PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke
Lasalle.
Michael nickte nur. Wenige Sekunden später schlossen sich
Blenden über
die Energieschlitze, und Michael und Lasaiie durften passieren.
Gleichzeitig damit verschwand die Wand im Boden, die den Geheimgang
abgeschlossen hatte.
Sie kamen in ein Kellergewölbe, dessen Ende nicht abzusehen
war, denn hohe, bis an die Decke reichende Regale verstellten die
Sicht. Michael stockte der Atem, als er sah, was in den Regalen und
in Wandnischen gelagert war.
»Waffen und Kampfroboter«, sagte er überwältigt.
»Ich habe sie für den Fall in Reserve, daß es
einmal zu einer Auseinandersetzung mit Gurnik oder den Teloniern
kommt«, erklärte Lasaiie. »Warum soll dieser Fall
nicht jederzeit eintreffen? Ich hoffe nur, das Solare Imperium wird
es mir danken, wenn ich die Menschheit von Gurnik und den Teloniern
erlöse.«
Michael griff in ein Fach, nahm einen Paralysator zur Hand und
steckte ihn in den Hosenbund. Dabei fragte er: »Warum glauben
Sie, sollte die Menschheit dankbar sein, wenn Sie die Telonier
vertreiben?«
»Das sagt mir ein Gefühl«, meinte Lasaiie. »Die
Telonier sind mir unheimlich. Woher kommen sie? Gegen welchen Feind
kämpfen sie? Und vor allem - warum kämpfen sie nicht
selbst, sondern lassen Terraner für sich kämpfen?«
Michael sah Lasaiie direkt an.
»Welche Waffe nehmen Sie, J.L.?«
Lasaiie tat erstaunt. »Ich? Hm, ich glaube, ich bin keine
Kämpfernatur. Es ist sicher besser, wenn ich diese Aktion aus
dem Hinterland leite.«
»Vielleicht sagen sich das die Telonier auch.«
Lasaiie starrte ihn betroffen an. Als vom anderen Ende des
Gewölbes das Getrampel von schweren Stiefeln ertönte,
nutzte er die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln.
»Das ist die Zweite Kolonne«, sagte er. »Hundert
geschulte Männer - und zehn Kampfroboter zur Unterstützung.
Damit werden wir die Telonier und Gurnik hinwegfegen, falls sie es
auf einen Kampf anlegen.«
»Wenigstens haben Sie das Wir nicht besonders betont, J.L.«,
bemerkte Michael.
6.
Andurro Verhoeven, der Leiter der »Zweiten Kolonne«,
war ein Umweltangepaßter von Epsal, einsfünfundsechzig
groß und fast ebenso breit, über seine Vergangenheit war
nichts bekannt, aber J.L. genügte es, daß er ein
ungewöhnlich guter Stratege war und auch im Kampf seinen Mann
stellte. Andurro Verhoeven war der richtige Mann für diesen
Posten. Als er jedoch hörte, daß ihm und seinen Leuten
eine Auseinandersetzung mit den Teloniern bevorstand, äußerte
er Bedenken.
»Mit denen ist nicht zu spaßen«, sagte er, »Sie
geben sich zwar friedlich
und zurückhaltend, aber wer ihnen in die Quere kommt, mit dem
machen sie kurzen Prozeß. Ich weiß nicht, J.L. ob wir uns
ausgerechnet mit den Teloniern anlegen sollten.«
»Ich verdoppele für diesen Einsatz die Prämien«,
sagte J.L.
»Das ist ein Argument!« rief Verhoeven begeistert und
vergaß seine weiteren Einwände. Er blickte von Lasalle zu
Michael und sagte: »Wir werden Sie beide ständig über
Sprechfunk auf dem laufenden halten.«
»Ich komme natürlich mit«, erklärte Michael.
»Aber, Mr. - äh, M. R. Sie wollen doch nicht im
Ernst...«
»Natürlich will ich«, unterbrach ihn Michael.
»Diese Angelegenheit betrifft schließlich mich
persönlich.«
Verhoeven lachte grölend. »Sie gefallen mir, mein
Junge. Sollte es Sie erwischen, werde ich ein Ave Maria für Sie
beten!«
»Danke«, sagte Michael trocken.
Nachdem sich die hundert Männer bewaffnet hatten, aktivierten
sie die Kampfroboter und drängten zu den drei Antigravschächten
am anderen Ende des Waffendepots. Sie fuhren durch bis zum Dach des
Abfertigungsgebäudes, wo sich der Privatparkplatz Lasalles
befand. Dort warteten bereits zwanzig Gleiter, die zu anderen Zeiten
als Beförderungsmittel für die Hotelgäste und
Raumhafenbenützer dienten.
»Gurnik wird unsere Aktivität nicht verborgen bleiben«,
sagte Verhoeven zu Michael, der im selben Gleiter Platz nahm. »Ich
bin sogar überzeugt davon, daß er uns seine Spürhunde
nachhetzt. Wahrscheinlich werden sie warten, bis wir mit den
Teloniern fertig sind, und sich dann auf uns stürzen. Wir werden
uns anstrengen müssen.«
Der Pilot startete, und der Gleiter stieß mit heulenden
Düsen in den dämmerigen Himmel hinein. Es war fünf Uhr
morgens. Man schrieb den 20. August 2424.
»Warum sind Sie so überzeugt, daß es zu einem
Kampf mit den Teloniern kommen wird?« erkundigte sich Michael.
Die Männer, die sich mit ihnen im Gleiter befanden, grinsten.
»Ganz einfach, weil die
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