PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
Sehorgane auf Runete.
»Wer sagt das, Major?« erkundigte er sich.
Runete hatte eine Antwort bereit, aber die unhörbare Stimme
veranlaßte ihn, sie abzuändern.
»Fühlen Sie es denn nicht, daß wir im Unrecht
sind, Sir!« sagte er beschwörend.
»Dieses angebliche Gefühl kommt nicht von Ihnen,
Major«, entgegnete Rhodan. »Merken Sie denn nicht, daß
jemand Sie gegen Ihren Willen zur Umkehr zwingt?«
Doch, Runete merkte es. Aber indem er den Zwang analysierte, besaß
er noch kein Mittel, sich gegen ihn zu wehren.
»Alles was ich weiß, ist, daß wir nicht
zerstören dürfen«, sagte Runete.
»Dann kehren Sie um, Major«, sagte Rhodan. »Wenn
Sie nicht stark genug sind, sich gegen den fremden Einfluß zu
wehren, dann verlassen Sie besser die psychische Realität.«
Die Hartnäckigkeit, mit der Rhodan an ihrem ursprünglichen
Plan festhielt, mißfiel Runete. Warum erkennt er nicht die
Niederträchtigkeit unseres Tuns? fragte er sich.
»Wir dürfen nicht weiter, Sir«, sagte Runete.
»Ich nicht - und Sie auch nicht!«
»Nehmen Sie Vernunft an, Runete.« Rhodans Stimme wurde
beschwörend. »Wehren Sie sich gegen den fremden Einfluß,
der Sie gegen mich aufhetzt. Sie sind stark genug, den Zwang
abzuschütteln. Was wir vorhaben, ist nicht gegen die Kalkis
gerichtet. Wir wollen nur den Menschen in der psychischen Realität
eine Chance geben.«
»Ich werde es verhindern, daß den Kalkis Schaden
zugefügt wird!« erklärte Runete.
Rhodan glitt langsam näher.
»Major Runete«, flüsterte er. »Wissen Sie,
wer Sie zwingt, gegen Ihren Willen und gegen Ihre Überzeugung zu
handeln? Das ist kein Kalki, denn die Kalkis haben erkannt, daß
wir nichts Böses gegen sie unternehmen wollen. Warum wohl haben
sie nicht mehr versucht, uns aufzuhalten? Glauben Sie etwa, sie
hätten nicht die Macht gehabt, uns am Betreten der Anlagen zu
hindern? Sie lassen uns hier eindringen und unser Vorhaben ausführen,
weil sie unsere guten Absichten erkannt haben. Es ist für uns
Menschen und für die Kalkis das beste, wenn wir wieder in unsere
Welt zurückkehren. Deshalb werden wir die psychische Realität
für einige Zeit ausschalten.«
»Nein!« widersetzte sich Runete. »Ich fühle
es so stark wie nie zuvor, daß unsere Handlungsweise
verwerflich ist.«
»Wissen Sie auch, wer Ihnen dieses schuldbewußte
Gefühl vermittelt. Es ist ein Mensch wie Sie und ich - ein
Mensch, der sich vor der Wahrheit verschließt. Kommen Sie,
Runete, wir müssen diesem Wahnsinn ein Ende bereiten!«
Runete folgte dem eindringlichen Befehl des Großadministrators,
denn er war in diesem Augenblick stärker als der Appell des
Unbekannten. Aber Runete hatte kaum den Eingang des Gebäudes
erreicht, da schlug der Unbekannte wieder zu. Runete versuchte, sich
gegen den Zwang zur Umkehr aufzulehnen, aber er war nicht stark
genug. Seine Abwehr brach zusammen. Er unterlag endgültig dem
fremden Willen. Er hielt seinen Avatara-Körper mitten in der
Bewegung an und rührte sich nicht mehr von der Stelle.
Sein ICH wurde zurückgedrängt - der fremde Wille trieb
es hinunter in die tieferen Regionen seines Geistes. Runete hatte
keine Gewalt mehr über sich.
Die Veränderung, die nun mit ihm vorging, war ein
automatischer, unkontrollierbarer Vorgang. Während sein ICH
zurückwich, kam das Unterbewußtsein an die Oberfläche.
durch den Einfluß des fremden Geistes und durch die
Ausstrahlung der psychischen Realität wurden die natürlichen
Schranken beseitigt, und das triebhafte ES konnte sich entfalten.
Pandar Runete war nicht mehr er selbst. Während sein ICH
immer weiter aus dem Machtbereich sank, hörte er wie aus weiter,
unendlich weiter Ferne Rhodans Stimme sagen:
»Jetzt hast du das Ungeheuer aus dem ES geweckt. Wolltest du
das, Bully? Wolltest du wirklich um jeden Preis die psychische
Realität verteidigen?«
15.
Olenk Brodech, der Ezialist, der sich Guruk Nanak nannte, erfuhr
von der Flucht seiner Jünger erst durch die Käferwesen. Sie
kamen zu sechst und waren bewaffnet.
Guru Nanak war von ihrem Erscheinen nicht beeindruckt, die Waffen
belustigten
ihn.
Er bezeichnete die Oberflächenbewohner als »Käfer«,
zum Unterschied von jenen, die in Pseudokörpern in die
psychische Realität abgewandert waren, die er »Kalki«
getauft hatte.
Es kam nicht von ungefähr, daß er die Bewohner Majas in
zwei Gruppen teilte, obwohl sie alle die gleiche Abstammung hatten.
Er hatte schon während seines ersten Aufenthaltes auf dem
Methanriesen Gelegenheit gehabt,
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