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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des
Gebirges ebenfalls eingezeichnet war.
    Er deutete auf die blaue Linie, die durch das Gebirgsmassiv
unterbrochen war und fragte: »Bedeutet die Unterbrechung, daß
der Strom unterirdisch durch das Gebirge fließt?«
    »So ist es«, bestätigte Krelon.
    »Dann weiß ich einen Weg, um Tula innerhalb weniger
Tage einzunehmen«, sagte Rhodan. »Dazu sind nur etwa
hundert Krieger notwendig.«
    »Wie? Hundert Krieger? Und in wenigen Tagen willst du Tula
mit ihnen einnehmen?« erkundigte sich Krelon.
    »Es ist ganz einfach«, behauptete Rhodan und erhob
sich. »Ich will dir meinen Plan erklären. Ich begebe mich
mit hundert Kriegern im Niemandsland in den Fluß und lasse mich
von ihm unter dem Gebirge nach Tulanien tragen. Ich habe gesehen, daß
einige Nebenarme direkt nach Tula hineinmünden und im Park des
königlichen Palastes enden. Es dürfte nicht schwerfallen,
den Palast zu erobern und den König gefangenzunehmen. Damit
befindet sich ganz
    Tulanien in unserer Hand.«
    Krelon überlegte. »Das hört sich gar nicht dumm
an«, meinte er schließlich.
    Ishtan trat vor und sagte: »Es ist Pions Wille, daß
Tulanien vernichtet wird. Die Tulanier müssen bestraft werden,
weil sie sich gegen ihren Gott gewandt haben. Aber welche Strafe ist
es für das Volk, wenn du nur den Herrscher tötest!«
    »Das Reich wird zerfallen, wenn wir es seines Oberhauptes
und seiner Soldatenführer berauben«, zerstreute Krelon die
Bedenken des pionischen Priesters. »Wir können nach diesem
Streich sorglos zum Pyramidentempel Pions ziehen und nach Ende der
pionischen Periode, wenn wir wieder in die Berge zurückkehren,
werden wir Tulanien heimsuchen.«
    »Es ist Pions Wille, daß Tulanien in diesen Tagen
vernichtet wird«, beharrte Ishtan.
    Krelon ließ sich von vier Stammesfürsten auf die Beine
helfen und baute sich vor dem pionischen Priester auf.
    »Und das ist mein Wille, Tulanien erst nach der pionischen
Periode zu vernichten!« herrschte er ihn an. »Pion wird
meine Handlungsweise verstehen. Und wenn einer unter euch ist, der
sich nicht mit meinem Entschluß einverstanden erklärt, der
soll sich zu Wort melden.«
    Niemand meldete sich, weder einer der Stammesfürsten, noch
einer der pionischen Priester. Aber Rhodan konnte erkennen, daß
sie keineswegs schwiegen, weil sie mit Krelons Beschluß
einverstanden waren, sondern weil sie sich aus Gehorsam ihrem König
unterwarfen. Aber wahrscheinlich würde es den pionischen
Priestern nicht viel Mühe kosten, die Ishmaitenführer auf
ihre Seite zu ziehen.
    »Wir werden Rhodans Plan in die Tat umsetzen«,
erklärte Krelon. »Wenn dieser Versuch mißlingt,
können wir immer noch zum Großangriff antreten.«
    Damit war die Lagebesprechung beendet. Krelon entließ die
anderen, nur Rhodan hielt er zurück. Als alle das Zelt verlassen
hatten, murmelte der Ishmaiten-König:
    »Ich glaube, ich bin dir wirklich verfallen, Dämon.
Plötzlich macht mir das Töten und Rauben keine Freude mehr,
ja, ich finde es abscheulich. Ich schätze das Leben und hänge
selbst daran. Nachts erwache ich oft aus schrecklichen Träumen,
in denen mich die Geister meiner Opfer peinigen. Warum hast du mir
das getan, Rhodan?«
    »Es ist keine Schande, menschlich zu sein«, sagte
Rhodan. »Im Gegenteil, Menschlichkeit ist etwas, das auch aus
einem mächtigen Herrscher wie dich erst einen guten Herrscher
macht. Außerdem hat dich nicht mein Einfluß gewandelt,
sondern deine Liebe zu Urla.«
    »Liebe! Menschlichkeit!« Krelon schauderte. »Geh
mir aus den Augen, Dämon.«
    Rhodan ließ Krelon allein. Er verließ das Zelt in dem
Bewußtsein, daß der Ishmaiten-König die einmal
begonnene Wandlung zum Positiven auch gegen den Willen der pionischen
Priester weiterführen würde. Oder vielleicht eben deshalb.
Aber wohin ihn das bringen würde, daran wagte Rhodan nicht zu
denken.
    Als er ins Freie trat, erblickte er Derd.
    ***
    Derd handelte, ohne zu wissen, daß er ein Medium war. In
seinem Geist war kein Platz für Überlegungen, die den Grund
seines Tuns betrafen. Er war von einigen wenigen Gedanken beherrscht,
die voll und ganz von ihm Besitz ergriffen hatten.
    Du sollst Rhodan suchen. Am ehesten wirst du ihn bei Krelons Zelt
treffen. Warte dort und wenn Rhodan erscheint, läufst du davon
Laufe schnell, aber nicht so schnell, daß er dir nicht folgen
könnte. Er soll auch nicht glauben daß du vor ihm
flüchtest. Du führst ihn nur, du weist ihm den Weg zum
Priesterzelt. Wenn dir d.as gelingt, ist deine Aufgabe erledigt.

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