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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nahm ich einige Schlüssel und
Spezialgeräte und suchte, bis ich den Apparat fand, der die
steuermaßnahmen des Schiffes kontrollierte. Ich suchte
dashalbmechanische Rechenwerk und montierte den Kopf heraus. Selbst
mit eingesetztem Steuersegment und unter Mitarbeit aller
Besatzungsmitglieder konnte das Schiff nunmehr keine einzige
geordnete Startbewegung mehr ausführen; diese beiden Bauteile
waren die wichtigsten, die es innerhalb des Steuerraumes gab. Jetzt
konnte dieses Schiff nur starten, wenn Steuersegment und Rechenkopf
eingesetzt waren, und den Rechenkopf hatte ich. Also startete dieses
Schiff auf keinen Fall ohne mich. Das war die einzig Methode.
    Aber ... ich mußte das Steuersegment finden.
    Zwei Stunden später verließ ich das Schiff und schloß
die Schleuse. Ich sprang in den Gleiter, sah, wie der Hund
hineinsprang, und startete wieder. Mein erstes Ziel kannte ich
bereits: die Ruinen des Palastes von Phaestos.
    Nach den zögernden, ungenauen Antworten des Sehers Kolchis
war der Palast, wie viele andere Bauwerke und stadtähnliche
Siedlungen, vor fast zwei Jahrhunderten zerstörtund nicht
wiederaufgebaut worden. Jetzt standen hier die mächtigen
Grundmauern aus gelblich-weißem Stein, einige zerschmetterte
Lutrophoren lagen her-um,spindelförmige Wasserkrüge.
Zwischen den Stein
    Elatten, auf denen noch die Spuren der Bearbeitung zu seen waren,
wuchs Gras. Ich ging langsam auf den kleinen Tempel zu, der aus den
Steinen des Palastes zusammengefügt worden war. Hinter dem
Tempel stand eine Wand aus dunkelgrünen Bäumen. Darüber
spannte sich der stählernblaue Himmel der Ägäis. Im
Hintergrund sah ich den Berg Ida; einige kärgliche Schneereste
lagen noch auf denNords eiten.
    In der Hand hatte ich den Rechenkopf.
    Es war ein halbkugeliger Teil, auf der Oberfläche mattblau,
mit Tausenden von winzigen Anschlüssen. Die Drähte, die zu
dem großen Relais führten, hatte ich im Schiff
zurückgelassen. Über ausgetretene Stufen, über Sandund
Kiesel, entlang blühender Pflanzen, stieg ich
    zum Tempelchen hinauf. Sechs Säulen, ein Holzfachwerk, einige
Steinplatten und der Altar des Apollo. Rechts und links des
Marmorblocks standen je ein Dinos, ein Kessel ohne Henkel, auf einem
mit Gesimsen versehenen Fuß. Auch die Figur des Gottes war aus
Stein, trug aber Waffen aus Bronze und Eisen. Ich vergewisserte mich,
daß mich in der lastenden Stille des Mittags niemand
beobachtete, dann sah ich mich nach einem Versteck um.
    Schließlich fand ich einen Glockenkrater, ein mächtiges,
dickwandiges Tongefäß, dessen oberer Rand zersprungen war.
Ich schaufelte mit beiden Händen Sand hinein und vergrub den
Rechenkopf darin, den ich in eine Plastikumhüllung eingeschweißt
hatte. Den schweren Krater trug ich hinter das Bildnis des Apoll, riß
einen kleinen Strauch aus dem steinigen Boden und pflanzte ihn ein.
Erdreich kam dazu, und ich häufte eine Menge Steine um das
Gefäß. Ich trat einige Schritte zurück, meine Augen
erfaßten das Bild. Ich war zufrieden. Niemand würde hier
ein Versteck vermuten, außerdem war die Stelle heilig.
    „Jetzt, Atlan, beginnt die Suche nach dem Steuersegment!
" sagte ich zu mir selbst.
    Ich sah inzwischen aus wie ein Grieche - nicht ganz. Ich hatte
mein Haar kürzen lassen, war braungebrannt, trug leichte Stiefel
aus dünnem Kunstleder mit winzigen Bronzeschnallen, die Kleidung
eines Kriegers und die Waffen. Ich schaute mich noch einmal langsam
um, denn jetzt würde, das fühlte ich direkt körperlich,
eine harte Zeit anfangen. Die Landschaft atmete einen tiefen Frieden
aus, und die Hitze des Mittags lahmte sogar die Fliegen. Irgendwo auf
dem Hang meckerte eine Ziege. Meine Gedanken, die in den letzten
Stunden ein Wirbel aus Verzweiflung, Wut und Hoffnungslosigkeit
gewesen waren, beruhigten sich wieder.
    „Auf nach Sparta", murmelte ich.
    Langsam ging ich durch die Trümmer des Palastes, mein Fuß
warf klingelnde Scherben auf, kleine, eidechsenähnliche Tiere,
flohen vor den Geräuschen. Der Himmel war wolkenlos, und ich sah
und hörte keinen Menschen. Ich stieg in meinen Gleiter, spürte
das stechend heiße Kunstleder im Rücken und startete das
Gefährt. Es war voller Waffen und Ausrüstung. Ich schwebte
einmal über den riesigen Tempel, betrachtete die Ruine, die noch
jetzt

    großartig und beeindruckend war, und schwebte dann in großer
Höhe in einem Bogen über die Ebene von Mesara, über
die fruchtbaren Ebenen von Phaestos und hinüber, hinter Marathos
zum Meer. Mein nächstes

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