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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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klare Botschaft:
Vertraue dich mutig den Fluten an; sie werden dich zum Ziel führen.“
    „Wir haben uns den Fluten anvertraut“, sagte Noowee
leise. „Aber wer kann uns sagen, ob wir darin nicht die
Übersicht verloren haben?“
    „Du meinst, alles könnte nur Bestandteil eines großen
Traumes sein?“ fragte John erschrocken.
    Noowee Logan nickte. Sein Gesicht wirkte ernst.
    „Ich fürchte, wir werden niemals genau wissen, was
Traum und was Wirklichkeit ist. Denn wenn wir alles und jedes nur
träumen, dann vielleicht auch unsere Erinnerungen. Vielleicht
ist auch das, was früher war, nur ein Traum gewesen und das, was
wir anscheinend geträumt haben, war Wirklichkeit.“
    „Hör auf damit“, bat John Rawlirts. „Du
rüttelst an den Grundfesten der menschlichen Existenz, denn wenn
ich deine Gedankengänge weiterspinne, dann zweifle ich sogar
daran, daß es überhaupt eine Menschheit gibt. Vielleicht
gibt es nicht einmal ein Universum. Vielleicht ist das, was wir für
Wirklichkeit halten oder hielten, nur von Gott geträumt und
verflüchtigt sich, sobald Gott erwacht.“ Er stand unsicher
auf.
    „Ich für mein Teil nehme jetzt ein Schlafmittel und
lege mich hin, sonst verliere ich noch den Verstand.“ Franklin
Kendall nickte ihm zu.
    „Ich wollte dir, Eddie und Noowee sowieso empfehlen, die
nächsten zehn Stunden, schlafend zu verbringen. Wir werden euch
in euren Kabinen einschließen, damit ihr uns nicht stört,
während wir uns der Kristallballung nähern. Ihr seid nicht
immun wie wir.“ John nickte. „Einverstanden.—
Kommt: Noowee, Eddie!“ Noowee Logan erhob sich ebenfalls. Er
grinste Kendall unsicher an.
    Aber Eddie Burke rührte sich nicht. Er hockte in seinem
Kontursessel und starrte blicklos gegen die Decke der Zentrale.
    Franklin eilte zu ihm und beugte sich über den Sessel. Burke
murmelte etwas Unverständliches. Plötzlich sprang er auf,
schwankte ein wenig und marschierte zielsicher auf das Schott zu, das
den Eingang in die Biopositronik versperrte. John Rawlins vertrat ihm
den Weg, aber Eddie ging weiter, stieß ihn an und hieb ihm
plötzlich den Ellbogen seitlich gegen den Solarplexus. John
krümmte sich ächzend zusammen.
    Homunk stand im nächsten Moment hinter Burke, schlug ihm die
Handkanten gegen die Schultermuskeln und fing den kraftlos
zusammenbrechenden Körper auf. Franklin Kendall eilte hinzu und
preßte dem momentan Wehrlosen ein Injektionspflaster in den
Nacken.
    „Total entspannungslösung“, bemerkte er dazu.
„Dient der. Vorbereitung einer Tiefschlafinjektion. Wir
behandeln am besten alle nicht Immunisierten in gleicher Weise.“
    „Er hat verdammt hart zugeschlagen“, erklärte
John. Er hielt eine Hand gegen die getroffene Körperpartie und
sah ziemlich blaß aus. „Ich möchte wissen, was er in
der Biopositronik wollte.“
    Ein Schrei ließ Kendall herumfahren. Bruno hielt Noowee und
John mit seinen starken
    Tentakelarmen umklammert.
    „Sie wollten die Zentrale verlassen I“ rief er.
„Schalten Sie den Roboter ab, Professor!“ schrie Noowee
Logan. „Ich muß in die Bibliothek. Es geht um den Bestand
der Menschheit!“
    „Sofort, Sir“, sagte Kendall. Seine Stirn bedeckte
sich mit einem dichten Netz feiner Schweißperlen. Zum erstenmal
erlebte er bewußt, wie sich die Wirkung von Illusionskristallen
auf das Bewußtsein eines Menschen auswirkte. Offenbar wurde der
Geist gespalten, so daß eine Hälfte in Träumen
gefangen war und die andere den Körper durch eine illusionäre
Umwelt steuerte.
    „Es sind mutierte Viren“, murmelte John Rawlins. „Die
kosmische Strahlung ist schuld daran.“
    Franklin hatte den Maahk erreicht. Bruno hielt die beiden Männer
in eiserner Umklammerung. Es war nicht schwer, den Träumenden
die gleichen Injektionspflaster zu verabreichen wie Burke.
    Anschließend transportierten die Immunisierten ihre
Gefährten in die Unterkühlungskammer der FRATERNITY, gaben
ihnen Tiefschlafinjektionen und versperrten die Kammer so, daß
die drei Opfer der Illusionskristalle auf keinen Fall hinaus konnten.
    Als sie in die Zentrale zurückgekehrt waren, atmete Kendall
auf.
    „Jetzt bin ich ziemlich sicher, daß ich in die
Realität zurückgefunden habe. Oder kann man so etwas auch
träumen?“
    „Man kann alles träumen“, erwiderte der Androide.
„Aber jeder Traum geht einmal zu Ende.“
    *
    Die FRATERNITY war vor zehn Minuten in den Normalraum
zurückgefallen, wie man das von Einstein definierte
vierdimensionale Raum-Zeit-Kontinuum in

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