PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
vernichten.
Die Visionen verblaßten, die Ungeheuer lösten sich auf,
aber das Bild der Zerstörung blieb. Die größte Stadt
der Kalkis glich einem Trümmerhaufen - und doch, es hätte
schlimmer kommen können.
»Das haben wir angerichtet«, sagte Rhodan vor sich
hin. »Wie können wir das wiedergutmachen? Wohl nur, indem
wir diesen Planeten auf dem schnellsten Wege verlassen.«
»Hoffentlich haben wir dazu noch Gelegenheit, Sir.«
Ohne sich von der Stadt abzuwenden, blickte Rhodan in die
Richtung, aus der die Stimme kam. Wenige Körperlängen von
ihm entfernt schwebte ein Avatara zu Boden.
»Major Runete?« fragte Rhodan.
»Jawohl, Sir, ich.«
»Welche Bedenken haben Sie?« unterbrach Rhodan den
Flottillenchef.
»Ich vergaß ganz zu erwähnen, daß Guru
Nanak mir gegenüber den Plan äußerte, den
Psycho-Transmitter zu vernichten«, erklärte Runete. »Er
will damit erreichen, daß wir auf Maja bleiben müssen.«
»Schon wieder ein Verrückter«, murmelte Rhodan,
ohne den Flottillenchef weiter zu beachten. Er starrte geradeaus in
die Ferne. Da die vorangegangenen Stürme die Atmosphäre
gelichtet hatten, hatte er einen weiten Ausblick. Weit hinter der
Stadt sah er eine kilometerdicke Säule in den verschleierten
Himmel ragen.
»Sir, wir dürfen keine Sekunde verlieren«,
drängte Runete.
»Ich weiß«, erwiderte Rhodan. »Wir warten
nur noch auf Reginald Bull.«
Im Eingang des Zentrumsgebäudes war eine Bewegung, dann
erschien ein Avatara.
»Mir wurde eben gesagt, daß Guru Nanak unsere Rückkehr
verhindern möchte«, wandte sich Rhodan an Bull. »Kannst
du uns auf dem schnellsten Wege zum Psycho-Transmitter bringen?«
»Sicher«, sagte Bull. »Aber wir können
nicht fort. Wir haben das Elend über die Kalkis gebracht.«
»Wir helfen ihnen am besten, indem wir ihre Welt verlassen.«
»Wenn das überhaupt noch möglich ist«, warf
Runete ein.
»Heben Sie sich Ihren Pessimismus für später auf«,
fuhr Rhodan ihn an. »Bist du bereit, Bully?«
Bull schien mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein. Sein
Avatara-Körper zuckte zusammen, als er angesprochen wurde.
»Ja, ich denke schon. Aber.«
»Schock? Wegen des Vorgefallenen?«
»Vielleicht«, gab Bull zögernd zu. »Aus
deiner Sicht gesehen, habe ich mich wahrscheinlich recht seltsam
benommen, Perry. Ich verstehe selbst nicht ganz, daß ich mich
so wandeln konnte. Jetzt dürfte ich wieder der alte sein -
hoffentlich. Aber trotzdem glaube ich immer noch nicht, daß ich
mich falsch verhalten habe.«
»Davon später«, meinte Rhodan abschließend.
»Für den Augenblick ist nur wichtig, daß du genügend
Abstand zu den vorangegangenen Geschehnissen gewinnst.«
»Machen wir uns auf den Weg zum Psycho-Transmitter«,
sagte Bull nur.
Sie schwebten empor. Als sie über einen Kilometer
zurückgelegt hatten, entdeckte Rhodan, daß der Schaden an
der Stadt der Oberflächenbewohner doch nicht so groß war,
wie es zuerst ausgesehen hatte. Es waren nur die Gebäude rund um
den Park zerstört. Da die Bewohner dieser Gebäude ohnehin
evakuiert worden waren, nahm Rhodan an, daß der Vorfall nur
wenige Todesopfer gefordert hatte. Doch selbst wenn kein einziger
Kalkt durch die Ungeheuer aus dem ES ums Leben gekommen war -es wurde
Zeit, daß die Menschen diese Welt verließen.
Bald verschwamm die Stadt unter ihnen in den Gasschwaden, die
Atmosphäre wurde trüber und dichter. Aber die mächtige,
kilometerdicke Säule blieb immer noch sichtbar.
»Warum benützen wir nicht den Wasserstoffstrom?«
erkundigte sich Pandar Runete. »Dann könnten wir viel
schneller die oberen Atmosphäreschichten erreichen.«
»Er hat einen zu starken Auftrieb«, erklärte Bull
kurz. »Sehr gefährlich.«
***
Guru Nanak ließ die Oberfläche immer weiter hinter sich
zurück. Nicht mehr lange, dann würde er die Ausstrahlung
der psychischen Realität spüren.
Bevor es soweit war, mußte er jedoch den Wasserstoffstrom
aus Sicherheitsgründen verlassen. Dann wollte er den Sender des
Psycho-Transmitters zerstören. Und danach?
War er reif für ein Leben in der psychischen Realität?
Konnte er die dritte Stufe zur Ewigkeit überwinden? Der
aufsteigende Wasserstoff trug ihn immer höher.
***
Ihr vordringlichstes Problem war, den Psycho-Transmitter vor Guru
Nanak zu erreichen. Rhodan zog wohl in Betracht, daß es der
Ezialist mit seiner Drohung, den Sender zu zerstören, nicht
ernst gemeint haben könnte. Aber er wollte sich nicht darauf
verlassen.
Sie mußten den Psycho-Transmitter
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