewirbelt und Rauch erzeugt,
und die kleine Waffe lahmte die Priester jetzt wissen sie, daß
ich aus jenem fernen Land komme. Und: sie werden morgen nicht mit
Pfeil und Bogen kämpfen, sondern mit Waffen aus ihrer Heimat.
Denke an den Wagen ohne Räder!"
    Der Prinz rückte den Tisch schweigend zurecht und stellte die
heruntergefallenen Gegenstände wieder darauf.
    „Morgen?" fragte er.
    „Ja. Wir werden hier sein und warten. Nimm es nicht zu
leicht es wird ein
    Kampf um Leben und Tod."
    Daganya erschauerte und fragte leise:
    „Was wirst du tun, Atlan?"
    Ich verschränkte die Arme über der Brust und preßte
die Lippen aufeinander. Dann sagte ich langsam:
    „Wird ein kluger Mann, der seinen Garten von Ungeziefer
gereinigt und ihn mit einer starken Mauer umgeben hat, Angst vor
Schlangen oder wilden Tieren haben, wenn er den Garten betritt?"
    Langsam begreifend sagte lachdun-chur:
    „Nein. Er wird sorglos im Schatten spazieren."
    Ich nickte.
    „Die Priester werden nur mich als ernsthaften Gegner
ansehen. Sie werden daher von ihrer eigenen Sorglosigkeit getötet
werden. Geh zu Abi'enchu,
    Prinz, und sage ihm, daß wir Stricke brauchen, Bretter und
Balken und einige Tröge voll Lehm und Kalk. Gib ihm das hier!"
    Ich griff in den Gürtel und holte eine dünne Goldscheibe
heraus. Da ich glaubte, Edelmetalle oft zu brauchen, hatte ich in den
Jahren neben Menes genügend Gold und Silber gesammelt,
umgeschmolzen und in Scheiben schneiden lassen. Jetzt schützte
ich dadurch mein Leben.
    „Gut. Brauchst du mich noch, nachher?"
    „Ja", sagte ich. „Wir werden die ganze Nacht
arbeiten müssen. Hole Silchaha und Amurrah."
    „Ich gehe!"
    Der Prinz war mein bester Freund geworden, und die anderen Brüder
und Wölfe

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