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PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke

PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke

Titel: PR TB 082 Söldner Fur Die Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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benommen
aufgestützt, da sah er den Telonier mit der Waffe. Seine
Katzenaugen wurden groß vor Angst. Auf Händen und Füßen
rückwärtskriechend, versuchte er, aus der Schußlinie
zu gelangen, aus seinem Mund kamen wimmernde Laute. Der Telonier
verfolgte ihn. Da stieß der Blue mit dem Rücken gegen
einen Gefallenen. Er konnte nicht weiter.
    Der Telonier richtete die Waffe gegen die Brust des Blues.
    Aber er konnte nicht abdrücken. Es war unmöglich, ein
wehrloses Opfer kaltblütig zu erschießen. Er wandte sich
ratlos zu Michael um - und da traf ihn der Schuß eines Blues,
der seinem Artgenossen zu Hilfe eilte.
    Auch dieser Telonier würde diese schrecklichen Erlebnisse als
Erinnerung in seinen nächsten Körper mitnehmen.
    Michael spürte einen Schlag gegen die Schulter und fiel. Ein
fürchterliches Brennen, das von der verletzten Schulter ausging,
breitete sich in seinem Körper aus. Er entdeckte, daß die
Haut über seinem Schlüsselbein verbrannt war. Streifschuß.
    Noch während er auf die Beine kommen wollte, stolperten zwei
miteinander ringende Gegner auf ihn zu. Der Telonier klammerte sich
mit dem Mut der Verzweiflung an den Blue und versuchte, ihm die
Strahlenpistole zu entwinden. Aber der Blue hatte leichtes Spiel mit
dem schwächlichen
    Telonier. Seine Hand mit der Waffe ruckte zentimeterweise nach
unten, bis sie in das Gesicht des Teloniers wies. Der Telonier
blickte geradewegs in die Mündung, als es darin aufblitzte.
    Michael wandte sich angewidert ab. Er hatte diese Situation
heraufgeschworen, um den Teloniern eine Lektion in Gewalt zu
erteilen. Aber jetzt fragte er sich, ob die Schockwirkung dieser
Therapie doch nicht zu stark war. Dieses Erlebnis war fast für
seine Nerven fast zuviel - und er kannte die Gewalt besser als die
Telonier.
    Er bereute schon, sich auf dieses Experiment eingelassen zu haben.
Aber andererseits wuBte er, daB es keine realistischere und
wirkungsvollere Möglichkeit gegeben hätte, ihnen zu zeigen,
welche fatale Folgen der von ihnen eingeschlagene Weg haben konnte.
    Er kniete auf dem Boden und hielt sich die Schulter. Der Schmerz
trieb ihm die Tränen in die Augen. Er sah seine Umgebung wie
durch einen Schleier, überall waren Schemen, die seltsame
Bewegungsabläufe produzierten. Es war Michael, als würden
diese Bewegungen von einer überirdischen Kraft in ihre einzelnen
Phasen zerlegt. Er sah Blues durch die Luft springen, und wenn sie
den höchsten Punkt erreicht hatten, schienen sie stillzustehen
-und da schossen sie. Ein Telonier rannte geduckt davon, da traf ihn
ein Energiebündel. Er bäumte sich auf. In dieser
Bewegungsphase behielt ihn Michael in Erinnerung. Er sah die Blues
aus allen Stellungen schießen, und ihm war es, als betrachte er
Standfotos.
    Diesen Streich spielte ihm natürlich sein Bewußtsein.
Sein Gehirn registrierte nur die eindrucksvollsten Ereignisse um ihn.
Telonier, die mit erhobenen Händen nach vorne fielen, Telonier,
sie sich am Boden krümmten, Telonier, die kniend starben.
    Es war ein Kaleidoskop des Todes.
    Und die Begleitmusik dieser Szenerie war das Zischen der
Strahlenschüsse, das Schreien der Getroffenen und das Zwitschern
der Blues. Das Trampeln unzähliger Füße war der
Trommelwirbel der Todesmelodie. Das Ende war nahe.
    »Ich bitte um Gnade für mein Volk«, bat die
schwache Stimme des Ersten Telon aus den Lautsprechern. »Haltet
ein mit dem Töten...«
    Der Erste Telon sprach seinen Appell in Interkosmo. Obwohl
bestimmt einige unter den Blues waren, die die Sprache der Solaren
Menschheit beherrschten, erfolgte keine Reaktion auf diesen Aufruf.
Dann gab der Erste Telon ein Zwitschern von sich, und Michael
vermutete, daß der robotische Teil die Sprache der Blues
analysiert und gelernt hatte und nun den Appell wiederholte. Aber
auch diesem Versuch, dem Kampf Einhalt zu gebieten, war kein Erfolg
beschieden. Im Gegenteil, die Blues kämpften daraufhin noch
wilder und gnadenloser und warfen Handgranaten gegen die Lautsprecher
und die Schaltwände, hinter denen sie den Ersten Telon
vermuteten. Die meisten wandten sich von den wehrlosen Teloniern ab
und stürmten durch die Breschen, die ihre Granaten geschlagen
hatten, in das Innere des Komplexes, der den Ersten Telon darstellte.
    Eine Explosion folgte der anderen, die Detonationen rissen nicht
ab, der Boden und die Wände erbebten und kamen nicht mehr zur
Ruhe.
    Die Stimme des Ersten Telon starb.
    Der Führer der Telonier, der sein Volk über zehntausend
Jahre hinweg sicher geleitet

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