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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ziel war wieder die Höhle des
Sehers Kolchis.
    Sparta lag in der Landschaft Lakonien. Man sprach in der kleinen
Siedlung, die abseits des Flusses, direkt an der Bucht zwischen
Neapolis und dem Golf Von Lakonien lag, ein von anderen Dialekten
durchsetztes Dorisch. Der Fluß Eurotas bildete zusammen mit
einer Bucht die idealen Voraussetzungen für einen kleinen, aber
exakt gebauten Hafen. Ich kam von Westen, verkleidet als Arzt, und
ich besaß inzwischen zwei Pferde, die ich einem Bauern
abgetauscht hatte.
    Es dämmerte; die richtige Zeit, eine Stadt zu betreten, war
der sinkende Abend.
    Am Tor des Erdwalls, der mit Faschinen und Palisaden verstärkt
war, hielten mich drei Bewaffnete auf. Es waren ältere Männer;
fast alle Jüngeren waren vor Troja und berannten im zehnten Jahr
diese Stadt.
    „Woher?" fragte einer der Bewaffneten und musterte die
Pferde und das Gepäck.
    „Aus Messenien. "
    „Wer bist du?"
    „AtlanderWundarzt."
    Sechs Augen hefteten sich mißtrauisch auf mich. Ich war nur
beinahe ein Grieche; das helle Haar, die rötlichen Augen und die
Größe waren mehr als ungewohnt.
    „Was suchst du hier?"
    „Ich suche ein Schiff, das mich nach Troj a bringt."
    Einer der Männer lachte roh.
    „Das bekommst du schneller, als du denkst. Wo wirst du
wohnen?"
    „Bei Euphronoisos", sagte ich.
    Einer überlegte kurz und fragte dann scheinheilig:
    „Du kennst Podaleirios und Machaon?"
    Ich grinste ihn breit an, zeigte ihm meine Handflächen und
den riesigen Schlangenring und sagte:
    „Wisse, Wächter des Tores - diese beiden Männer
und

    ich kommen aus einer Schule für Heilkunde. Sie ließen
mich rufen."
    Diese beiden Männer waren die bekanntesten Ärzte
Griechenlands, und auch sie waren vor Troja, wie ich von Kolchis
wußte. Euphronoios besaß eine Schänke in der Nähe
des Hafens; es „stank nach Fisch und Teer, aber der Wein ist
billig", wie Kolchis angeführt hatte.
    Langsam sagte der Wächter:
    „Du kannst hinein, aber wenn das Schiff aus Asien kommt,
werden wir dich rufen lassen. Verlasse die Stadt nicht, Fremder. "
    Ich nickte und erwiderte:
    „Ich habe es nicht vor, Wächter!"
    P „Gut. "
    l Eine Stadt nahm mich auf, die eine seltsame Mischung zwischen
perfekter Ordnung und unübersichtlicher Schachtelbauweise
darstellte. Schmale, aber saubere Gassen führten sternförmig
hinunter zum Hafen mit seinen primitiven Ladebäumen und dem
Feuer, das in einer steinernen Schale loderte. Ein Bronzedach
schützte es vor Regen. Ich sah kaum einen jungen Mann, nur
hinkende, alte Sklaven, Mädchen und Frauen, die ausnahmsweise
ihr Gynaekeion verlassen hatten, den Raum, in dem sie sich sonst die
ganze Zeit aufhielten. Einige Knaben liefen herum, Amphoren auf den
Schultern. Aus den Innenhöfen der Hauser leuchteten Feuer bis
auf die gepflasterte, mit Gras bewachsene Straße. Vor mir
flüchteten kreischend einige kleine Schweine und ein Schaf.
    Ich näherte mich langsam dem Hafen.
    Euphronoios' Schänke war nicht zu verfehlen. Ich band meine
Pferde an die Stange vor dem Eingang, stieg auf die erhöhte
Türschwelle und sah mich einem scharfgesichti-gen kleinen Mann
gegenüber, der eine leuchtend rote Phrygermütze trug, den
runden Mützenzipfel nach vorn. Er kratzte sich ausdauernd im
Nacken, aber seine stechenden Augen ließen mich nicht los.
    „Du kommst von Kolchis", sagte er schließlich
bestimmt, „mein bestes Zimmer ist bereit. "
    „Wenn du es sagst, Euphronoios, wird es so sein. "
    Er zwinkerte mir zu.
    „Halbgötter steigen gern bei mir ab. Ich habe da ein
paar Barbarenmädchen... und überdies wirst du vom
    „Ja Xeagros und die Mesarier. Man nannte sie, die
Stotterer', weil sie die Sprache nicht beherrschten. "
    Ich schwenkte den Wein in der tiefen Trinkschale und ergriff sie
dann an beiden Henkeln.
    „Xeagros ging mit Menelaos nach Troja?"
    „Ja Sie schworen, die Stadt zu schleifen Innerhalb weniger
Wochen. "
    Ich nickte grimmig.
    „Offensichtlich will Xeagros aus einem anderen Grund durch
die Mauern als Menelaos. Ich muß Xeagros den Stotterer treffen.
"
    Euphronoios stemmte die Hände in die Seiten, sah zum offenen
Eingang der Schanke hinaus auf das Wasser des Hafens. Eines der
hochbordigen Griechenschiffe war mit dicken Seilen an den Ufersteinen
befestigt.
    „Warte einige Tage und genieße meine Gastfreundschaft.
Hinter dem Haus ist ein Bad. Lasse dich waschen und mit Öl
massieren, iß und trink. Wenn mich nicht alles täuscht,
werden die Spartaner versuchen, dich ins Heer zu pressen. Dann

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