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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gab sie in den Eingabesektor. Danach erteilte ich Freigabe für
weitere Informationen. Die Positronik erwies sich als selbständiger,
als ich vermutet hatte. Sie verwertete nicht nur sofort meine
Angaben, sondern erbat weitere
    Fakten, so zum Beispiel über die Magellanschen Wolken, die
Lage der Andromeda-Galaxis zur Milchstraße und die
Bewegungsfaktoren des Kugelsternhaufens M-13 relativ zu den
Bewegungen Sols und anderer Objekte.
    Wir bekamen natürlich nicht alle gewünschten Fakten
zusammen, aber im Grunde genommen mußte sich auch aus vielen
lückenhaften Informationen ein Gesamtbild konstruieren lassen,
das dann seinerseits die zahlreichen Unbekannten sozusagen
automatisch tilgte.
    Das Endergebnis ließ genau elf Sekunden auf sich warten,
woraus ich schloß, daß es doch noch einige
Unsicherheitsfaktoren gab, die eine Positronik natürlich erst zu
klären versuchte, bevor sie sich äußerte.
    Gespannt und voller verhaltener Erregung warteten wir auf die
entscheidende Information.
    Als sie endlich kam, verschlug es uns die Sprache.
    Wir befanden uns rund eine Million Jahre in der Zukunft - plus
minus fünfundzwanzigtausend Jahre möglicher Abweichung.
    ***
    Ich starrte lange auf den Informationsschirm. Es war, als wäre
ich innerlich abgestorben. In mir herrschte völlige Leere.
    Eine Million Jahre...!
    Ich war es gewöhnt, nicht nur mit Millionen, sondern auch mit
Milliarden umzugehen. So zum Beispiel bereitete es mir keine Mühe,
mir eine Million Galaxien vorzustellen, natürlich nicht
bildlich. Aber immerhin: Eine Million war im Zeitalter interstellarer
und sogar intergalaktischer Raumfahrt eine noch relativ kleine Zahl.
In unserer Milchstraße beispielsweise gibt es weit mehr als
eine Million Zivilisationen.
    Wahrscheinlich hätte es mich auch nicht sonderlich
erschüttert, wenn jemand mir gegenüber behauptet hätte,
wir würden eines Tages eine Zeitmaschine besitzen, mit der man
eine Million Jahre in die Vergangenheit reisen könnte.
    Aber eine Million Jahre in die Zukunft - das war etwas ganz
anderes.
    Was in der Vergangenheit war, läßt sich vorstellen,
weil man weiß, daß es sich tatsächlich einmal
ereignet hat.
    Aber was in der Zukunft sein wird, durfte sich eigentlich noch
nicht ereignet haben, kann überhaupt keinen Gegenwartscharakter
besitzen.
    So sagte es nicht nur unser Gefühl, sondern auch die logische
Überlegung.
    Und nun hatten wir erfahren, daß wir uns eine Million Jahre
weit in einer absoluten Unmöglichkeit befanden, in einer
wirklichen Unwirklichkeit.
    Ich konnte noch begreifen, daß das Universum auch in der
Zukunft existierte, weil der Begriff Ewigkeit, mit der sich das
begründen läßt, selbstverständlich genauso
relativ ist wie jeder andere Begriff. Doch eigentlich hätte
dieses Universum sich im Zustand der Labilität befinden müssen,
noch mehr aber seine Bewohner, die erst durch den Eintritt in die
Gegenwart wirkliche Realität erhalten konnten.
    Was willst du? Es befindet sich im Zustand der Labilität! Das
war mein Freund Whisper gewesen.
    »Wieso?« fragte ich.
    »Was meinst du?« flüsterte eine Stimme.
    Ich wandte mich um und sah, daß Bully gesprochen hatte. Aber
wie sah Reginald aus! Sein Gesicht war so bleich wie ein weißes
Hemd. Seine Unterlippe zitterte, und seine Augen verrieten, daß
er sich am Abgrund des Wahnsinns befand.
    Denke an die Veränderungen auf Goowan! forderte Whisper mich
auf. Und an die Goowanis, die nur dazu geschaffen wurden um diese
Vorexistenz zu stabilisieren.
    Endlich kehrte mein klares Denkvermögen wieder zurück.
Ich verstand plötzlich, daß die Naturgesetze durchaus auf
meiner Seite standen, denn der Anschein trog. Die Logik hatte recht.
    Ich rüttelte Bully an den Schultern.
    »Komm zu dir, Dicker! Du wirst doch jetzt nicht
schlappmachen.«
    Sein Blick klärte sich etwas.
    »Sprichst du mit mir?« fragte er schwach. »Wie
ist das möglich? Wieso stehen wir auf festem Boden, der
frühestens in einer Million Jahren stabil sein darf?«
    Ich hatte das Gefühl, daß ich meinen Freund nicht
allein mit Worten überzeugen konnte. Deshalb führte ich ihn
an den gedeckten Tisch, setzte ihn auf einen Stuhl und goß zwei
Whiskygläser randvoll.
    Nachdem wir getrunken hatten, kehrte die normale rosige Farbe in
sein Gesicht zurück. Seine Augen wirkten beinahe normal.
    »Das war hart«, murmelte er geistesabwesend. »Eine
Million Jahre in der Zukunft. Und ich hatte geglaubt, so etwas gäbe
es nur in Science FictionStories.«
    »Ich auch, Bully.

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