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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erblickte Rhodan vereinzelt Menschen, die aber
sofort in die Häuser flohen, als sie das Flugobjekt über
ihnen erblickten.
    »Stadt« war eigentlich nicht der richtige Ausdruck für
die wahllos aneinandergereihten, primitiven Steinhütten. Aber
Rhodan hatte ihn wahrscheinlich unbewußt gewählt, weil er
nicht wahrhaben wollte, daß die Nachfahren von Terranern ein so
erbärmliches Dasein führen sollten.
    Rhodan begann erst jetzt zu ahnen, warum Fatso ihm keine
Einzelheiten über die Hyoniden mitgeteilt hatte. Auch wenn er
nicht einmal erahnen konnte, auf welcher Zivilisationsstufe die
Terraner standen, so mußte er erkannt haben, daß Rhodan
mit diesem primitiven Volk tatsächlich nichts gemein hatte.
    Nachdem sie auf einem Acker am Rand der Ansiedlung gelandet und
aus dem Flugzeug geklettert waren, fragte Rhodan: »Hast du
deshalb geschwiegen?«
    »Du mußt auch noch die Menschen kennenlernen, um meine
Beweggründe verstehen zu können«, antwortete Fatso.
»Du darfst mich nicht mißverstehen, ich habe nichts gegen
die Hyoniden, nur weil sie auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe
stehen. Ich kann mir nur nicht vorstellen, daß sie deinem Volk
angehören.«
    »Sie hatten zweihundert Jahre, um sich zu verändern«,
murmelte Rhodan.
    »Aber dennoch, ich kann mir keine natürliche Ursache
für diesen Rückfall vorstellen. Was mag der Grund gewesen
sein, daß sie derart degenerierten!«
    »Ist das noch wichtig?« meinte Fatso. »Genügt
es nicht für dich, zu erkennen, daß du hier nichts
ausrichten wirst? Du mußt auf den ersten Blick erkennen, daß
keiner der Hyoniden mit dir gehen wird. Wir sollten augenblicklich
von hier verschwinden.«
    »Warum willst du verhindern, daß ich Kontakt zu den
Hyoniden aufnehme?« Rhodan erwartete keine Antwort auf diese
Frage. Er fuhr fort: »Wir müssen ohnedies mit dem Start
bis zur Abenddämmerung warten. Zumindest so lange möchte
ich noch hierbleiben.«
    »Es bringt dich bestimmt nicht weiter«, prophezeite
Fatso.
    Bei der nächststehenden Hütte war eine Bewegung. Rhodan
näherte sich der Stelle schnellen Schrittes. Als er jedoch
hinkam, war sie leer. Alles was er entdeckte, war der Abdruck von
nackten Fußsohlen.
    »Warum verstecken sie sich vor uns?« wandte sich
Rhodan an Fatso.
    »Sie sind scheu«, gab dieser zur Antwort. »Die
Art unseres Erscheinens hat sie erschreckt. Aber wenn sie merken, daß
wir ihnen nicht böse gesinnt sind, dann werden sie schon aus
ihren Verstecken kommen.«
    »Darauf möchte ich nicht warten«, sagte Rhodan
und betrat durch den türlosen Eingang die Hütte.
    Da es keine Fenster gab, durch die Tageslicht hätte
hereinfallen können, war es ziemlich düster und Rhodans
Augen brauchten eine Weile, um sich daran zu gewöhnen.
    Als er Einzelheiten erkennen konnte, zuckte er zusammen, obwohl er
auf einen ähnlichen Anblick gefaßt war. In einer Ecke war
ein Heuhaufen aufgetürmt, von dort kam ein Rascheln. Rhodan
näherte sich vorsichtig und teilte das Heu. Ein derbes Gesicht
mit ängstlichen Augen kam zum Vorschein.
    Rhodan zeigte ein freundliches Lächeln und sagte in
Interkosmo: »Keine Angst, ich tue dir nichts.«
    Das Lächeln fiel ihm schwer, aber wenigstens hatte er Erfolg
damit - es wurde schwach erwidert.
    »Kannst du mich verstehen?« fragte er wieder in
Interkosmo.
    Ein zögerndes Nicken war die Antwort.
    »Dann komm aus deinem Versteck, damit ich mit dir sprechen
kann.«
    Große Hände kamen zum Vorschein, schoben das Heu etwas
zur Seite. Jetzt erst erkannte Rhodan, daß es sich um eine Frau
handelte. Er blickte unwillkürlich von ihrem entblößten
Oberkörper weg.
    Er hörte die Frau in Interkosmo sagen: »Nicht Versteck.
Bett. Warm.«

15.
    Die Hyoniden hatten bald ihre Scheu abgelegt, waren aus ihren
Hütten gekommen und umringten Rhodan und Fatso. Erst jetzt,
nachdem sie ins Tageslicht traten, wurde die ganze Tragik ihres
Schicksals offenbar.
    Es waren Wilde. Primitive, die nur spärlich bekleidet waren.
Sie schnitten ihr Haar nicht und reinigten sich kaum. Ihre Gesichter
waren ausdruckslos, sofern
    die wilden Barte der Männer etwas davon erkennen ließen.
Aber es genügte ein einziger Blick in ihre stumpfen Augen und
man erkannte, daß man es mit debilen, geistig degenerierten
Geschöpfen zu tun hatte. Die schwere Arbeit auf den Feldern
hatte ihre Körper gebeugt und die kurzen, stämmigen Beine
gekrümmt.
    »Warum seid ihr nicht auf den Feldern?« fragte Rhodan
einen alten Mann, der vor ihm stand und offenen Mundes zu ihm

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