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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gestorben.
    Irgendwann, als mir Euphronoios einen gefüllten Sky-phos
reichte, fragte ich leise:
    „Mit wieviel Schiffen sind die Griechen vor Priamos' Stadt?"
    „Mit mehr als eintausend", sagte Euphronoios bitter.
„Seit zehn Jahren fast. "
    Ich nickte.
    „Hier siehst du die Folgen. "
    Wir arbeiteten weiter. Nacheinander verband ich die Wunden,
desinfizierte sie, nähte weiter, verbrauchte Hektoliter heißes
Wasser und meine kostbare Seife, wusch mir pausenlos die Hände
und wechselte meinen Chiton. Die Angehörigen holten einen nach
dem anderen ab und hörten zu, was ich ihnen über die
nächsten Tage zu sagen hatte. Ich gab fast jedem der Verwundeten
echte

    Chancen, zu überleben. Nur diejenigen, deren Sehnen
durchschnitten waren, würden Krüppel bleiben - das
überstieg meine ärztlichen Kenntnisse.
    Einer würde sterben.
    Der letzte, den ich behandelte. Er lag seit zehn Stunden
regungslos auf einem Tisch und hatte meinen Zellaktivator auf der
Brust liegen. Der Körper dieses Mannes war von Wunden förmlich
übersät; ein Wunder, daß er noch nicht gestorben war.
Ich hatte ihm reines Morphium gespritzt, und er fühlte keine
Schmerzen. Im Augenblick schlief er. Ich riß den Vorhang neben
dem Tisch weg, und Tageslicht fiel auf den Verwundeten. Er war, bis
auf einige unglaublich verdreckte und blutgetränkte Binden,
nackt.
    , Ich sah schärfer hin.
    Kein Grieche! warnte mein Extrasinn deutlich. Vielleicht einer
derMesarier?
    Ich nahm ein feuchtes Tuch, tauchte es ins heiße Wasser,
verrieb etwas Seife darauf und säuberte das Gesicht des
Verwundeten. Innerhalb weniger Minuten war auch der schmutzstarrende
Bart entfernt. Kein übles Gesicht, aber ausgezehrt und voller
wunder Flecken. Ich desinfizierte die kleinen Stiche, Risse und
Abschürfungen, sprühte Bioplast darüber und wusch den
Brustkorb. Drei Pfeilwunden entlang der Schlüsselbeine eiterten,
und ich versorgte sie, so gut ich es konnte. Die Bauchdecke war
aufgerissen, und die Wunde war tödlich. Was den Mann noch am
Leben erhielt, waren mein Aktivator und ein Wille, der noch jetzt im
Schlaf zu spüren war, selbst hinter dem entspannten Gesicht. Was
sollte ich tun? Konnte ich etwas tun?
    Nein. Er wird sterben.
    Ich zuckte die Schultern, rieb meine schmerzenden Augen und
reinigte Arme und Beine, verband sie und unternahm, was mir möglich
war. Ein Bein wurde geschient. Zwei Finger fehlten, und die Fäule
nagte bereits am Knochen. Der Wundbrand hatte den ganzen Arm bis zum
Schultergelenk in seinem tödlichen Griff... ich schauderte. Als
ich die letzte Binde wickelte, erwachte der Mann.
    „Danke!" murmelte er schwach. Ich riß die Augen
auf, und fast zu spät merkte ich, daß er Interkosmo
gesprochen hatte.

    „Du bist einer der Männer von Xeagros dem Stotterer",
sagte ich. „Und du wirst sterben. "
    Er verstand mühsam, und dann starrten mich seine dunklen
Augen an.
    „Kommst du, um uns wieder abzuholen?"
    „Nein", sagte ich. „Ich fand euer Schiff. Das
Steuersegment ist ausmontiert worden. "
    Seine Stimme war nicht mehr als ein röchelndes Flüstern.
    „Ich darf nicht sterben. Ich muß zurück nach
Arrigon III."
    „Dein Planet?"
    Wir sprachen noch immer Interkosmo.
    „Ja. Wir alle, einundvierzig Mann, sind von dort. Ich muß
zurück. In einigen Monaten läuft die Zeitsperre ab, endet
die Verbannung."
    Ich zuckte zurück.
    „Verbannung?"
    Er holte mühsam tief Luft.
    „Ja. Wir waren ein Expeditionskorps. Wir überschritten
Gesetze, und wir wurden für zehn Jahre in die Verbannung
geschickt. Hier, auf eine Barbarenwelt. "
    Ich sagte leise:
    „Ich bin Arkonide. Ich habe den Rechenkopf eures Schiffes
ausgebaut und versteckt. Ich muß zurück nach ARKON."
    „ARKON?" flüsterte er.
    „Ja. Glaubst du mir?"
    Ich hob eine der Hochdruckinjektionsspritzen hoch und drehte sie
langsam vor seinen Augen.
    „Vielleicht. Ja. Ja. "
    Eine Pause. Die Mägde reinigten den Raum, schleppten die
Kupferkessel weg und schütteten heißes Wasser und weißen
Sand auf den Boden.
    „Höre zu", sagte ich. „Du wirst sterben,
obwohl ich alles getan habe, um dich zu retten. Es dauert nur noch
Stunden. Du wirst Arrigon III nicht wiedersehen. Ihr seid also wegen
Übertreten der Gesetze hierher verbannt worden, zehn Jahre lang.
Offensichtlich hat einer von euch das Steuersegment im Schatz des
Menelaos verborgen, und Paris hat es gestohlen, und daher versucht
ihr, nach Troja hineinzugelangen. Ist das richtig?"
    Seine Augen hoben und senkten sich.

    „Ja. Richtig.

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