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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde
die Schnelligkeit der Tiere eingesetzt. Agamemnons Gespann und wir,
Odysseus und ich, bildeten die Spitze. Ich verschoß meine
goldenen Pfeile und verwundete viele Trojaner. Jetzt näherten
wir uns der Stadt, die Wolke aufgewirbelten Staubes zog mit uns, die
kreisenden Geier ebenfalls. Wie ein Trichter sog das Tor die
Fliehenden ein, und kurz vor Achill donnerten die doppelten Flügel
zu. Die Myrmidonen warfen sich gegen das eisenbeschlagene Holz, und
ihre Schwerter und Beile begannen, die Umgebung der Torangeln
aufzuhacken. Ein riesiger Lärm erhob sich, Männer tauchten
auf der Brustwehr auf und warfen Speere, die aber von den waagrecht
gehaltenen Schilden abprallten. Achill lief einige Meter von der
Mauer weg, verschwand in der Staubwolke, und wir hörten, wie er
nach Balken und Männern brüllte.
    Jetzt war die Wolke heran.
    Sie entzog das Tor, die Myrmidonen und einen Teil der Mauer
unseren Blicken, und Odysseus ließ die Tiere langsam gehen. Er
sagte:
    „Ich habe ein böses Gefühl. Als ob das Leben
unseres Helden bereits am Ende wäre. "
    „Ahnungen,Odysseus?"
    „Ja. Und leider sind meine Ahnungen, besonders die

    schlechten, stets eingetroffen. Ich werde den Wagen in seine Nähe
fahren.
    Die Pferde ruckten an, wurden vorwärtsgetrieben, begannen zu
galoppieren. Ich hielt mich am Rand des Korbes fest, hob den Schild
ein wenig an und rückte den Köcher zurecht. Wir ratterten
auf Achill zu, der seinen Helm abgenommen hatte und, während er
die Griechen herbeiwinkte, sich den Schweiß abwischte.
    Odysseus rief laut:
    „Achill! Du bist ungedeckt! Auch die Trojaner haben gute
Schützen!"
    Achill lachte und schrie zurück:
    „Diese Stümper! Heute stürmen wir die Stadt! Atlan
Toxarchos! Wo ist deine Schleuder - hole sie!"
    Im letzten Wort riß der Pelide die Arme hoch, der Helm
rollte über den Boden. Er zuckte zusammen, wurde aschfahl unter
seiner Bräune, dann schrie er auf. Lange und gellend. Unser
Wagen rasselte herum und schob sich zwischen die Stadtmauer und den
Griechen. Achill fiel in den Staub, krümmte sich zusammen, und
aus seiner Kehle kam ein Röcheln. Er zog den Fuß an,
gleichzeitig schwang ich mich vom Wagen. Eine Handbreit tief steckte
ein langer, schlanker Pfeil in der Sehne des Fußes. Achill nahm
den Pfeil, sah mich aus zusammengekniffenen Augen an und riß
das Geschoß heraus. Er schleuderte den Pfeil weg, schrie wieder
vor Schmerzen und stand dann auf. Zwischen den Riemen und den
Metallbügeln der Beinschienen floß das Blut in das
niedergetrampelte Gras.
    „Laß mich helfen", sagte ich und zog das kleine
Päckchen aus dem Gürtel.
    „Geh weg", sagte er, hob schwankend seinen Helm auf und
setzte ihn über den Schädel „Das ist nicht der Schuß
eines Sterblichen gewesen. Aber ich werde viele Trojaner mitnehmen in
den Hades!"
    Er hinkte davon und beachtete uns nicht mehr. Plötzlich
rannte er, auf das Tor zu, gleichzeitig mit einem Hagel von Felsen,
Speeren und Pfeilen von den Mauern schwangen die Torflügel nach
außen, und etwa hundert ausgeruhte Trojaner in voller Rüstung
brachen aus der Staubwolke heraus. Von allen Seiten kamen die
Griechen herbei und bildeten, ohne zu wissen, was vorgefallen war,
einen Ring. Dieser Ring wurde von den Trojanern gespalten. Odysseus
faßte einen jungen Griechen an der Schul

    ter, sprang in vollem Galopp vom Wagen und warf dem Jungen die
Zügel zu.
    „Warte hier mit dem Wagen'" schrie er.
    Ich lehnte meinen Bogen in den Korb, zog den Köcher von der
Schulter und griff nach einer der Streitäxte. Dann stürzte
ich Odysseus nach. Unser Ziel war die Gruppe um Achill. Der Pelide
wütete mit der Todesverachtung dessen, der wußte, daß
er nur noch Minuten zu leben hatte. Wahrscheinlich war der Pfeil
vergiftet gewesen. Ajax kam mit seinem Gespann herbeigesprengt und
fuhr damit rücksichtslos zwischen die Trojaner hinein, sprang ab
und hob die Lanze.
    „Dort ist Paris, dieser Schönling!" brüllte
Odysseus.
    Wir schlugen zu dritt eine Gasse in den Keil der Trojaner. Paris
verschoß einige Pfeile, dann nahm er eine Lanze. Ein zweiter
Haufen Trojaner näherte sich, wütend und zu allem
entschlossen. Wir kämpften uns langsam, uns gegenseitig deckend,
in die Nähe des Achilles. Der riesige Mann holte eben mit dem
Speer aus, stach einem Trojaner durch Schild und Brust, zog
schüttelnd den Speer wieder heraus, dann begann er zu zittern
und stützte sich schwer auf den Eschenschaft. Seine Rüstung
gab ein klirrendes Krachen von sich, als er wie ein

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