PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft
schwieriger gestalten, als Bully es sich
dachte.
Dann waren wir nämlich nicht nur durch die Zeit, sondern auch
durch den Raum gereist.
Denn der Planet Goowan war aller Wahrscheinlichkeit nach mit dem
Planeten Stranger identisch...
***
Nach der Mahlzeit brachen wir auf. Poitschak, der sich beharrlich
geweigert hatte, am gleichen Tisch wie wir zu essen, bediente sich
hastig mit den fremdartigen Speisen, die Gerent Magor zuerst
geliefert hatte. Ich verwünschte ihn in Gedanken, aber wir
konnten ihn schlecht hungern lassen.
Überhaupt war der Goowani von nun an mehr eine Belastung für
uns als eine Hilfe. Ich fragte mich bereits, ob man ihn auf dem
gleichen Wege wieder verschwinden lassen könnte, auf dem er
gekommen war. Aber ich war mir nicht klar darüber, ob ich es
verantworten könne, einen derartigen Wunsch zu äußern.
Für mich war Poitschak ein intelligentes Lebewesen, ganz gleich,
wie und woraus er entstanden war. Und es widersprach der menschlichen
Ethik, ein intelligentes Lebewesen ohne zwingende Notwendigkeit zu
opfern. Vielleicht konnten wir ihn später dazu überreden,
sich irgendwo anzusiedeln, wenn das für ihn überhaupt
möglich war, denn er schien ausschließlich für die
von uns gewünschte Dienstleistung geschaffen zu sein.
Doch diese Überlegungen waren sekundärer Natur. Weitaus
stärker beschäftigte mich das Problem, wie wir uns
vergewissern konnten, daß der fremdartige Transmitter uns in
unsere eigene Zeit zurückbrachte.
Es mußte eine Schwierigkeit dabei geben; das war ganz klar.
Andernfalls hätte Gerent Magor uns eine Zeitmaschine oder einen
Schalttechniker geliefert. Wer immer den Superautomaten auf dem
Goowan-Mond programmiert hatte, der war nicht daran interessiert, daß
jemand diese Zeitebene verließ.
Ich beneidete wieder einmal Bullys zweitbesten Freund. Der
Daugholer kannte nur die unmittelbaren Probleme der Gegenwart wie
Hunger, Durst oder Schlaf. Was hinter ihm lag, war vergessen, und was
vor ihm lag, ließ er an sich herankommen.
Wir ließen uns von der Rampe zu der Plattform befördern,
auf der unser Gleiter stand. Das Kraftfeld polte sich bei unserem
Erscheinen automatisch um, woraus ich schloß, daß es von
der Stations-Positronik gesteuert wurde und daß diese
Positronik uns ständig beobachtete.
Gerent Magor hatte ein wirkliches Wunderwerk geliefert, eigentlich
unbegreiflich, denn wir waren doch Fremdkörper auf dieser
Zeitebene. Den Superautomaten schien das nicht zu stören. Ich
vermutete, daß wir auf Wunsch alles von ihm bekommen könnten,
was uns ein Leben in grenzenlosem Luxus und völliger materieller
Unbeschwertheit ermöglichte.
Aber das wäre Bully und mir selbst dann unerträglich
gewesen, wenn wir normale Sterbliche gewesen wären.
Wir waren jedoch keine normalen Sterblichen. Unsere
Zellaktivatoren verliehen uns die relative Unsterblichkeit.
Theoretisch konnten wir bis zum Ende dieses Universums in
körperlicher und geistiger Frische leben. Allein der Gedanke
daran, Milliarden von Jahren auf Goowan verbringen zu müssen,
ließ mich schaudern. Es war undenkbar, sich damit abzufinden.
Außerdem gehörten wir nicht in diese Zeit. Wir hatten eine
wichtige Aufgabe in unserer
eigenen Zeit zu erfüllen. Als gewählte Vertreter der
solaren Menschheit standen wir in einer unausweichlichen Pflicht, der
wir uns weder entziehen durften noch wollten.
Während ich den Gleiter startete, dachte ich daran, wie es
Geoffry wohl zumute sein mochte. Wenn Goowan in meiner Zeit Stranger
hieß - und die Positronik hatte dafür eine
Wahrscheinlichkeit von neunundachtzig Prozent errechnet -, dann mußte
der Goowan-Transmitter identisch mit jenem Maschinenkomplex gewesen
sein, den Waringer und sein Team mir hatten zeigen wollen.
Da dieser Maschinenkomplex sich hier befand - eine Million Jahre
in der Zukunft -, mußte er auf Stranger verschwunden sein. Wie
ich Geoffry kannte, hatte er sicherlich den Schluß gezogen, daß
das Verschwinden des Stranger-Komplexes etwas mit Bullys und meinem
Transmitterunfall zu tun hatte. Aber selbst ein Genie wie Waringer
würde niemals auf die Idee kommen, wir wären durch eben
diesen Transmitter in die Zukunft versetzt worden.
Was würde Galbraith Deighton unternommen haben? Der Chef der
Solaren Abwehr war ein hochintelligenter Mann mit großer
Vorstellungskraft. Er stand seinem Vorgänger Atlan D. Mercant in
nichts nach, und Mercant war der ideale Abwehrchef gewesen. Die von
ihm aufgebaute Organisation hatte in der ganzen Galaxis
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