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PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft

Titel: PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Aber die Tatsachen sprechen eine zu
deutliche Sprache, als daß man sie anzweifeln dürfte. Und
wurde in den vielen hundert Jahren, die wir zusammenarbeiten, nicht
vieles zu Wirklichkeit, was bis dahin nur Science Fiction gewesen
war?«
    »Im Prinzip ja, Perry. Aber die Zukunft ist weder das
Seiende noch das Gewesene, sondern das Mögliche - und das
Mögliche besteht aus zahllosen Möglichkeiten und
Möglichkeitskombinationen. Wie können wir in einer bloßen
Möglichkeit leben, die vielleicht gar nicht realisiert wird?«
    »Wieder hast du prinzipiell recht, Bully. Doch wir alle
hatten anfangs einen wichtigen Faktor übersehen: Die
Zeitkonstrukteure. Ohne sie wäre alles noch labil, müßte
sich die Vorgegenwart ständig ändern - und zwar je nachdem,
wie die Vergangenheit durch Ereignisse der Gegenwart sich gestaltet.«
    Reginald schenkte unsere Gläser abermals voll. Er wirkte
jetzt bedeutend ruhiger. Aber so war er nun einmal. Hatte er einen
Schock erst einmal überwunden, arbeitete sein Verstand wieder
mit gewohnter Präzision.
    Er goß seinen Whisky hinunter, während ich nur daran
nippte.
    »Ich habe verstanden«, erklärte er. »Die
sogenannten Zeitkonstrukteure versuchen eine ganz bestimmte Art von
Vorgegenwart zu stabilisieren. Eines ihrer Hilfsmittel dabei sind die
Goowanis.«
    »Vielleicht sogar das entscheidende Hilfsmittel«,
erwiderte ich. »Es wäre ja möglich, daß allein
die Stabilisierung des Hilney-Systems der Vorgegenwart ein bestimmtes
Muster aufprägt.«
    »Allmählich komme ich zu der Überzeugung, daß
alles möglich ist«, erklärte Bully sarkastisch.
»Wahrscheinlich gibt es nur eine einzige Unmöglichkeit:
nämlich die Unmöglichkeit.«
    Gegen meinen Willen mußte ich lachen.
    »Aber wenn das so ist«, fuhr Bully fort, »dann
kommen wir auch wieder in unsere Zeit zurück. Unmöglich ist
es jedenfalls nicht.«
    »Darüber waren wir uns von Anfang an klar«,
bestätigte ich. »Doch nun kommt noch etwas dazu. Es ist
nicht nur nicht unmöglich, daß wir unsere Zeit erreichen,
es ist sogar zwingend notwendig. Wir sind zwei Faktoren, die
entscheidenden Einfluß auf die Gestaltung der Vorgegenwart
ausüben. Bleiben wir hier, können diese Faktoren aber nicht
wirksam werden und die Zeitkonstrukteure prägen die Vorgegenwart
vielleicht so, daß die Menschheit keinen Platz mehr in der
fernen Zukunft hat...«
    »Und wenn wir versuchen, den Stabilisierungstrend dieser
Vorgegenwart zu stören? Erreichen wir dann nicht viel mehr für
die Menschheit?«
    Ich überlegte einige Sekunden, dann schüttelte ich den
Kopf.
    »Darauf gibt es keine Antwort. Dazu verstehen wir viel zu
wenig von dieser Materie. Aber ich fürchte, wenn wir das tun,
was du vorschlägst und damit Erfolg haben, werden wir als
Gestaltungsfaktoren gänzlich ausfallen. Woher sollten wir in
einer chaotischen Zukunft die Mittel für unsere Rückkehr
hernehmen?«
    Reginald Bull erblaßte erneut. Diesmal fing er sich jedoch
sehr viel schneller. Offenbar war der stabilisierende Faktor seiner
Gemütsverfassung der Whisky.
    »Okay, Perry!« sagte er schwer. »Wir müssen
also zum Zeittransmitter zurückkehren und versuchen, ihn
umzupolen. Eigentlich sollte er uns dann um genau die Spanne
zurückschicken, um die er uns in die Zukunft geholt hat.«
    »Höchstwahrscheinlich«, antwortete ich zögernd.
    Reginald Bull bemerkte mein Zögern, fragte mich jedoch nicht
nach dem Grund. Ohne großen Appetit machten wir uns über
unsere Steaks her. Sir Richard hatte seine Mahlzeit inzwischen
beendet und schielte verlangend nach der Whiskyflasche. Ich winkte
jedoch ab. Hochprozentiger Alkohol war etwas für zivilisierte
Intelligenzen, die sich im Verlauf ihrer Entwicklung an eine maßvolle
Handhabung dieses Genuß- und Anregungsmittels gewöhnt
hatten. Ein primitives, halbintelligentes Lebewesen dagegen würde
unweigerlich moralisch und physisch verkommen, wenn es sich an den
Genuß von Alkohol gewöhnte.
    Während wir aßen, vergegenwärtigte ich mir noch
einmal die Elektronenprojektion der Galaxis, wie sie uns vom
Auswertungsgehirn des Observatoriums dargeboten worden war.
    Ich hatte die entscheidende Beobachtung nur unbewußt
gemacht. Erst später war mir die Relation dieser Beobachtung zu
den galaktometrischen Veränderungen bewußt geworden. Ich
hatte im Kopf einige Berechnungen angestellt. Selbstverständlich
bedurften sie der Nachprüfung durch die Positronik. Aber sollten
sie der Überprüfung standhalten, dann würde sich die
Rückkehr in unsere Zeit

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