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PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

PR TB 083 Die Festung Der Dämonen

Titel: PR TB 083 Die Festung Der Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
primitiven Ritzlinien der lederbraunen Tonware denken und an die
Gestalten und Fratzen am Tempel der fremden Götter.
    Falls ich die Barbaren dazu bringen konnte, eine Art Schrift zu
entwickeln, dann nur mit Hilfe dieser Formen.
    Ich stand auf; ich wußte, was ich zu tun hatte.
    ***
    »Ich glaube, du begreifst langsam, was ich wirklich will?«
fragte ich.
    Wir standen im Schatten des zweiten, nach hier oben verpflanzten
Baumes, neben einigen fertigen Steinhäusern. Es war bereits ein
gewisses architektonisches System auf dem Hügel zu erkennen.
    Tuxpan scharrte nervös mit den Füßen im Sand.
    »Vielleicht«, sagte er. »Du bist der Bringer des
Wissens.«
    »So ist es. Was sagt dein Krieger?«
    Tuxpan murmelte:
    »Ich weiß nicht, wie das alles miteinander
zusammenhängt. Ahuitzotla, der Medizinmann, hat die dreihundert
Krieger hierher geschickt.«
    Ich schaute Tuxpan an und seinen Sohn, den jungen Häuptling.
Sie hatten allen Grund, mit dem herrschenden Zustand zufrieden zu
sein. Nicht ein einziger Angriff war bisher erfolgt, die Felder waren
bestellt, alles wuchs, und es gab genügend Wild und
Wildgeflügel. Aber sie blickten unstet und ängstlich.
    »Das wissen wir schon«, sagte ich ein wenig
ungeduldig.
    »Die Krieger sollen sich hier umsehen und spionieren«,
sagte Tuxpan. »Wir
    haben gelauscht und gehört, daß sie über
Ahuitzotla sprachen und darüber, daß er ihnen befohlen
hat, alles zu sehen und ihm zu berichten.«
    Ich breitete die Arme aus und winkte Hannas zu, der eben mit einer
kleinen Gruppe seiner Besatzung und jungen Männern des Stammes
laut redete und gestikulierte.
    »Auch das ist uns nicht neu«, sagte ich. »Sie
können ihm berichten, wie der erste und der zweite Mauerwall
gebaut worden sind - erstürmen können sie den Hügel
deswegen nicht schneller. Sie können ihm sagen, daß wir
Wasser aus einem Brunnen schöpfen - aber sie können uns das
Wasser nicht wegnehmen oder absperren wie bei dem Fluß dort.
    Sie können ihm sagen, daß wir in steinernen Hütten
leben, daß unser Abfallwasser in unterirdischen Röhren
abläuft - was nützt ihnen das? Und wenn sie angreifen, dann
werden wir sie über die lange Treppe mit blutigen Köpfen
nach unten schicken. Was also sollen sie Ahuitzotla berichten?«
    Tuxpan zuckte die Schultern und murmelte:
    »Daß wir Ton brennen und glasieren, daß wir neue
und gute Waffen haben, daß wir Bohnen und Baumwolle anbauen,
daß wir Decken und Teppiche weben auf diesem Holzgestell.«
    Ich stimmte zu.
    »Das können sie ihm getrost berichten. Denn alles das,
was ich euch lehre und was ihr von den Freunden des Gottes lernt, das
werdet ihr eines Tages in allen Richtungen tragen. Ihr werdet dieses
Wissen, das ich euch gebracht habe, anderen Menschen bringen.«
    »Und Ahuitzotla wird uns nicht daran hindern?«
erkundigte sich Coyola mißtrauisch.
    »Der Medizinmann stirbt bald«, sagte ich. »Der
Kondor wird ihn umbringen, weil meine Geduld zu Ende und meine Wut
groß sind!«
    Tuxpan sagte laut:
    »Das ist gut. Töte ihn, Quetzalcoatl!«
    »Vermutlich schaffe ich es auch allein«, sagte ich.
»Aber du kannst morgen mit Hannas und mir zum Kalender
aufbrechen.«
    Er erstarrte. Irre Angst kam in seine Augen, und schließlich
stotterte er leise:
    »Du weißt, vom Kalender.?«
    Ich winkte nachlässig ab.
    »Ich bin ein Gott. Und göttlich ist es, daß
ihnen, den Göttern nämlich, nichts verborgen bleibt. Auch
kein Kalender, der von Ahuitzotla und den Fremden stammt, meinen
bösen Brüdern.«

7.
    Wir waren seit einer Stunde unterwegs, mitten durch den Uferwald,
wo er am dichtesten zu sein schien. In einem irren Zickzack
schlängelte sich ein Tierpfad durch Büsche und Unterholz,
vorbei an abgestorbenen, weißen Bäumen, die wie Teile von
Skeletten aussahen.
    Hannas und Coyola standen jetzt neben mir. Wir waren ungewöhnlich
stark bewaffnet. Vor etwa sechzig Minuten hatten wir den Gleiter
gelandet und sorgfältig versteckt; in einer Tasche meines
Gürtels befand sich der
    Kontaktknopf. Wir suchten nach dem Kalender.
    »Glaubst du, daß wir beobachtet werden?« fragte
Hannas.
    Er trug ein furchterregendes eisernes Beil, das aus der
Schiffsausrüstung stammte und zum Kappen der dicken Taue benutzt
wurde. Die doppelten Schneiden glänzten; er hatte sie mit Stein
und feuchtem Sand geputzt und geschärft.
    »Vielleicht!« sagte ich.
    Aber ich glaubte es eigentlich nicht. Es konnte sich die Nachricht
von unserem Abflug nicht so schnell verbreitet haben wie

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