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PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit

PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit

Titel: PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Explorerschiff, und er war
auch der letzte, der von der Bahre in den PsychoTransmitter gefahren
wurde.
    ***
    »Wir kamen nicht aus eigenem Antrieb, Sir«,
wiederholte Runete, als er im Körper des Avatara vor Rhodan
stand. »Sie haben uns gerufen. Es geschah auf telepathischem
Wege, oder auf eine ähnliche Art.«
    »Schon gut«, hörte Runete den Großadministrator
sagen.
    Aber es war nicht die Stimme Perry Rhodans, die er vernahm. Diese
hätte auch lächerlich von diesem Wesen, das ihm
gegenüberstand, geklungen. Runete betrachtete es genau, denn er
wußte, daß auch sein Gastkörper dieses Aussehen
hatte. Er war nun ein Avatara.
    Avatara. das war ein Ausdruck aus dem Indischen und hieß
soviel wie »Herabstieg«. Der Ezialist, der diese
Pseudokörper geschaffen hatte, nannte sie demnach die
»Herabsteigenden«.
    »Haben Sie uns denn gerufen, Sir?« wandte sich Runete
an Rhodan-Avatara.
    »Ich erinnerte mich jetzt«, sagte Rhodan in
wohlklingendem Singsang, »daß ich daran gedacht habe, ihr
müßtet hier sein, um die Schönheiten dieser Welt zu
sehen. Daraus ersehen Sie, wie verhängnisvoll bloßes
Denken auf dieser Welt sein kann!«
    »Verhängnisvoll?« machte Runete erstaunt. Er
lauschte dem Klang seiner faszinierenden Stimme, dann fügte er
hinzu: »Es ist ein Segen!«
    »Aber verstehen Sie denn nicht?« Rhodans Stimme hatte
bei diesen Worten einen Mißklang, vor dem Runete zurückwich.
»Ihre und meine Gedanken und die Gedanken unserer Männer
sind hier nicht das, was sie in unserer Welt sind. Es sind nicht nur
psychische Vorgänge, die andere nicht betreffen, sondern hier
werden sie zu einem Bestandteil der psychischen Realität, die
uns alle betrifft.«
    »Sie sprechen so fremd, Sir«, sagte Runete.
    »Sie werden mich schon noch verstehen, Runete«,
erwiderte Rhodan mit spürbarer Verzweiflung.
    Runete wich noch einen Schritt zurück. Dieser »Schritt«
war keine der herkömmlichen Bewegungen nach rückwärts,
wie er sie von seinem Mensch-Sein noch gut in Erinnerung hatte,
sondern ein majestätisches Gleiten.
    Er betrachtete wieder den Körper Rhodan-Avataras und empfand
Bewunderung. Es war ein schlechthin vollkommener Körper, mit
leichtem Knochenbau und transparenter Haut, vielleicht nicht optisch
schön, aber in seiner Gesamtkonzeption perfekt. Hier war der
Körper nur Mittel zum Zweck; ein Vehikel zur Fortbewegung des
Geistes, sein Ausdrucksmittel und Katalysator.
    Runete hatte noch nie ein graziler geformtes Wesen gesehen. Beim
Anblick des Avatara wurde er an eine Schlange ohne Kopf und ohne
Schwanz erinnert. Wo der Kopf hingehört hätte, befand sich
nur ein knollenartiger Abschluß, der alle Sinnesorgane
beinhaltete; die Augen wurden von einem Kranz feinster Fühler
ersetzt, mit denen man in fast alle Richtungen gleichzeitig blicken
konnte; Atmungsorgane waren keine vorhanden, weil der Avatara nur
durch die Hautporen atmete; zur Lautbildung diente ein Netz von
unzähligen Membranen, die gleichzeitig auch Schallschwingungen
empfingen und zwischen den »Augenfühlern«
eingebettet waren. Der Körper selbst besaß weder Arme noch
Beine, doch waren für die Fortbewegung eine Reihe von Flossen
der verschiedensten Größenordnungen vorhanden, mittels
denen man in der Atmosphäre »fliegen« und in den
Schichten der Oberfläche »schwimmen« konnte.
    »Alles was ich weiß ist, daß ich mich
unterbewußt immer nach einem Leben wie diesem gesehnt habe«,
sagte Runete in einem plötzlich aufsteigenden Glücksgefühl.
»Hier möchte ich immer bleiben.«
    Runete wurde unwillkürlich an die Lehren seiner Religion
erinnert. Er gedachte der Sannyasins und Fakire, die durch Askese
Aufnahme in das Absolute finden wollten, die durch Meditation dem
irdischen Lebenszyklus zu entfliehen hofften. Und er glaubte in
diesem Augenblick zu wissen, daß, wenn sie ihre Erfüllung
gefunden hatten, dies ein Platz auf dem Planeten Maja sein müsse.
    »Runete«, durchbrach Rhodans Stimme seine
Überlegungen. »Sie dürfen sich nicht auch blenden
lassen. Sie müssen mir helfen, einen Ausweg aus diesem Dilemma
zu finden. Sehen Sie denn nicht die Gefahren, die für uns
Menschen hier lauern?«
    »Wir sind keine Menschen, sondern Avatara«, berichtete
Runete.
    »Körperlich, ja, aber geistig sind wir immer noch
Menschen«, entgegnete Rhodan. »Als ich vorhin den
Psycho-Empfänger verließ, da verfiel ich augenblicklich
den Verlockungen. Obwohl ich glaube, meinen Geist zu beherrschen,
erlag ich den Einflüssen der psychischen Realität.

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