PR TB 081 Die Kämpfer Vom Friedenskorps
Schiffe
angeflogen und den größten Teil geentert, bevor die
Schutzschirme aufgebaut werden konnten. Der Rest war ihnen
hoffnungslos unterlegen, vor allem auch deshalb, weil die Burrancer
sich wie die Berserker in den Kampf stürzten. Zusammen mit dem
Überraschungsmoment genügte das, um den Widerstandswillen
der Besatzungen zu lahmen«.
»Ich kann es nicht fassen«, sagte Kendall. »Das
hätte ich den Burrancern niemals zugetraut. Mann, hast du einen
Whisky für mich?«
»Schon bereit«, antwortete Logan, ging zur Bar der
Kabine und kehrte mit einem gefüllten Glas zurück.
Yokish Kendall setzte sich auf und trank einen kräftigen
Schluck. Von seinem Magen breitete sich eine Wärmeexplosion über
den ganzen Körper aus. Er spürte, wie seine Energie
zurückkehrte, trank das Glas aus und schwang
sich aus dem Bett.
»Du brauchst noch Ruhe!« protestierte Bata und
versuchte, ihn aufs Bett zurückzudrücken.
Yokish versetzte dem Freund einen Stoß, der ihn bis an die
gegenüberliegende Wand taumeln ließ. Er grinste.
»Mir scheint, du brauchst die Ruhe dringender als ich, Bata.
Wo sind die anderen?«
»In der Kommandozentrale des Superschlachtschiffes
CONQUEROR. Wir haben dich mitgenommen, denn Hausmanns Flaggschiff war
zu schwer beschädigt.«
Yokish Kendall erinnerte sich wieder an General Franz Hausmann und
sah die Szene im Psycholatorraum vor seinem geistigen Auge. Hausmann
hatte ihn angesichts seiner Niederlage umbringen wollen.
»Wo ist der Bursche?« fragte er grimmig.
Bata Khoor Logan verzog die Lippen.
»Administrator Hopganh N’inmrah hat ihn in den Raum
stoßen lassen, mit einem intakten Raumanzug. Er sagte zu ihm,
er solle sich den Rest seines Lebens mit der Erkenntnis beschäftigen,
daß man freie Menschen nicht ungestraft unterdrücken darf.
Wir waren dagegen, aber dieser Hopganh läßt sich von uns
nichts sagen. Er ist vollkommen verändert.«
»Er nennt sich ,Administrator‘...«, murmelte
Yokish. »Ich möchte bloß wissen, was die radikale
Veränderung der Burrancer ausgelöst hat.« über
Hausmanns Tod verlor er keinen weiteren Gedanken; der Mann hatte sein
Schicksal verdient.
»Darüber haben wir auch schon nachgedacht«, sagte
Logan. »Es muß sich um mehr handeln als ein bloßes
Umdenken. Die Burrancer kämpfen wie die Löwen. Sie scheinen
sich am Kampf zu berauschen.«
»Bringe mich in die Kommandozentrale, Bata«, bat
Kendall.
In der Zentrale herrschte rege Geschäftigkeit. Hopganh
N’inmrah beherrschte die Lage souverän. Seine Befehle
kamen kurz und entschlossen. Er beorderte die Hälfte der
erbeuteten Raumschiffe zu den Handwerkersiedlungen. Dort sollten
soviel neue Kämpfer aufgenommen werden, wie die Schiffe trugen.
Burke und Burian begrüßten Kendall begeistert.
»Wir hatten dich schon für tot gehalten, Yokish«,
sagte Arthur Burke trocken. Dann verfinsterte sich seine Miene.
»Hopganh will den Krieg nach Kaimaer tragen. Er scheint
entschlossen, die Hauptwelt des Kaimerischen Imperiums zur Strafe für
die Okkupation Burrancs zu verwüsten.«
Kendall biß sich auf die Lippen. Er beobachtete den
Administrator von Burranc eine Weile und erkannte den fanatischen
Haß, der den ehemaligen Friedensrichter antrieb. Dieser
Fanatismus wurde nach allem, was Kendall in der Zentrale sah, von den
anderen Burrancern geteilt. Eine solche Armee konnte durchaus
stärkere Raumflotten zerschlagen und einen schwerbewaffneten
Planeten erobern. Die terranische Geschichte kannte zahlreiche
Beispiele für die Leistungsfähigkeit und die verblüffenden
Erfolge fanatisierter Soldaten, aber sie zeigte auch, daß
selbst der stürmischste Siegeslauf früher oder später
in die Katastrophe führen würde.
»Wir dürfen es nicht zulassen!« flüsterte
er.
»Ich könnte Hopganh N’inmrah mit dem
Psychostrahler umstimmen, der sich in meinem Schädel befindet,
Sir«, warf Lubomir ein.
»Lügner!« fuhr Burian seinen Roboter an. »Ich
habe überhaupt keinen Psychostrahler in dich eingebaut.«
»Ich habe ihn in mir wachsen lassen«, entgegnete
Lubomir. »Jedenfalls wäre ,wachsen lassen‘ der
Vergleich, der der Sache am nächsten kommt.«
Yokish Kendall überlegte, dann schüttelte er den Kopf.
»Damit möchte ich bis zum letzten Augenblick warten. Es
widerstrebt mir, einen Mann, der eben erst sein Volk befreit hat, zu
einer Marionette ohne eigenen Willen zu machen.«
»Ich kann es in gar keinem Fall befürworten«,
sagte Archie Burke. »Mit den Gehirnen der Burrancer ist etwas
vorgegangen,
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