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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Auseinandersetzung zu Ende führen.«

9.
    Früh am nächsten Morgen erwartete König Krelon
Rhodan beim Talausgang.
    »Du hast mich rufen lassen, Krelon?« sagte Rhodan, als
er in Thoraks Begleitung bei der Schlucht ankam.
    Krelon schien schlechter Laune, er saß in sich gekauert in
seinem Spezialsattel und traktierte sein Jourd, indem er ihm die
Fersen in die Weichen hieb.
    Auf Rhodans Anrede reagierte Krelon nur mit einem Knurren. Es
wurde nicht klar, ob ihm ein Kater zu schaffen machte oder ob er nur
Mißmut zeigte, weil er Rhodan aus irgendeinem Grund grollte.
    Eine Weile brütete der Ishmaiten-König vor sich hin,
dann sagte er: »Du hast den einzigen Weg aus dem Tal
verschüttet, Rhodan. Nun sage mir, wie wir ihn wieder begehbar
machen können.«
    »Das ist weiter nicht schwer«, erwiderte Rhodan ohne
zu zögern. »Ordne an, daß einige große Bäume
mit geraden Stämmen gefällt werden und lasse sie von den
Asten befreien. Wenn zehn solcher Stämme an Ort und Stelle sind,
werde ich deinen Männern zeigen, wie man damit die großen
Felsbrocken beiseite schaffen kann.«
    Krelon gab die Anordnungen an seine Männer weiter. Während
drei von ihnen zum Lager ritten, um sie in die Tat umzusetzen, wandte
sich Krelon wieder an Rhodan:
    »Du hast gestern deine Stärke bewiesen, Rhodan. Aber
warum hast du Ishona
    dann nicht wie einen Mann sterben lassen.«
    »Ich achte das Leben«, antwortete Rhodan. »Es
ist mir verhaßt, unnütz zu töten.«
    »Das soll ich dir glauben?«
    »Es ist so. Ich habe Ishona am Leben gelassen, weil ich es
für verachtenswert halte, einen Wehrlosen zu töten.«
    Krelons Stimme hob sich wütend. »Achte auf deine Zunge,
Rhodan. Du stellst dich mit deinen Worten gegen eines unserer
Gesetze. Du hast gefehlt, indem du Ishona mit der Schande der
Niederlage weiterleben ließest. Erweise dich wenigstens jetzt
als Mann und gib deine Verfehlung zu. Wann wirst du Ishona töten?«
    »Nie.«
    Krelon wandte ihm das Gesicht zu. »Das habe ich nicht
gehört. Ich mag dich, Rhodan. Es klingt von einem Kämpfer
wie mir seltsam, der ich immer nur den geraden Weg gegangen bin -
mitten durch die Reihen meiner Gegner hindurch. Mir gefällt
deine Art, schwierig erscheinende Dinge einfach darzulegen. Doch ich
verzichte eher auf dich, bevor ich dich als den weibischen Rebellen
nehme, als der du dich gibst. Du wirst Ishona töten, weil ich
nicht will, daß er dich tötet.«
    Rhodan schwieg. Er schwieg, weil er Krelon nicht noch mehr gegen
sich aufbringen wollte.
    Zwei Stunden später wurden die ersten Baumstämme
herangebracht. Rhodan zeigte den Ishmaiten, wie sie die Stämme
als Hebel ansetzen sollten, um so die tonnenschweren Felsblöcke
mit relativ wenig Kraft fortzubewegen. Dabei zersplitterten drei der
Baumstämme, zwei Jourde brachen erschöpft zusammen, als man
sie mit einigen anderen vor einen Fels spannte, der von den Ishmaiten
allein nicht bewältigt werden konnte. Trotzdem gingen die
Räumungsarbeiten schnell voran. Bis zum Abend war der Geröllberg
abgetragen und ein vier Meter breiter Durchlaß geschaffen.
    Krelon schickte einen Erkundungstrupp durch die Schlucht ins
Flachland und wollte mit dem Gros am nächsten Morgen folgen.
    Zu Rhodan sagte er: »Man hat mir berichtet, daß Ishona
ins Leben zurückgekehrt ist.«
    ***
    Thorak hatte zwanzig Späher im Lager ausgesandt, die Ishona
beobachten sollten. Rhodan erfuhr es, als sie an diesem Abend um das
Lagerfeuer vor Thoraks Zelt saßen. Es schneite leicht.
    »Was passiert, wenn Ishona erfährt, daß du ihn
beobachten läßt?« fragte Rhodan.
    Thorak gab keine Antwort. Er hatte vor sich eine Schale mit
Nüssen, die so hart waren wie Granit und kaute geduldig, während
ihm eine seiner sieben Beutetöchter die freigelegten
Rückenmuskeln mit Öl einrieb.
    »Erzürnst du mit dieser Handlungsweise nicht Pion?«
bohrte Rhodan weiter.
    Thorak sah auf und sagte: »Wie kann man so viel wissen und
gleichzeitig so wenig.«
    Ein eiskalter Windstoß drang in das Tal ein, strich über
die Bäume und Zelte hinweg. Das Lagerfeuer sank in sich
zusammen, nur um dann wieder wild aufzuflackern. Rhodan stülpte
sich die Kapuze über den Knochenhelm und zog die Felljacke
fester. Er dachte kurz über den Zweck des Gerätes in seinem
Kopfschmuck nach und hoffte, daß bald etwas passieren möge,
wodurch er Aufklärung erhielt. Handelte es sich um ein
Kommunikationsgerät, durch das die Priester mit Pion in
Verbindung standen?
    Wer war Pion? Wozu gebrauchte er seine Macht? War Pion

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