PR TB 080 Die Glücksmaschine
davon ab, Herr", sagte der Knook
unbehaglich.
„Wenn ich wüßte, daß es Ihrem Glück
nicht schadet, dann würde ich Sie gerne zu einem Koordinator
führen."
„Ich versichere Ihnen, daß es mich überglücklich
machen würde", sagte Michael und brauchte dabei nicht
einmal zu lügen.
Der Knook schien sich in einem Dilemma zu befinden. Er schien
bereits zu viel gesagt zu haben und nun nicht zu wissen, wie er sich
verhalten sollte.
„Es genügt nicht, wenn Sie mir versichern, daß es
Sie glücklich machen würde, Herr", sagte er
schließlich.
„Sie müßten einen Beweis dafür erbringen,
den Sie uns bisher schuldig geblieben sind."
„Und wie kann ich das tun?"
„Indem Sie sich in der Glücksmaschine einem Test
unterziehen, Herr."
Michael war nahe daran, in schallendes Gelächter
auszubrechen. Die Gesprächigkeit des Knooks hatte nur dem Zweck
gedient, ihn „reif' für die Glücksmaschine zu machen.
„Man muß schon sagen, ihr laßt nichts
unversucht", meinte Michael spöttisch. „Ihr versucht
es mit List und Tücke, mit Verlockungen und - wann werdet ihr
offene Gewalt anwenden?"
Sie hatten sich bereits einige hundert Meter vom See entfernt und
waren in jenen Teil von Ylmaxos gekommen, wo die Bungalows für
größere Familien standen. Michael wußte, daß
sie für die Zukunft gebaut waren, wenn die Reisegruppen immer
größere Ausmaße annahmen. Die Bungalows machten auch
einen dementsprechend unbewohnten Eindruck. Hier waren höchstens
einsame Spaziergänger anzutreffen, Knooks ließen sich hier
äußerst selten blicken.
Deshalb war Michael nicht wenig erstaunt, als er zwei Knooks
erblickte, die sich hinter einem Baum versteckten. Bei genauerem
Hinsehen entdeckte er noch ein halbes Dutzend weiterer Knooks, die
ebenfalls in Deckung gegangen waren. Das war ein recht ungewöhnliches
Verhalten, aber noch viel ungewöhnlicher war, daß die
Knooks Waffen trugen.
„Was hat das zu bedeuten?" fragte Michael.
In diesem Augenblick fielen die ersten Schüsse.
10.
„Herr, bringen Sie sich in Sicherheit!" flehte der
Knook.
Michael schüttelte ihn ab, begab sich aber vorsichtshalber
hinter einen Baum in Deckung. Von dort konnte er die Geschehnisse in
hundert Meter Entfernung einigermaßen geschützt
beobachten. Die Knooks hatten einen einstöckigen Bungalow
umzingelt und nahmen ihn gleichzeitig von allen Seiten unter Feuer.
Die Geschosse zersplitterten die Fenster, zerfetzten die Gardinen und
schlugen Löcher in die Kunststoffmauem. Aber das Feuer wurde aus
dem Bungalow nicht erwidert.
Michael fragte sich, ob die Knooks gegen einen tatsächlichen
Gegner vorgingen, oder ob es sich nur um eine Übung handelte.
Vielleicht, um für einen Ernstfall gerüstet zu sein?
Die Knooks hatten sich gruppenweise, immer im Feuerschutz ihrer
Kameraden, an den Bungalow herangeschoben. Die erste Welle der
Angreifer hatte fast die Vorderfront des Bungalows erreicht, sprang
aus ihren Deckungen und setzte zum Sturm an. Über diese Phase
kamen die Knooks nicht hinaus.
Aus dem Bungalow zuckten plötzlich lautlose Blitze, fuhren in
die Reihe der Angreifer und säten Tod und Verderben. Einige
Knooks konnten sich aus der Schußlinie retten und suchten ihr
Heil in der Flucht. Aber sie kamen nicht weit. Sie wurden
zurückgeschleudert, als wären sie gegen eine unsichtbare
Barriere geprallt. Sie fielen um, wanden sich schreiend im Gras,
rissen sich die Kleider vom Leib, oder fielen wie tollwütig
übereinander her.
Die zweite Angriffswelle erlitt ein ähnliches Schicksal, doch
gelang es einigen Knooks, den Bungalow zu stürmen. Drei von
ihnen kamen brüllend wieder heraus, rannten wie von Furien
gehetzt über den Rasen und fielen im Feuer ihrer Kameraden.
Erst der dritten und vierten Angriffswelle gelang es, die
Verteidiger niederzurennen. Der Kampflärm verstummte und flammte
nur noch einmal kurz auf, als sich vom Dach des Bungalows ein kleiner
Luftbus erhob und mit unglaublicher Beschleunigung über die
Wipfel der Bäume davonschoß.
Michael entspannte sich und verließ sein Versteck.
Sofort hängte sich sein Bewacher an seinen Arm und wollte ihn
mit sich ziehen.
„Kehren wir um, Herr", flehte er. „Das hier ist
nichts für Sie. Es ist Ihrem Glück abträglich, Herr."
„Eine friedliche Welt, ein Paradies!" sagte Michael wie
zu sich selbst. „Ich habe wohl nur
geträumt, daß hier eben ein Kampf stattgefimden hat."
„Herr, wenden Sie sich von diesem Ort ab!" drang der
Knook in ihn.
Michael stieß ihn zur Seite und
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