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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drehte den schweren plumpen Körper des
Wasserstoffatmers um. Brunos vier Augen waren geschlossen, aber die
harthäutigen Lider zuckten, und die Tentakelarme hieben um sich.
Beinahe wäre Homunk getroffen worden.
    „Er träumt noch. Ich denke, wir sollten ihn den Traum
auf natürliche Weise beenden lassen.“ „Ihr würdet
ihn nicht wecken können“, sagte Khoor Lun. Fragend
musterte er Kendalls Gesicht. „In deinen Augen steht das Grauen
geschrieben, mein Sohn. Wie fühlst du dich?“ „Den
Umständen entsprechend“, gab Franklin trocken zurück.
Vorsichtig rutschte er über die scharfkantigen Kristalle. Er
mußte sich beim Einsteigen in die Höhlung geschnitten
haben, denn Handflächen und Finger wiesen blutverkrustete
Schnittwunden auf.
    Mit einem gellenden Schrei fuhr der Maahk hoch. Es klang, als
trompetete ein angriffslustiger Elefantenbulle. Die Augen Brunos
funkelten im Zugriff des Wahnsinns, dann stöhnte der Maahk
unterdrückt auf.
    „Wie geht es Ihnen, Bruno?“ fragte Homunk. „Wissen
Sie, wo Sie sind?“ Er verwandte das Kraahmak, um dem
Geheimdienstoffizier die Umstellung zu erleichtern.
    Ein röchelnder Laut kam aus Brunos Außenlautsprechern.
    „Es war furchtbar.“ Er sprach Interkosmo. Sein Blick
heftete sich auf Kendall. „Ich schwebte durch die Sterne,
losgelöst von meinem Körper — und auf Khalam-III...“
Er stockte.
    „Der Multiduplikator steht also auf Khalam-III“, sagte
Franklin. „Beziehungsweise stand er dort. Stimmt das?“
    Bruno stöhnte.
    „Sie wissen alles, Kendall?“
    „Es scheint so — wenn ich meinen Träumen glauben
darf, Bruno. Ich nehme an, dies war das Geheimnis Ihrer
Stützpunktwelt.“
    „Dies — und noch etwas anderes, Kendall.“ Der
Maahk schien sich gewaltsam zur Ruhe zu zwingen. „Als die Reste
der Maahk-Völker vor etwa zehntausend Erdjahren in Richtung
Andromeda flohen, nahmen sie in zerlegtem Zustand eine uralte
positronische Speicherzentrale mit, eine unermeßlich wertvolle
Sammlung allen Wissens, das unsere Völker innerhalb von
annähernd hunderttausend Erdjahren zusammentrugen.
    Diejenigen, die uns vor rund fünfzigtausend Erdjahren aus
Andromeda vertrieben hatten, die Tefroder unter Führung der
Meister der Insel, erklärten sich bereit, uns den anderen
Zwergnebel — Sie nennen ihn ANDRO-Alpha — als neues
Siedlungsgebiet zur Verfügung zu stellen. Wir mußten uns
dafür verpflichten, diesen Nebel niemals zu verlassen und den
Mdl in unbegrenzter Zahl Hilfstruppen und Raumschiffe zur Verfügung
zu stellen.
    Natürlich gingen wir nur zum Schein auf diese Bedingungen
ein. Andromeda war unsere Urheimat, und wir beschlossen insgeheim,
diese Galaxis zurückzuerobern.“
    „Der Zehntausendjahresplan“, warf Kendall ein.
    „Ja, damals stellten wir unseren Zehntausendjahresplan auf.
Doch eine so gigantische und so weitgesteckte Planung konnte nicht
von organischen Lebewesen koordiniert werden. Dazu gehörte eine
Positronik mit einem umfassenden Speicherwissen.
    Heimlich schleppten wir die Segmente der Speicherzentrale nach
ANDRO-Beta, gingen in die Tiefen des dritten Planeten der blauen
Sonne Khalam und bauten die Zentrale dort wieder zusammen. Als es uns
in der Phase des Kampfes zwischen Terra und uns gelang, einen
Multiduplikator zu unterschlagen, den uns die Mdl zur Verfügung
gestellt hatten, brachten wir ihn ebenfalls nach Khalam-III.“
    Bruno nahm Homunks hilfreich ausgestreckte Hand und ließ
sich aus der Höhlung des Mutterkristalls auf den Boden hinab.
    „Meine Träume wurden zum Ende hin sehr verwirrend“,
berichtete er weiter. „Aber soviel habe ich doch verstanden,
daß ein Kommando unserer Betanebel-Flotte einen
Illusionskristall im Raum auffischte. Ich verstehe nur nicht, weshalb
man ihn duplizierte, obwohl dazu die Genehmigung der Regierung
eingeholt werden muß.“
    „Die Erklärung ist sehr einfach, scheint mir“,
erwiderte Franklin Kendall. „Alle Maahks, die den
Illusionskristall sahen, wurden in eine Traumwelt versetzt. Sie
handelten nicht mehr bewußt, sondern bewegten sich parallel zu
dem, was ihre Traumdoppelgänger erlebten. So stelle ich es mir
jedenfalls vor.“
    „Das erscheint mir nach einer Analyse logisch“, warf
Homunk ein.
    „Aber ich denke, kein Illusionskristall läßt
seine >Opfer< zu ihrem eigenen Schaden träumen!“
protestierte Bruno.
    „So ist es“, erklärte Homunk. „Doch es wäre
sicher falsch, einem Illusionskristall selbständige
Urteilsfähigkeit zuzutrauen. Er ist schließlich

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