PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke
Söldnern gesehen hatte. Alle
verneinten.
Der vierte Mann, der Michaels Team angehörte, hieß
Armin Whitacker. Es stellte sich heraus, daß er, wie Michael
und Panorama, nicht freiwillig zu den Söldnern gegangen war.
Ezerhad Gurnik hatte ihn erpreßt, und um seiner kranken Frau
die benötigte Hilfe gewähren zu können, hatte sich
Whitacker verpflichtet.
Es entstand eine etwas angespannte Stimmung unter den Männern,
als plötzlich Peter Krokan, der Berufssoldat, ärgerlich
ausrief: »Da bin ich ja in einen schönen Sauhaufen
geraten.«
Es gab noch fünf Berufssoldaten in der Mannschaft, die sich
Krokans Meinung anschlossen und ihren Ärger darüber, daß
sie mit »Zivilisten« Zusammenarbeiten mußten, nicht
verhehlten. Die Situation wurde entschärft, als die »Spender«
in den Tischen die Nahrung auswarfen. Diese bestand aus drei Pillen,
die vor jedem der Männer in eine Tischmulde kollerten.
»Konzentratnahrung«, sagte Panorama enttäuscht.
»Sehr gesund«, meinte Krokan spöttisch und schob
eine der Pillen in den Mund. »Enthält genügend
Kohlenhydrate und Vitamine - kurz, alles, was der menschliche Körper
benötigt.«
Panorama starrte die Pillen immer noch an, als wären es
Spinnen.
»Das vielleicht schon«, meinte er. »Aber man ißt
doch nicht nur der Vitamine wegen, sondern auch aus Spaß an der
Sache. Das hier ist eine Zumutung für einen Gourmet wie mich!«
Michael war dem Wortgeplänkel nicht gefolgt, sondern hatte
Armin Whitacker beobachtet. Der kleine Mann saß nur da und
starrte ins Leere.
»Sie sollten etwas zu sich nehmen«, riet er ihm. »Wir
werden erst wieder in acht Stunden Gelegenheit haben, etwas zu uns zu
nehmen.«
»Ich habe keinen Hunger«, sagte Whitacker tonlos.
»Dann stecken Sie die Nahrungskonzentrate wenigstens in die
Tasche«, sagte er. »Der Hunger wird sich später
schon von alleine einstellen.«
Plötzlich lächelte Whitacker schlau.
»Und was wird passieren, wenn ich die Nahrungsaufnahme
verweigere?« fragte er. »Die Telonier werden mich sicher
nicht verhungern lassen.«
Krokan, der diese Worte gehört hatte, drehte sich zu dem
kleinen Mann um und herrschte ihn an: »In meiner Einheit wird
kein passiver Widerstand geduldet. Wer nicht spurt, den knöpfe
ich mir persönlich vor. Das gilt für alle! Oder gibt es
jemand, der meine Anordnungen nicht befolgen möchte?«
Krokan blickte sich herausfordernd um. Niemand entgegnete etwas.
Krokan nickte zufrieden. »Dann dürfte es klar sein, wessen
Wort in Telur 888 gilt.« Er erhob sich und sagte pathetisch:
»Wenn ihr spurt, Männer, dann verspreche ich, aus euch die
schlagkräftigste Einheit innerhalb der telonischen Fremdenlegion
zu machen.«
Während die Berufssoldaten beeindruckt nickten, schwiegen die
anderen betreten. Nur Michael grinste sarkastisch.
Krokan verzog wütend sein Gesicht, während er sich zu
Michael beugte.
»Auf Sie, Kanonier Reginald, werde ich ein besonderes
Augenmerk haben«, zischte er. »Ich kenne solche Typen wie
Sie - und ich kann mit ihnen umgehen. Ich warne Sie schon jetzt,
falls Sie meine Mannschaft zur Meuterei aufhetzen wollen.«
Michael erwiderte nichts. Er kannte auch solche Typen, wie Krokan
eine war - man fand sie überall. Er erwiderte den Blick des
Berufssoldaten gelassen und kaute aufreizend langsam an der
Nahrungspille.
»Mir bleibt auch nichts erspart«, murmelte Panorama
und schob schauernd eine Pille in den Mund.
Krokan warf auch ihm einen giftigen Blick zu, aber bevor er noch
etwas sagen konnte, meldete sich wieder die »Soldatenbraut
Haara« mit ihrer honigsüßen Stimme aus dem
Lautsprecher:
»Tapfere Soldaten, in wenigen Minuten ist es soweit. Geht
auf eure Stationen und wartet das Startzeichen ab. Seid
zuversichtlich, dann ist der Sieg euer. Vernichtet die Blaue Front.
Ich vertraue euch, denn ihr seid mutig und stark - und ihr kämpft
auf der Seite des Rechts. Ich werde nicht von eurer Seite weichen,
ihr Tapferen!«
Die Stimme der Soldatenbraut war kaum verklungen, da brüllte
Krokan: »Achtung, Männer der Gruppe eins. Auf
Gefechtsstation!«
Man hätte meinen können, daß auf diesen zackigen
Befehl eine ebensolche Ausführung gefolgt wäre. Doch
Michael und die beiden anderen zeigten keine besondere Eile, als sie
sich auf den Weg zu ihrem Geschützturm machten. Im Gegenteil,
ihre Bewegungen waren eher provozierend langsam, was Peter Krokan
beinahe zur Weißglut brachte.
Jeder von ihnen wußte, was er zu tun und worauf er zu achten
hatte. Sie brauchten sich
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