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PR TB 073 Aktion Alpha 1

PR TB 073 Aktion Alpha 1

Titel: PR TB 073 Aktion Alpha 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Danach wird man das Original wieder freigelassen haben, wie es mit allen Menschen geschah, die seit dreieinhalb Jahren zum Zwecke der Kopierung eingefangen wurden. Und hier auf Avatara fanden sie sich wieder ohne Erinnerung an das Leben ihres Originals, mit einer PseudoErinnerung versehen, die sie entweder zu Bürgern des marutischen oder des vayutischen Reiches machte. Menschen friedliche Bewohner eines terranischen Siedlungsplaneten. Wie wurden diese friedliebenden Menschen zu verrohten Bestien ? Warum handelten sie auf Avatara so, als wäre der Krieg einziger Sinn des menschlichen Daseins? Beeinflussung ...?
    Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Selbstverständlich kann man intelligente Lebewesen durch parapsychische oder paramechanische Hypnosuggestion dazu zwingen, einem fremden Willen zu gehorchen. Doch man kann sie nicht entgegen ihrer Persönlichkeitsstruktur handeln lassen, nicht jahrelang und nicht im kleinsten Detail. Also keine Beeinflussung ...? Stimmt!
    Cody Leigh und Mildred Cissie beweisen es. Nichts hat verhindert, daß ich sie durch meine Argumente beeinflusste. Aber man kann nur Menschen durch Argumente beeinflussen, die über einen freien Willen verfügen. Demnach verfügen auch Brigadeführer Mehr, Korpsführer Foote und der Folterknecht Cattan über einen freien Willen. Dennoch handelten sie nicht wie Terraner. Aber wie Menschen! Melcap Allan Nelson schreckte vor der bitteren Erkenntnis zurück, aber sein logisch denkender Verstand konnte sich der Wahrheit nicht lange verschließen. Die Menschen auf Avatara waren zwar Kopien, aber ihre Persönlichkeitsstrukturen entsprachen den auf Kalina lebenden Originalen. Folglich lauerte unter der Bewusstseinsdecke aller Terraner das Böse, das ihnen als den Nachkommen Kains in ihrer Erbmasse mitgegeben worden war.
    Aber warum brach das Böse nur auf Avatara und nicht auch auf der Erde und Kalina durch? Warum verhielten sich die Originale zivilisiert und die Kopien nicht? Die Erklärung war so einfach und zwingend, daß Nelson erschrak. Nur die Gesamterinnerungen und -erfahrungen der Menschheit waren es, die sie zivilisiert handeln ließen. Sie waren sich des in ihnen lauernden Bösen bewußt, kannten die furchtbaren Folgen, die sich ergaben, wenn sie diese Urtriebe nicht im Zaum hielten. Deshalb unterdrückten sie das Böse, gehorchten der Stimme der Vernunft, weil es vorteilhafter für sie war. Aber es war noch da. Und hier, auf Avatara, wo die Erinnerungen und Erfahrungen der Menschheitsgeschichte fehlten, brach es durch. Der Unwissende be geht alle Fehler einmal, die seine Rasse im Verlauf der Jahrzehntausende begangen - und überwunden - hat. Kein Instinkt bewahrt das intelligente, geistig freie Wesen davor, entgegen den Interessen der Art zu handeln. Es verstrickt sich hilflos in Schuld. Damit war die Wirkung erklärt - aber nicht die Ursache. Denn die menschlichen Kopien auf Avatara waren nicht schuld daran, daß ihnen die Rassenerinnerungen und -erfahrungen fehlten. Jemand hatte sie ihnen genommen. Warum ...? Wer konnte daran interessiert sein, daß auf dem Planeten Avatara sich Menschen gegenseitig abschlachteten?
    Wer versprach sich einen Nutzen davon? Nelson wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Das herauszufinden, war seine Aufgabe.
    Dafür war er - oder vielmehr seine Kopie - hier. Und dafür, diesem Drama ein Ende zu bereiten, wenn es in seiner Macht stand.
    Oder die Solare Abwehr zu benachrichtigen. Nelson glaubte allerdings nicht, daß er von Avatara aus die SolAb benachrichtigen könnte.
    Hier gab es weder Hyperfunk noch überlichtschnelle Raumfahrt ja, überhaupt keine Raumfahrt. Nun war dem Sonderagenten auch klar, warum jeder Versuch, eine Raumsonde in eine Kreisbahn um den Planeten zu bringen, fehlgeschlagen war. Die Unbekannten wollten nicht, daß ihre Opfer ihren Planeten verließen. Avatara sollte für immer vom übrigen Universum isoliert bleiben.
    Folglich mußte er allein gegen eine Macht antreten, von der er nicht viel mehr wußte, als daß es sie gab. Doch einen Anhaltspunkt hatte er, und er beschloß, seine Aktionen danach auszurichten. Er lächelte grimmig. Man wollte ihn vor ein Erschießungskommando stellen. Sollten sie es versuchen. Er war sich seiner besonderen Fähigkeiten bewußt, und er würde sie anwenden. Melcap Allan Nelson kauerte scheinbar erschöpft in einer Ecke seiner Zelle, als ein Offizier und zwei Wachen zu ihm kamen. Der Offizier verlas mit leiernder Stimme das Urteil des Tribunals. Es lautete

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