PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit
können,
welchen Riesenschritt wir dadurch in unserer Entwicklung
weitergekommen sind, Olmunt. Aber spätestens, wenn Sie im Besitz
der ersten nuklearen Waffe sind, werden Sie wissen, welchen
Machtfaktor das Atom darstellt. Wir sind damit Pion absolut
überlegen.
Abgesehen davon gibt es noch genügend andere Punkte, die für
den Gefangenen sprechen. Wenn Sie auch nur ein wenig über die
Mythologie der Hyoniden wissen, wenn Sie einige Stellen aus dem Buch
mit den sieben Siegeln kennen, dann werden Sie feststellen, welche
verblüffende Übereinstimmung zu
der Erzählung des Gefangenen besteht. Er nennt sich Perry
Rhodan - so heißt auch der Herrscher der Hyoniden. In ihrer
Mythologie steht, daß sie vor zwanzig pionischen Perioden durch
eine Katastrophe aus ihrer Welt nach Zangula verschlagen wurden. Die
Hyoniden haben Legenden um die tatsächlichen Geschehnisse
gewoben. Sie haben die Wahrheit so verbrämt, daß es
unseren besten Geschichtsforschern nicht möglich war,
Wirklichkeit und Mythologie zu trennen.
Erst durch die Berichte Perry Rhodans wäre es ihnen möglich,
den Inhalt des Buches der sieben Siegel zu deuten. Lange Zeit war uns
die Herkunft der Hyoniden, die so gar nicht in unser Weltbild passen,
rätselhaft. Jetzt wissen wir, woher dieses Volk kommt, das
einzigartig auf Zangula ist.
Es gibt zwei Gründe, um Perry Rhodan augenblicklich
freizulassen. Der erste hat allgemeine Gültigkeit und ist durch
unser Gesetz gegeben: Kein menschliches Wesen darf grundlos seiner
Freiheit beraubt werden! Der zweite Grund ergibt sich von selbst:
Rhodan besitzt ein Wissen, das lebenswichtig für uns ist. Ich
bin überzeugt, daß er uns alle Daten über die
Pyramide freiwillig gibt. Allerdings nur dann, wenn wir ihn in seinen
Bemühungen unterstützen, einen Weg zur Rückkehr in
seine Welt zu finden.
Die Entscheidung liegt jetzt bei Ihnen, meine Herren. Entweder Sie
stimmen dafür, daß wir das Leben dieses Mannes zerstören
und damit ein Volk seines Führers berauben, oder Sie geben ihm
die verdiente Freiheit und damit auch Zangula die Chance für die
Befreiung von Pions Herrschaft.«
Es wurde abgestimmt.
***
Rhodan hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Er wußte
nicht, wie lange er zwischen Wirklichkeit und Traum dahingewandelt
war. Er hatte Dinge gesehen, Erlebnisse gehabt, die ihm so vertraut
vorgekommen waren, als hätte er sie schon einmal gesehen und
erlebt.
Da war das Quartier der Archäologen. Die Rißzeichnung
der Pyramide -immer wenn er diese Szene erlebte, blieben die
Ereignisse plötzlich stehen, als hielte man einen Film an. Der
Film wurde zurückgespult und er erlebte dieselbe Szene wieder
und immer wieder. Aber er war sich dennoch nicht sicher, ob es sich
tatsächlich um eine ewige Wiederholung handelte, oder ob es
ständig ein neues Erlebnis war, das Quartier in dem Höhlensystem
zu betreten, sich über die Rißzeichnung der Pyramide zu
beugen und.
Nein, dagegen wehrte sich sein ganzes Wesen. Sein Geist
rebellierte. Es schien eine Barriere zu existieren, die es ihm nicht
erlaubte, bestimmte Geschehnisse zu erleben. Ab einem gewissen Punkt
brach der chronologische Zeitablauf zusammen und er wurde in einen
Strudel wirrer, sich überschlagender Ereignisse gestürzt.
Krelon, wie er markerschütternd lachte. Derd, der hilflos in
der Strömung des Flusses ohne Wiederkehr trieb. Ein monströser
Roboter, der die Korridore der Pyramide von Ungeziefer säuberte.
Amon Lee, der gegen zwei pionische Priester kämpfte. Alarat, der
versprach, Rhodan zu helfen. Fatso, der vesitische Berater, sagte:
»Wie geht es dir, Rhodan? Du siehst mitgenommen aus.«
»Ich wurde.«
»Ich weiß - Elektroschocks. Du hast dich tapfer
gehalten, Rhodan. Ich glaube kaum, daß auch nur ein Vesit deine
geistige Widerstandskraft aufgebracht hätte.«
Erschöpfung. Zusammenbruch. Schwärze.
Alarat, der sagte: »Wie fühlen Sie sich, Rhodan?«
»Ganz gut.«
»Sie werden bald wieder auf den Beinen sein.«
»Hoffentlich.«
»Ich hoffe es auch - für Sie und für uns. Die
pionische Periode dauert nur noch sechsundzwanzig Tage. Die
Wettspiele haben bereits begonnen.«
»Nur noch sechsundzwanzig Tage, mein Gott!«
»Was würden Sie tun, wenn Sie frei wären, Rhodan?«
Ohne zu überlegen, sagte Rhodan: »Ich würde die
Hyoniden aufsuchen. Ich weiß jetzt, daß sie die
Nachfahren von Terranern sind.«
»Und dann?«
»Dann?« wiederholte Rhodan verblüfft. »Dann
würde ich mich auf den Weg zur Pyramide machen.«
»Hätten Sie
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