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PR TB 073 Aktion Alpha 1

PR TB 073 Aktion Alpha 1

Titel: PR TB 073 Aktion Alpha 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein, der zu seinem Quartier führte.
    Niemand begegnete ihm. Entweder schliefen die anderen Rangers schon oder feierten noch irgendwo. Jemand riß ihn plötzlich an der Schulter. „Captain!" Cody Leigh stand vor ihm. Er hielt etwas in der rechten Hand. Nelson wollte einen Schritt auf Leigh zu machen, aber jäh wichen die eigenartigen Schatten von seinem Geist. Er sah, daß der Leutnant eine Pistole auf ihn gerichtet hielt. „Was wollen Sie?" fragte er. Cody Leigh holte tief Luft. „Welche Garantie habe ich, daß Sie Mildred nicht verraten?" fragte er flüsternd. „Mein Wort, Leutnant." „Das genügt mir nicht", flüsterte Leigh. „Ich darf es nicht zulassen, daß meiner Millie etwas geschieht." Im Frieden könnte ihr nichts geschehen! Melcap unterdrückte den Impuls, den Gedankengang auszusprechen. War es möglich, daß Leigh ihn hypnotisierte? Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Der Leutnant brauchte keine Pistole, wenn er ihn hypnotisieren konnte. Es sah eher so aus, als wollte er ihn, Nelson, beseitigen. „Stecken Sie die Waffe weg, Leutnant!" befahl er. Und trat einen Schritt nach vorn. Leighs Hand begann zu zittern. „Stehen bleiben, oder ich drücke ab",
    warnte er. Melcap Nelson wußte plötzlich, daß Leigh nicht abdrücken würde. Er trat einen zweiten Schritt vor und nahm dem Leutnant die Pistole ab. Cody Leigh wehrte sich nicht, sondern zitterte mit einemmal. „Ich erkläre noch einmal, daß ich nichts gehört habe, was Sie oder Schellong oder Korporal Cissie belasten könnte", sagte Nelson fest.
    „Und das Wort eines Kameraden sollte Garantie genug für Sie sein, Leutnant." Er gab Leigh die Waffe zurück. „Gehen Sie nach Hause und schlafen Sie sich aus. Gute Nacht, Leutnant!"
    Er wandte sich ab und ging auf sein Quartier zu. Als er sich vor der Tür noch einmal umwandte, war Leigh verschwunden. Captain Nelson schloß die Tür hinter sich, warf sich angekleidet aufs Bett und versuchte zu schlafen. Doch seine Gedanken ließen ihm keine Ruhe. Diese inneren Stimmen ...! Er konnte sich nicht erinnern, jemals so etwas gehabt zu haben. War es das, was man gemeinhin „Gewissen" nannte? Unmöglich! Sein Gewissen hätte ihm befehlen müssen, nicht nur Mildred, sondern auch Schellong und Leigh unverzüglich dem Tribunal zu melden. Melcap Allan Nelson war in Schweiß gebadet, als er nach anderthalb Stunden in einen unruhigen Schlaf sank. Er träumte, mit einem Invader-Düsenjäger eine vayutische Shuljow zu verfolgen.
    Die feindliche Maschine flog im Tiefflug und zog steil hoch, als Nelson einen Satz Kampfraketen auslöste. Die schlanken Projektile folgten der Shuljow wie Jagdhunde dem Hirsch. Doch der Gegner beschleunigte stärker und stärker, so daß die Raketen hinter ihm zurückblieben. Ihre Ortungsköpfe hielten sie dennoch auf Verfolgungskurs. Nelson flog dicht hinter ihnen her.
    Fünfzehntausend Meter. Volle Pulle! Captain Melcap Nelson überholte seine eigenen Raketen und stieß höher und höher. Über sich sah er die glühenden Mäuler der beiden Triebwerke der Shuljow. Achtzehntausend Meter. Neunzehntausend -zwanzigtausend Meter. Bald würde er den Gegner haben. Die Shuljow-Jäger erreichten nur zweiundzwanzig Kilometer Höhe, während der Invader auf vierundzwanzig Kilometer kam. Sobald der Gegner den höchsten Punkt seiner Flugbahn erreichte, würde er den nächsten Satz Raketen abschießen.
    Zweiundzwanzigtausend Meter. Melcap legte den Daumen auf den Feuerknopf und wartete. Dreiundzwanzigtausend Meter. Das war doch unmöglich! Vierundzwanzigtausend Meter. Der Gegner mußte neuartige Triebwerke besitzen. Nelson fluchte wütend, während er darauf wartete, daß seine eigene Geschwindigkeit absank.
    Sechsundzwanzigtausend Meter. Der Höhenanzeiger mußte defekt sein! Nelson warf einen Blick nach unten. Die zernarbte Kraterlandschaft des Frontgebiets auf der Aligarura- Landbrücke wirkte klein, sehr klein. Überall blitzten Lichtpünktchen auf: Artillerie-Duelle. Die Oberflächen von Jasquoia-Meer und Nasutara-See sahen aus wie erstarrtes Blei, grau und unbeweglich.
    Zweiunddreißig Kilometer. Der Captain fühlte, wie ihm der kalte Schweiß ausbrach. Der Blick nach unten hatte ihm gezeigt, daß die Abweichung des Höhenmessers nur gering sein konnte -wenn überhaupt eine Abweichung vorlag. Ungläubig starrte er auf die beiden Glutkreise über sich. Auch der Gegner raste immer höher. Siebenundvierzig Kilometer. Aus einem unerfindlichen Grund hatte sich die Geschwindigkeit erhöht, obwohl

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