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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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richtete ich mich auf, riß den Dolch aus
der Scheide am Unterarm und sah mich lauernd um.
    Zwanzig, fünfundzwanzig Meter von mir entfernt standen meine
beiden Begleiter. Das Ufer. Ich suchte in jedem Schatten, hinter
jedem Stamm, über jedem der überhängenden Äste.
Nichts. Ich sah Ahuitzotla nicht, falls er hier war. Dann drehte ich
mich um, machte eine beruhigende Bewegung und ging auf die Felsnase
zu.
    Da war er. Der Kalender.
    Wieder ein Problem, Arkonide? fragte mein Extrasinn.
    Ja, wieder ein Problem. Staunend ging ich näher. Natürlich
schossen eine Reihe von Gedanken durch meinen Kopf, als ich die
kleinen, eckigen Blätter sah, kaum größer als eine
Handfläche. Eine Steinplatte hatte sich hier einst
    gelöst und eine fast völlig gerade Fläche
hinterlassen. Ich zählte quer zwanzig Bilder; alle waren
fratzenhaft, böse und irgendwie verschlagen.
    Darunter standen siebzehn weitere Reihen von Bildern.
    Das waren achtzehn Reihen zu je zwanzig Bildern. Als ich unter der
letzten Reihe, schräg abgesetzt, fünf weitere Bild
entdeckte, wußte ich Bescheid. Achtzehnmal zwanzig plus fünf
- das ergab die Tageszahl eines Umlaufes von Larsaf III um die eigene
Sonne.
    Dreihundertfünfundsechzig Tage.
    Die Rechnung, wußte ich, war nicht ganz genau, weil der
Umlauf etwas länger dauerte, aber für die Barbaren war sie
erstaunlich exakt. Dann entzifferte ich die Bilder, die neben diesem
Kalender standen.
    Sie konnten nur eines bedeuten.
    Ein bestimmtes Datum?
    So war es.
    Ich brauchte ein Bild, um die Berechnungen vornehmen zu können.
Also mußte ich zum anderen Ufer zurück, um die kleine
Kamera zu holen. Sie war flach genug, um in einer Gürteltasche
Platz zu finden. Ich nahm einen Anlauf, warf die Arme nach vorn und
schwamm mit kräftigen, langen Stoßen los. Ich würde
abgetrieben und zog mich an den Schlingpflanzen des Ufers entlang.
Als ich, etwa fünf Meter von Hannas und Coyola entfernt, einen
langen Ast aus dem Ufergestrüpp herausragen sah, griff ich
danach und wollte die steile Böschung hochklettern.
    Ein harter, wilder Stoß gegen die Schläfe warf mich
zurück in den Fluß; und noch als ich fiel, noch ehe die
Schmerzen einsetzten, war etwas über mir.
    Die goldfarbene, gemusterte Schlange wickelte sich in rasender
Schnelligkeit um meinen Körper.
    Ich schnappte nach Luft und registrierte irgendwie, daß das
kalte Wasser den Schmerz in der Schläfe beseitigte. Dann schlug
ich mit dem freien Arm um mich und versuchte mein Messer zu
erreichen. Die Umschlingung der riesigen Schlange - sie war länger
als vier Meter - hatte meinen linken Arm an den Körper gepreßt.
Ich griff nach dem Kopf der Schlange und hörte Coyola schreien.
    »Der Zauber Ahuitzotlas!«
    Ein dunkler Schatten, gefolgt von einem hellen Blitz, stürzte
sich vor mir ins Wasser. Mit den Fingern der freien Hand hielt ich
den Kopf der Schlange unterhalb der Kiefer und sah, wie die
gespaltene Zunge herausfuhr und wieder verschwand. Diese Bewegung
hypnotisierte mich geradezu.
    Der Kopf der Schlange stieß zu wie ein Hammer.
    Ich fing die Wucht dieser Stöße, die, hätten sie
voll getroffen, mich bewußtlos gemacht hätten, mit den
Muskeln und dem Unterarm ab. Wir trieben langsam flußabwärts,
der Schwanz der Schlange peitschte das Wasser, und plötzlich gab
es einen harten Ruck.
    Dann die Umschnürung.
    Es war der Schlange gelungen, mit ihrem Schwanz einen Halt zu
finden. Sie wickelte den Schwanz um einen Baumstamm, riß
Blätter und Ästchen herunter und begann mit ihrer
erdrückenden Umarmung.
    Es war die Umarmung des Todes.
    Während der Kopf immer wieder vorwärts hämmerte,
während ich mit letzter
    Kraft versuchte, den Schlägen zu entgehen und im letzten
Moment meinen Kopf wegriß, während ich nach Luft schnappte
und Wasser schluckte, begann die Schlange mich zu erdrosseln. Wir
erzeugten einen Schaumwirbel im Wasser, und plötzlich sah ich
durch den Schleier der Tropfen einen zweiten Reflex, einen Blitz, als
ob die Sonne explodierte. Dann einen Schlag - die Schlange wickelte
sich in gegenläufiger Richtung. Wir trieben weiter.
    Hannas tauchte in meinem Blickfeld auf, als ich den Kopf wieder
über Wasser hatte.
    Sein Beil steckte, von der Wucht des Schlages getrieben, tief in
dem Baumstumpf. Das Wasser färbte sich blutigrot. Dann löste
sich die Schlange von mir, und ihr stumpfer Schädel stieß
immer wieder auf den blutigen Schwanzstummel ein, als habe sie hier
einen neuen Gegner vor sich. Hannas schwamm jetzt neben mir.
    Ich

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