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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wenn er einem Goowani bis auf etwa fünf Schritte
nahegekommen war, wandte der Eingeborene sich ab oder zeterte so
maßlos, daß der Daugholer sich zurückzog.
    »Da erblasse sogar ich vor Neid«, murmelte Reginald
und bezog sich dabei auf sein Repertoire an Kraftausdrücken, das
durchaus nicht klein war. Mit dem der Goowanis kam es allerdings
nicht mit.
    »Fällt dir sonst nichts auf?« fragte ich ihn.
    Bully runzelte die Stirn und sah sich genauer an. Nach einer Weile
meinte er:
    »Ich sehe nur Männer, Perry. Wahrscheinlich eine
Gesellschaftsform, bei der die Frauen unterdrückt werden.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Die Männer sind alle im gleichen undefinierbaren
Alter, Bully. Und wenn wir es auf Goowan mit einer typischen
Männerherrschaft zu tun hätten, müßten zumindest
einige Knaben oder doch die jungen Männer des Ortes zu sehen
sein.«
    »Vielleicht leben die Frauen und Kinder in einer anderen
Ansiedlung?« fragte Reginald.
    Ich winkte Poitschak herbei. »Wo sind die Frauen und Kinder
des Ortes?« Der Goowani sah mich verständnislos an. »Ich
habe Sie nicht verstanden, Perry.«
    »Frauen und Kinder!« sagte ich deutlich. »Ich
verstehe nichts.«
    »Komisch«, meinte Reginald Bull. »Er versteht
doch sonst alles, was wir sagen.«
    Ich nickte.
    Die Verständigung erfolgte auf psionischer Basis. Wenn wir
etwas zu Poitschak sagten, hörte er das entsprechende Wort in
seiner eigenen Sprache und umgekehrt.
    Wenn es jedoch kein entsprechendes Wort gab...?
    Der Schluß war einfach zu ziehen, doch mein Verstand
sträubte sich es zu tun. Aber nur für kurze Zeit.
    »Wenn es in seiner Sprache keinen entsprechenden Begriff
gibt, kann er uns nicht verstehen, Bully. Das bedeutet zugleich, daß
er auch das Objekt nicht kennt, das durch den Begriff bezeichnet
wird.«
    »Du meinst, auf Goowan gibt es zwar Männer, aber keine
Frauen und Kinder.«
    »Ich bin sicher, daß es so ist. Wir haben den Fehler
begangen, weiter in unserem alten Schema zu denken, obwohl die
Erklärung Poitschaks eigentlich die Antwort auf unsere Frage
enthielt. Wenn Lebewesen von Außenstehenden aus kosmischer
Energie erschaffen werden, bedarf es keiner Fortpflanzung der Art.
Wahrscheinlich leben die Goowanis sehr lange oder sind relativ
unsterblich.«
    Bully beging abermals einen Fehler und fragte unseren
Fremdenführer danach. Er stieß auf Unverständnis. Wie
konnte es auch anders sein. Ein Lebewesen, das weder Geburt noch Tod
kannte, vermochte sich darunter auch nichts vorzustellen und besaß
in seinem Sprachschatz keine Begriffe dafür.
    Ich ging zu einem anderen Goowani. Er versuchte mir auszuweichen,
aber ich hielt ihn fest.
    »Wo leben die Zeitkonstrukteure?« fragte ich ihn.
    Er starrte mich an. Ich fühlte, daß sein ganzer Körper
zitterte. Dann sagte er:
    »Sie sind ein Frevler. Ich will nichts mit Ihnen zu tun
haben.«
    Er befreite sich mühelos aus meinem Griff und eilte davon.
Ich sah ihn in einem der näherstehenden Häuser
verschwinden. Auch die anderen Goowanis zogen sich allmählich
zurück. Sie beschimpften sich noch einige Minuten lang
lautstark, dann war es still.
    Bully, Sir Richard, Poitschak und ich standen allein neben dem
Gleiter.
    Ich wandte mich an Poitschak. »Warum beschimpfen die
Goowanis sich gegenseitig, und warum weichen sie jedem Kontaktversuch
aus?«
    »Wir Goowanis leben allein«, antwortete Poitschak.
»Wenn mehrere zusammentreffen, versucht jeder, die anderen zu
vertreiben, damit er wieder allein ist. Gelingt ihm das nicht, zieht
er sich selber zurück.«
    Er deutete auf die ummauerten Häuser.
    »Sie sehen, daß die Häuser weit auseinander
liegen. Das dient nur dazu, daß man sich nicht hören muß,
wenn es sich schon nicht ganz vermeiden läßt, daß
man sich ab und zu sieht.«
    Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    »Was würde geschehen, wenn wir einfach in ein Haus
eindrängen?«
    »Der Bewohner würde es verlassen und sich ein anderes
Haus wünschen«, erklärte Poitschak.
    Bully grinste.
    »Perry, wie wäre es, wenn wir von einem Haus zum
anderen gingen und nach und nach alle Bewohner der Ansiedlung
vertrieben? Irgendwann würde der Platz auf der Insel nicht mehr
für die neuen Häuser ausreichen.«
    »Wir haben keine Zeit, uns mit solchem Unsinn aufzuhalten«,
erwiderte ich tadelnd.
    »Außerdem würden Sie das angestrebte Ziel niemals
erreichen«, warf Poitschak ein. »Nicht nur wir Goowanis
wirken als stabilisierendes Element, sondern auch alles, was wir
einmal benutzt haben. Also auch verlassene

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