PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit
mißachtet«, donnerte der
rote Riese. »Deshalb schickt er mich, Rosos, um euch zu
bestrafen!«
Rhodan sah noch, wie der Mann sein Energieschwert schwang, dann
verlor er die Besinnung.
Alles, woran er sich noch erinnerte, war, daß ihn irgend
jemand ins Freie zerrte und eine ihm bekannte Stimme, die sich wie
die Krelons anhörte, sagte:
»Welch ein Titan du bist, Dämon. Du hast sie alle
gleichzeitig besiegt!«
11.
Der »Fluß ohne Wiederkehr« entsprang irgendwo im
Hochland, zog sich viele hundert Kilometer dahin, um hier plötzlich
vor der Gebirgskette zu enden, die mitten aus dem Flachland ragte.
Sie hatten das Ufer erreicht. König Krelon mit zwanzig seiner
engsten Vertrauten und Rhodan und die hundert ishmaitischen Krieger,
die ihn bei diesem Todeskommando begleiten würden.
Rhodan blickte auf das breite Band des reißenden Stromes und
verfolgte seinen Lauf bis zu dem Gebirge, das in den tiefhängenden
Wolken verschwamm. Es gab viele gefährliche Stromschnellen, aber
sie waren unbedeutend gegen die Gefahren, die auf der zwanzig
Kilometer langen Strecke lauern würden, die der Fluß
unterirdisch zurücklegte.
Die hundert Ishmaiten waren aus dem Sattel gestiegen, hatten ihre
Jourde aneinandergebunden und Krelons Begleitern anvertraut. Jetzt
bliesen sie Luft in die Tierhäute, die ihnen als Schwimmhilfe
dienen sollten.
»Du bist so nachdenklich, Dämon«, sagte Krelon an
Rhodans Seite. »Welche Bedenken hast du?«
»Ich denke an meine Mission«, sagte Rhodan. Er
lächelte schwach.
»Glaubst du, daß du sie nicht zu Ende führen
kannst?«
»Das wäre leicht möglich«, meinte Rhodan.
»Aber darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich machte mir
nur Gedanken über das Schicksal, das mich in dieses fremde Land
und in diese fremde Stadt geführt hat. Dort, wo ich herkomme,
gibt es genug Probleme, die zu meistern wären. Warum also auch
noch diese Bürde?«
»Vielleicht ist es eine Prüfung Pions«, sagte
Krelon.
»Das ganz sicher«, stimmte Rhodan zu. »Pion
steckt dahinter. Würdest du mir glauben, wenn ich dir sage, daß
ich keinen einzigen der pionischen Priester getötet habe? Die
ersten beiden fielen einem Mann zum Opfer, der von meinem Volk
abstammt. Die anderen fielen durch einen Racheengel, den Pion
geschickt hat.«
»Was du sagst, mag stimmen, doch es macht dich für mich
nur noch unheimlicher«, entgegnete Krelon. »Es ist gut,
daß du dich auf dem Fluß ohne Wiederkehr auf die Reise
begibst.«
Rhodan blickte zu dem Ishmaiten-König. »Dann weißt
du, daß ich vorhabe, nie mehr zu den Ishmaiten zurückzukehren?«
»Ich habe es gehofft.«
»Aber was ist, wenn mein Unternehmen glückt und ich die
Tulanier zur Kapitulation zwingen kann?«
Krelon begann schallend zu lachen.
Als er geendet hatte, sagte Rhodan: »Hoffentlich hast du die
Tulanier damit nicht gewarnt. Habe ich durch meine Frage deinen
Heiterkeitsausbruch verschuldet?«
Krelon nickte.
»Die Tulanier würden nie vor uns kapitulieren. Sie
kennen die Ishmaiten und wissen, wann wir eine Niederlage unseres
Gegners anerkennen. Erst ein toter Feind ist besiegt!«
»Warum schickst du mich dann auf dem Fluß ohne
Wiederkehr nach Tulanien?« fragte Rhodan.
»Dafür gibt es viele Gründe«, erklärte
Krelon. »Erstens: Du wirst getötet. Dann bin ich dich für
immer los. Zweitens: Du hast Erfolg. Dann sind die Tulanier
geschwächt, Drittens, viertens und so weiter: Du entschwindest
meinen Männern aus den Augen und ich habe durch deinen Einsatz
einen guten Grund dafür, erst nach Ende der pionischen Periode
gegen die Tulanier zu kämpfen. Ich habe nämlich vor, zuerst
an den Wettkämpfen teilzunehmen und erst dann die Tulanier zu
vernichten. Ich bin alt und werde die nächste pionische Periode
nicht mehr erleben.«
»Du hast also vor, unbedingt gegen sie in den Krieg zu
ziehen?«
»Auf jeden Fall, egal ob du Erfolg hast oder nicht.«
»Warum?«
Krelon erklärte: »Weil die Tulanier mit den Vesiten
zusammenarbeiten. Die Tulanier haben alle pionischen Priester im
Lande gefangengenommen und an ihrer Stelle vesitische Berater
eingesetzt. Dadurch entziehen sie sich der Kontrolle Pions. Das ist
nicht gut für die Entwicklung der Zivilisation auf Zangula. Die
Vesiten bedeuten eine Gefahr und ein ehrgeiziges Volk, das sich mit
den Vesiten verbündet, bedeutet eine noch größere
Gefahr.«
Rhodan staunte über Krelon. Der Barbarenführer entpuppte
sich hier zum erstenmal als Mann, der sein Volk nicht unmotiviert und
sinnlos von Abenteuer zu
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