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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Worten:
    »Rauche die Zorsha, weil du mein Bruder bist.«
    Rhodan war von dem herben Aroma des Rauches angenehm überrascht.
Aber nach einigen Zügen begann sich vor seinen Augen alles zu
drehen und er hätte die Zorsha am liebsten wieder zurückgegeben.
Da er jedoch befürchtete, gegen die Sitten der Ishmaiten zu
verstoßen und Krelon zu beleidigen, hielt er tapfer aus und
schmauchte weiter.
    Krelon flüsterte ihm zu: »Du mußt die Zorsha
weiterreichen.«
    »Darauf hättest du mich schon eher hinweisen können«,
erwiderte Rhodan und gab die Pfeife an einen hinter ihm sitzenden
Stammesführer weiter.
    »Von welchem Volk stammst du eigentlich?« fragte
Krelon so laut, daß es alle im Zelt hören konnten. Es
wurde schlagartig still, nur das Fauchen, das entstand, wenn man an
der Zorsha sog, war zu hören. Alle Gesichter wandten sich
gespannt Rhodan zu.
    »Du hast noch nie ein Jourd geritten«, fuhr Krelon
fort. »Du weißt nicht, wie Ishmaiten sich verbrüdern
und kennst auch sonst sehr wenig von unseren Sitten. Aber du hast
zwei pionische Priester besiegt - mit welchen Zaubermitteln auch
immer.«
    Rhodan wartete eine Weile, dann sagte er: »Ich bin ein Mann
ohne Gedächtnis.«
    Krelon runzelte die Stirn.
    »Was heißt das?« wollte er wissen.
    »Ich weiß nicht, wo ich geboren wurde«, erklärte
Rhodan. »Ich habe all mein Wissen über Zangula verloren.
Vor zwei Tagen erwachte ich in diesem Tal, ohne zu wissen, wer mich
hergebracht hat und warum. Ich trug diese Kleider und den Dolch, das
Symbol Pions, bei mir. Ich kenne meinen Namen, beherrsche die
gebräuchlichsten Dialekte und besitze viele Begriffe in meinem
Gedächtnis,
    die ich nicht alle deuten kann. Aber eines weiß ich gewiß:
Ich bin das Werkzeug eines Mächtigeren, der mich für eine
große Mission bestimmt hat.«
    »Welche Mission?« fragte Krelon mit
zusammengekniffenen Augen.
    »Es wäre mein Tod, darüber zu sprechen«,
sagte Rhodan.
    Krelon knurrte. Er gab sich mit Rhodans mystischen Andeutungen
offensichtlich nicht zufrieden, aber er hatte auch eine Scheu davor,
ihn zu einer deutlicheren Erklärung zu zwingen. Er war
abergläubisch, seine Furcht vor dem Unbekannten, sein Glaube an
Wunder und Zauberei wurde durch die pionischen Priester noch
geschürt. Deshalb wandte er sich jetzt auch mit einem
hilfesuchenden Blick an sie.
    Sie ließen sich auch nicht zweimal bitten. Einer von ihnen
erhob sich und baute sich vor Rhodan auf.
    »Wer ist der Mächtige, der dich für seine Mission
auserwählt hat?«
    Statt einer Antwort hielt Rhodan dem Priester schweigend den Dolch
entgegen, den sein Entführer bei ihm zurückgelassen hatte.
    »Du müßtest drei solcher Dolche bei dir tragen«,
sagte der Priester kalt.
    Rhodan griff unter seine Felljacke und holte die beiden Dolche
hervor, die er den toten Priestern abgenommen hatte.
    »Du willst uns also einreden, daß Pion dich für
eine heilige Aufgabe auserwählt hat?«
    Rhodan erwiderte gelassen: »Ich wüßte kein
besseres Symbol, mit dem er mir seinen Willen kundtun könnte,
als den Dolch.«
    »Ich glaube eher, daß du auch den dritten Dolch einem
Priester entwendet hast!« rief der pionische Priester
anklagend. »Du bist keiner von uns und wurdest nie auf
wunderbare Weise von Pion für eine Mission bestimmt. Du bist ein
hinterhältiger Vesit!«
    Nach diesen Worten nahm der Priester Kampfstellung ein. Durch die
Reihen der Stammesfürsten ging ein erregtes Gemurmel. Rhodan
konnte durch die Reaktion der Umstehenden darauf schließen, daß
er eben herausgefordert worden war. Alle schienen von ihm zu
erwarten, daß er seine Ehre in einem Zweikampf verteidige.
    Doch Rhodan blieb ruhig sitzen.
    »Wenn ich auch den dritten Dolch einem besiegten Priester
abgenommen habe«, sagte er, »dann brauche ich meine
Stärke wohl nicht mehr zu beweisen.«
    »Unklug ist er bestimmt nicht, Ishona«, meinte Krelon
und ließ seinen Blick zwischen Rhodan und dem Priester hin und
her wandern. »Seine Zunge formt weise Worte so einfach, daß
auch ich sie verstehen kann.«
    »Er ist ein Vesit«, beharrte Ishona und ließ
Rhodan nicht aus den Augen. »Deshalb werde ich ihn töten.«
    »Du bist wütend und erregt, weil Rhodan Ishard und
Ishul besiegt hat«, sprach Krelon beruhigend auf ihn ein. »Ich
habe ihm schon vorher mein Wort gegeben, daß ich ihn als meinen
persönlichen Berater einstelle. Dieses Versprechen halte ich.
Wenn dir das nicht paßt, dann kannst du nur im Zweikampf eine
Änderung herbeiführen. Aber bedenke, daß Rhodan

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