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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Häuser. Je mehr
Häuser auf dieser Insel entstehen, desto größer würde
die Landfläche werden, bis schließlich das Meer ganz
verschwindet.«
    Ich winkte ab. Mehr brauchte er mir nicht zu erklären. Ich
hatte vollkommen begriffen. Für uns war es nun an der Zeit, den
nächsten Schritt zu tun.
    »Wir brauchen den höchsten Berg Goowans«,
erklärte ich unserem Fremdenführer. »Wo liegt er?«
    Poitschak kniff die Augen zusammen und überlegte.
    »Der Molokech, Perry«, sagte er nach einer Weile. »Er
steht auf der anderen Seite von Goowan, im Papanin-Gebirge. Dort gibt
es mehrere Ansiedlungen, deshalb ist das Gebirge stabil.«
    »Ausgezeichnet. Kommen Sie, wir steigen wieder ein.«
    »Moment!« rief Bully. »Sir Richard ist
verschwunden!«
    Ich sah mich um. Tatsächlich! Der Daugholer war nirgends zu
sehen. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Wieder verwünschte ich
Bullys Einfall, Sir Richard mitzunehmen. Er hätte ihn
schließlich auch auf Olymp in gute Hände geben können.
Aber nein, er hatte ihn mit nach Hause nehmen wollen. Er sollte sogar
in seinem Luxus-Bungalow am Goshun-See wohnen - ein halbintelligentes
Wesen!
    »Warten Sie hier auf uns«, sagte ich zu Poitschak. »Es
dauert sicher nicht lange.«
    Zornig lief ich auf die ersten Häuser zu. Reginald wandte
sich in die entgegengesetzte Richtung. Ich fragte mich, welcher
Teufel den Daugholer wohl geritten haben mochte, daß er
ausgerechnet mitten in der Nacht in einer ausgedehnten Ansiedlung
verschwand. Bisher hatte er sich nie weiter als einige Meter von
Bully entfernt.
    Als ich am ersten Haus vorüberlief, trat gerade ein Goowani
aus der Tür. Er zuckte zurück, überschüttete mich
mit einem Wortschwall wüstester Beschimpfungen und verschwand
wieder in seiner Behausung.
    Ich kümmerte mich nicht darum. Für den Autor eines
Schimpfwort-Lexikons war Goowan sicherlich eine wahre Fundgrube. Auf
mich wirkten die goowanischen »Umgangsformen« abstoßend.
    Auf dem Zwischenraum hinter dem dritten und vor dem vierten Haus
loderte ein Lagerfeuer. Acht kuppelförmige Hütten aus
irgendwelchem Flechtwerk standen darum herum. Jemand sang und
bediente dabei ein Instrument, dessen Klänge mir eine Gänsehaut
über den Rücken jagten.
    Ich wunderte mich über das Fehlen der obligatorischen Mauer.
    Mehrere Gestalten huschten schemenhaft am Feuer vorbei. Sie
schienen zu tanzen.
    Mehrere...!
    Ich blieb stehen.
    Seit wann versammelten sich mehr als ein Goowani auf einem Fleck -
und noch dazu, ohne sich zu beschimpfen...?
    Langsam ging ich näher.
    Und dann sah ich unseren Daugholer.
    Er hockte im Schneidersitz vor den prasselnden Flammen, kaute an
einer fetttriefenden Keule und nahm ab und zu einen Schluck aus einem
großen Krug.
    Neben ihm saß ein anderer Daugholer und drehte die Kurbel
eines eigenartig geformten Instruments, das einer Kombination von
überdimensionalem Fleischwolf und Registrierkasse glich. Die
Töne, die er damit produzierte, konnten einem den Magen
umdrehen.
    Er.?
    Das war kein »Er«, sondern eine »Sie«.
Weshalb hatte ich es nur nicht gleich bemerkt! Sie besaß nicht
nur keine Mähne, sondern verfügte über das, was man
»weibliche Attribute« zu nennen pflegt.
    Eine andere Daugholerin trat von hinten an Sir Richard heran und
striegelte ihm die Mähne. Der Bursche grunzte befriedigt, warf
den abgenagten Knochen ins Feuer und sah den drei Tänzerinnen
auf der anderen Seite des Lagerfeuers zu.
    Ich nahm jedenfalls an, daß die barbarischen Verrenkungen
der keineswegs zauberhaften Körper ein Tanz sein sollten. Mir
wurde fast übel davon.
    Da hatte der gute Sir Richard sich also alles von Gerent Magor
gewünscht, was einem Daugholer erstrebenswert erschien: Gutes
Essen und Trinken, Musik, Tänzerinnen und jemanden, der ihm das
Fell bürstete!
    Ich stand dicht vor einem Zornesausbruch. Gerade noch rechtzeitig
besann
    ich mich darauf, daß dies für ein halbintelligentes
Wesen ganz natürlich war. Außerdem sollte es Menschen
geben, die auch nichts anderes im Sinn hatten!
    Aber ich konnte ihn natürlich nicht hierlassen, so gern ich
das getan hätte. Erstens wäre mir Bully böse gewesen
und zweitens würde Sir Richard uns nach einiger Zeit suchen und
ziemlich ratlos sein, wenn er uns vermißte.
    Ich rief ihn also an.
    Freudig erregt sprang er auf die Füße und schwenkte den
Krug. Außerdem schwankte er.
    »Ho, Perry! Kommen an Sir Richards Flamme! Sehen guteste
Tanzermädchen von Welt und guteste Pypuchana-Spielerin!«
    »Gern!« rief ich zurück.

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