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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte
wieder essen. Leichte Speisen nur und Wein, mit Wasser gemischt, aber
es reichte. Die Sonne bräunte mich, die Nähte wurden
abgestoßen, und nur eine breite Narbe blieb zurück. Ich
lag im Sand, badete vorsichtig in der Ägäis, schwamm jeden
Tag ein paar Züge mehr, erlebte die Leichenfeier des Patroklos
mit, sah, wie in einer der Nächte der König von Troja das
Haus des Achill besuchte, um Hektors Leichnam auszulösen.
Odysseus und Ajax rangen bei den Spielen, die sich an die
Leichenfeier anschlössen, und weder Ajax noch mein Freund
gewannen. Ich sah zu, in einem großen Sessel auf dem Vorderdeck
eines Schiffes. Odysseus bewies, wie gut er in Form war; er gewann
eine prächtige Vase, einen riesigen Krater, der zum Mischen von
Wein und Wasser bestimmt war und aus einem der Beutezüge des
Achill stammte. Teukros und Meriones schössen um die Wette nach
einer Taube, und ich begann mich zu ärgern, daß mein Bogen
nicht in Reichweite lag.
    Zwölf Tage dauerte es, bis Priamos den Leichnam des Hektor
auslöste, weitere zwölf Tage brauchten die Trojaner fü
r di e Begräbnisfeierlichkeiten. Ich spürte mit Freude, wie
meine Kräfte zurückkehrten. Und genau einen Monat später
entbrannte die fürchterliche Feldschlacht, in der Achill sich
anschickte, das skäische Tor Trojas aus den Angel zu heben.

    Es begann noch vor Tagesanbruch.
    Fünf breite Heersäulen, insgesamt sechstausend Mann der
verschiedenen Waffengattungen, bewegten sich schnell aus dem
griechischen Lager Troja entgegen. Etwa hundert Gespanne flankierten
diese Truppen. Odysseus und ich standen auf einem der gepanzerten
Wagen. Neben uns fuhren Ajax, Menelaos und Agamemnon, der die
Feldschlacht leitete.
    Die Trojaner warfen sich uns entgegen, aber sie kannten die neue
Kampfordnung nicht, die Agamemnon auf meinen Rat hin entwickelt
hatte. An der Spitze des griechischen Heeres marschierte Achill,
hinter ihm die Myr-midonen. Dann, etwa drei Kilometer vor Troja,
stießen die beiden Heere aufeinander.
    Agamemnon gab das Signal.
    Die Griechen drängten sich zusammen, und die fünf
Heersäulen wurden schmaler. Die trojanischen Gespanne ratterten
durch die Hohlräume, aber der Wall von Spee-ren und Schilden,
der die Griechen schützte, konnte nicht durchbrochen werden. Auf
ein zweites Signal hin schwenkten die Heersäulen im rechten
Winkel auseinander, und die Trojaner waren eingekesselt. Die
Kampfgespanne rasten los und umkreisten den riesigen Kessel in der
skamandrischen Ebene. Ein gräßliches Gemetzel begann, aber
die Trojaner kämpften mit dem Mut von Löwinnen. Achilles,
inmitten eines lanzenstarrenden Igels, gebildet von seinen
Myrmidonen, schien noch immer den Tod seines Freundes nicht vergessen
zu können; er kämpfte wie ein Wahnsinniger. Langsam wichen
die Trojaner zurück, eingeschlossen von einem dichten Ring der
Griechen. Wer diesen Ring durchbrach, geriet in den Bereich der
Kampfwagen. Bogenschützen feuerten von den dahinrasenden Wagen
herunter, Ajax stach mit seiner Lanze, und Agamemnon gebrauchte eine
doppelte Streitaxt von riesigen Abmessungen. Staubfahnen wallten auf,
das Sonnenlicht konnte sie kaum mehr durchdringen. Es roch nach Blut,
nach Schweiß, und hoch über dem Feld begannen Geier zu
kreisen. Der Wind, der sich gegen Mittag von den Buchten der Ägäis
erhob, trieb die ungeheure Staubwolke vor sich her. Troja entgegen.
Wie ein glänzender Tausendfüßler bewegte sich die
Masse der Griechen, der Kreis wankte, schloß sich wieder - wie
ein riesiger, verborgener Organismus. Schreie gingen inein

    ander über, wurden von dem Hämmern der Waffen
unterbrochen in einem seltsamen Takt.
    Odysseus riß an den Zügeln, die beiden Pferde bäumten
sich auf. Odysseus deutete nach links.
    „Dort, Achill - er will die Stadt stürmen!"
    Der Ring der Griechen zerbrach jetzt im Süden. Eine Masse von
etwa tausend Trojanern, verdreckt, schwitzend, blutend und schreiend,
kämpfend und rennend, flüchtete über die Ebene. Der
Staub verdeckte sie manchmal, hin und wieder konnten wir das Funkeln
der Waffen sehen. Die meisten Gespanne schwenkten herum und nahmen
die Verfolgung auf. Achill raste auf den Spuren der Trojaner aus dem
Kreis heraus, und hinter ihm formierte sich langsam und zögernd
ein Schlachtkeil. Die Trojaner flohen, die Griechen verfolgten sie.
Von den Seiten griffen die Gespanne in den Kampf ein, zwar dienten
die Kampfwagen meist nur dazu, die Kämpfer ausgeruht in den
Kampf zu bringen, heute aber dank der neuen Schlachtordnung,

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