PR TB 072 Im Auftrag Der MdI
daß er gewonnen hatte. Er stieß Delayros die
Waffe fest in den Rücken.
"Los!" befahl er. "Sobald uns jemand begegnet,
verschwinden wir in einer Kabine oder in einem Seitengang. Machen Sie
keine Dummheiten, wenn Sie am Leben bleiben wollen."
"Sie sind irrsinnig", sagte der Chefingenieur. "Was
wollen Sie überhaupt?"
Anstelle einer Antwort stieß Spander erneut mit der Waffe
zu. Delayros setzte sich in Bewegung. Spander rechnete damit, daß
der andere ihn überlisten wollte und blieb wachsam. Vor dem
Eingang eines Antigravschachtes blieb Delayros stehen. "Was
bedeutet das?" wollte Spander wissen. "Die Waffenkammer
liegt zwei Decks höher." "Gut. Wir springen gemeinsam
in den Schacht. Keine Tricks."
Spander glaubte förmlich hören zu können, wie das
Gehirn des überrumpelten Raumfahrers arbeitete. Sicher war
Delayros kein Feigling und würde irgend etwas unternehmen. Aber
Spander war auf einen Angriff vorbereitet. Er rechnete sogar damit,
daß Delayros ihn in die falsche Richtung führte. Zwei
Decks weiter oben verließen sie den Schacht. Der Gang vor ihnen
lag verlassen da. Spander war erleichtert.
Er packte den Chefingenieur am Arm und zog ihn mit sich in eine
Nische.
"Bevor wir weitergehen, möchte ich erfahren, was mit dem
Schiff los ist."
"Was soll schon los sein? Wir befinden uns in einer Kreisbahn
um einen Planeten."
Einen Augenblick kehrte die Schwäche zurück und ließ
vor Spanders Augen schwarze Kreise entstehen. Der Tefroder biß
sich auf die Unterlippe, bis sie zu bluten begann. Der stechende
Schmerz ließ ihn schnell wieder zu sich kommen. Er widerstand
der Versuchung, sich gegen die Wand zu lehnen, denn er wollte dem
Terraner seine Schwäche nicht zeigen.
"Ist der Name des Planeten Ingerhowe?" fragte er.
Delayros zuckte mit den Schultern.
"Wir nennen ihn Spander II, weil er nicht katalogisiert ist."
Spander zweifelte nicht mehr daran, daß sie Ingerhowe
umkreisten. Vielleicht war schon ein Beiboot aufgebrochen, um den
Planeten zu untersuchen. Er durfte keine Zeit verlieren, wenn er eine
Katastrophe verhindern wollte. Ein glücklicher Zufall hatte ihn
doch noch in die Nähe des Multiduplikators geführt. Diese
unerwartete Gunst des Schicksals mußte genutzt werden.
"Weiter!" befahl Spander. "Zur Waffenkammer." Als
Delayros sich umwandte, um die Nische zu verlassen, schlug Spander
ihn von hinten nieder. Der Terraner sank zu Boden. Spander
untersuchte ihn und überzeugte sich davon, daß er
bewußtlos war. Er durfte kein Risiko eingehen. Wenn Delayros
nicht gelogen hatte, befand er sich auf dem Deck, wo die Waffenkammer
untergebracht war. Er brauchte also nur die Beschriftung der
einzelnen Räume zu beachten, um sein Ziel zu erreichen.
Spander rannte durch den Gang. Ein paarmal mußte er in
seitliche Korridore ausweichen, weil ihm Raumfahrer entgegenkamen.
Endlich stand er vor dem Eingang der Waffenkammer. Wie er
befürchtet hatte, war die Tür verschlossen. Außerdem
gab es eine Energiesperre, die wahrscheinlich mit einer Alarmanlage
gekoppelt war. Beide konnten nur von der
Zentrale ausgeschaltet werden.
Spander hob den Impulsstrahler und gab einen Schuß ab. Die
Tür glühte an einer Stelle auf. Die Energiesperre brach
zusammen. Der Lärm der Alarmanlage traf Spander wie ein
körperlicher Schlag. Er wußte, daß in diesem
Augenblick die gesamte Besatzung aufgeschreckt wurde. In der Zentrale
würden die verantwortlichen Offiziere sofort Gegenmaßnahmen
ergreifen.
Spander stellte seine Waffe auf minimale Streuung und trennte das
Schloß aus der Tür. Aus einem nahen Korridor erklang das
Trampeln von Schritten.
Spander rannte los und warf sich gegen die Tür. Erleichtert
fühlte er, wie sie nachgab. Gleich darauf stand er m der
Waffenkammer. Er durfte nicht wählerisch sein. Mit wenigen
Schritten erreichte er das vordere Regal, riß das Siegel ab und
griff nach den Mikrobomben, die vor ihm lagen. Er löste den
Zünder einer Bombe, so daß es nur eines leichten
Fingerdrucks bedurfte, um sie zur Explosion zu bringen.
Als er sich zur Tür umwandte, kamen die ersten Verfolger
herein.
Spander hob den Arm, so daß die Männer die Bombe sehen
konnten. "Stehenbleiben!" rief er.
In seinen Augen zeigte sich der Wahnsinn. Die Raumfahrer wichen
zurück. Spander konnte hören, wie sie draußen auf dem
Gang beratschlagten. Sein Gesicht verzog sich zu einem
triumphierenden Grinsen. Sie wußten, daß er mit dieser
Bombe die GRABBER zur Explosion bringen konnte. "Spander!"
Der Tefroder fuhr herum.
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