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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verändert?«
    »Ich. ich fürchte deine Wut, Quetzalcoatl«,
erwiderte er leise. Ich grinste und winkte Malda, der Dienerin, ihm
einen Becher Rotwein einzugießen. Er roch mißtrauisch an
dem Becher und trank zögernd, als fürchte er, vergiftet zu
werden.
    »Naya wird vermutlich, da wir bald wieder Vollmond haben,
zum Opferstein gewandert sein«, sagte ich. »Wir werden
sie einholen und ein zweites Mal retten. Bis sie dort ist, brauchen
wir uns nicht zu beunruhigen - sie ist bis zur Nacht des Vollmondes
sicherer als wir. Geben die Arbeiter ihr Bestes?«
    Coyola taute langsam auf; er blickte uns nacheinander an und ließ
sich von unserer Stimmung anstecken.
    »Ja, sie sind sehr fleißig. Aber ihr Fleiß ist
die Frucht der Angst vor den fremden Göttern.«
    Ich musterte ihn etwas genauer, und er wich meinem prüfenden
Blick aus.
    »Auch du wirst von einer Furcht beherrscht, Coyola, wie auch
alle deine Freunde. Eines Tages werde ich erfahren, wovor du dich
fürchtest. Ich weiß, daß du es mir heute nicht sagen
willst. Wir haben Zeit - du und ich.«
    Ich warf ihm einen schnellen Blick zu, er fing ihn auf und wurde
erregt.
    »Überall«, flüsterte er fast wie in Trance,
»überall sind Dämonen und Götter. Sie warten nur
darauf, uns zu schaden. Wir sind schutzlos. Niemand hilft uns, und so
tun wir, was die Götter befehlen.«
    Ich stand auf und deutete zum Fenster.
    »Nichts, was ich befohlen habe, Coyola, ist schlecht. Ich
verlange keine Menschenopfer, und was ich verlange, wird euch helfen,
wenn ich eines Tages über das Meer nach Sonnenaufgang fliegen
werde. Du mußt versuchen, die Götter zu unterscheiden. Es
gibt gute und schlechte Menschen, und es gibt gute und schlechte
Götter. Ich hoffe, kein schlechter Berater zu sein. Ich bin
müde, und ich habe zu arbeiten.«
    Unsere Gesprächsrunde löste sich auf, und Hyksa und ich
blieben allein
    zurück. Hyksa schickte die Dienerin weg und setzte sich neben
mich.
    »Was wirst du tun?« fragte sie.
    Ich zog sie an mich und streichelte ihre Schulter. Für einige
Minuten vergaß ich, welche Schwierigkeiten auf uns zukamen.
Und, als sei dies bereits ein erster Punkt, den ich vergessen hatte,
fiel mir ein, daß ich Hyksa in dem Augenblick verlassen mußte,
in dem ich das Raumschiff betreten würde. Ich mußte nach
ARKON.
    Würde ich ARKON jemals erreichen?
    Wo war dieses Schiff eigentlich?
    Und wo befanden sich die Fremden?
    Hatte ich Chancen, mit ihnen zu reden und sie zu bitten, mich
mitzunehmen?
    »Wer weiß?« murmelte ich.
    Hyksas Finger spielten mit dem Zellaktivator auf meiner nackten
Brust.
    »Du denkst an die Fremden, nicht wahr?« fragte sie.
    »Ja«, sagte ich und griff nach den Photos.
    Ich rechnete und verglich die halbe Nacht, während das
Mädchen schweigend neben mir saß und eines der Öllämpchen
nach dem anderen ausging. Erst als ich anstelle der Figuren
Phantasienamen für Konstellationen ferner Sterne setzte, hatte
ich den Schlüssel gefunden. Ich hörte sofort auf und
grinste breit, dann drehte ich mich um. Hyksa lag, den Kopf in den
Unterarmen vergraben, halb auf dem Arbeitstisch. Ich hob sie hoch,
sie öffnete die Augen und sah mich einige Sekunden lang an, dann
seufzte sie glücklich. Ich hatte einen Weg gefunden, eines der
Rätsel zu lösen.
    ***
    Die einsame Gestalt warf einen langen Schatten.
    Der Schatten wanderte langsam über das Gras, das vom Wind
bewegt wurde. Lange Wellen rasten über die Fläche, wenn
sich die silbrigen Unterseiten der Gräser nach oben kehrten. Ich
saß ruhig im Schatten vieler überhängender Äste
am Rand des Dschungels, hundert Meter vor dem kantigen Block des
Opfersteines. Ich saß auf einem halb bearbeiteten Steinquader,
der eine scheußliche Fratze zeigte.
    »Paß auf andere Wesen auf, auf Bewegungen!«
sagte ich, nachdem ich den linken Unterarm abgewinkelt vor den Mund
hielt und einen Kontakt betätigte. Der Kondor hoch über mir
zog schweigend seine Kreise.
    Einige Sekunden vergingen.
    Ich stand auf, spannte den Bogen und zupfte an der Sehne. Ein
zirpender Laut war zu hören. Dort vorn ging Naya, barfuß
und in ihrem wildledernen Hemd. Etwas glitzerte in ihrer Hand. Es war
fast Abend, die Sonne brannte in meinen Augen. Die kleine, verlorene
Gestalt wirkte vor der Kulisse der Stufenpyramide fremd und
unwirklich. Heute war die Nacht des Vollmondes. in einigen Stunden.
    Keiner der dreihundert Krieger hatte Zeichen von Unruhe gezeigt.
Eigentlich hatte ich erwartet, daß sie vor einigen Tagen alles
hinwerfen würden,

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