PR TB 080 Die Glücksmaschine
verlassen möchte
ich mein Boot auch nicht. Es ist zu anstrengend."
Michael starrte den General entgeistert an. Er schien sich nicht
verändert zu haben, aber sein Verhalten war nicht nur äußerst
seltsam, sondern geradezu alarmierend. Entweder hatten ihn die Knooks
so eingeschüchtert, daß er es nicht wagte, mit Michael
unter vier Augen zu sprechen. Oder sie hatten ihn bereits versklavt.
Der General legte die Stirn in Falten und fragte besorgt:
„Was ist, Michael? Bist du krank? Wenn es aber nur wegen
deines Problems ist, dann solltest du es am besten mit deinen Knooks
erörtern. Mir scheint, es ist doch ernsterer Natur."
Michael schüttelte schnell den Kopf.
„Nein", kam es krächzend über seine Lippen.
„Es ist... harmlos."
„Wie du meinst", sagte der General. Sein Gesicht
entspannte sich, und er fugte im Plauderton hinzu: „Ehe ich es
vergesse, Michael - Linda und Gaby können heute nicht zum
Schwimmen gehen. Sie hatten heute nacht Angstträume und suchten
gleich nach dem Frühstück ihre Glückszimmer auf."
Michael wollte einen Einwand Vorbringen, überlegte es sich
dann aber anders. Er kannte die positive Einstellung des Generals zur
Glücksmaschine. Er hatte immer versucht, ihn, Michael, dazu zu
bringen, sich von ihr „beglücken" zu lassen. Er
selbst hatte sie seit der Ankunft regelmäßig benützt,
ohne erkennbaren Schaden genommen zu haben. Doch sein jetziges
Verhalten ließ einige Rückschlüsse zu...
Der General blickte suchend zu den Bungalows.
„Wo ist Slim?"
„Er schläft noch", sagte Michael, froh darüber,
daß das Gesprächsthema gewechselt wurde.
„Er schläft noch?" wunderte sich der General, dann
stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. „Vielleicht.
Vielleicht hat er sich aber auch meinen Rat durch den Kopf gehen
lassen."
„Welchen Rat?" erkundigte sich Michael ahnungsvoll.
Der General zuckte die Schultern. „Ich habe ihm gestern
nachmittag geraten, sich der Glücksmaschine anzuvertrauen.
Wahrscheinlich hat er eingesehen, daß es für uns Menschen
das beste ist... Michael!"
Aber Michael war bereits aufgesprungen und rannte den Hang hinauf,
zu Slims Bungalow. Bevor der Knook, der noch immer die Hecken
stutzte, sich Michael in den Weg stellen konnte, war dieser an ihm
vorbei und im Wohnzimmer. Er merkte gar nicht die Anwesenheit der
anderen drei Knooks, sondern sah nur sein Ziel vor Augen - die Tür
des Glückszimmers.
Als ein Arm nach ihm griff, wich er ihm aus. Dann verstellte ihm
ein Knook den Weg. Michael holte mit den Fäusten aus und schlug
so lange auf ihn ein, bis der Knook verschwand. Er erreichte die Tür
und stieß sie auf.
Da war die Glücksmaschine. Und...
„Slim!" Es war ein verzweifelter Aufschrei. „Mein
Gott, was haben sie mit dir getan!"
Slim war auf den Stuhl geschnallt. Über seinen Kopf war ein
Helm gestülpt, der das Gesicht bis zum Mund verdeckte. Von der
Decke schlängelten sich vielgliedrige Metalltentakel, stachen
auf Slims Körper ein, oder besprühten ihn mit geruchlosen
Flüssigkeiten. Slims Hände und Beine zuckten, als wollten
sie sich befreien, aber die Stahlklammem hielten sie fest.
Michael war wie von Sinnen, als ihn von hinten plötzlich
mehrere Arme ergriffen und fortzerren wollten. Aber es gelang ihm,
sich dem Griff der Knooks zu entwinden. Er hörte die
Schmerzensschreie der Knooks und schrie selbst vor Schmerz auf, wenn
seine Fäuste gegen
die Wand trafen. Er kümmerte sich nicht darum. Hauptsache, er
konnte sich die Widersacher vom Leibe halten.
Er mußte Slim befreien, ehe die Knooks eine willenlose
Marionette aus ihm gemacht hatten.
„Nicht, Herr!" wimmerten die Knooks hinter ihm.
Michael ließ sich nicht beirren. Er bahnte sich einen Weg
durch das Gewirr von Drähten und Schläuchen, die sich über
den Boden wanden. Als er Slim erreicht hatte, zuckten die
Metalltentakel zurück, als scheuchten sie vor einer Berührung
mit ihm, und verschwanden in der Decke. Entschlossen griff Michael
nach dem Helm auf Slims Kopf.
„Nicht, Sie töten ihn, Herr!" kreischten die
Knooks in panischer Angst.
Michael hatte den Helm an den Rändern erfaßt. Er
zögerte.
Von der Tür her kam eine vertraute Stimme.
„Du bringst ihn um, wenn du den Helm gewaltsam entfernst,
Michael."
Michael wandte sich um und sah General Leroy zwischen den Knooks
stehen.
„Tötet es ihn wirklich?" fragte Michael.
„Ja, Herr", versicherten die Knooks mit zittrigen
Stimmen.
Michael überlegte nicht lange, sondern sagte entschlossen:
„Ich würde
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