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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schräg zu unserem
liegt. Da wir ebenfalls mit annähernder Lichtgeschwindigkeit
fliegen, treffen die Signale sozusagen verschoben auf. Daher die
Verzerrung.«
    »Klingt plausibel.« Grabner seufzte. »Immerhin
können wir einmal später in Terrania berichten, daß
wir eine Spur der Verschollenen gefunden haben. Was allerdings in den
dazwischenliegenden zweihundert Jahren mit ihnen passiert ist, wissen
wir nicht. Leider nicht. Vielleicht hätten wir daraus lernen
können.«
    »Allerdings, denn wir befinden uns in einer ähnlichen
Situation.«
    »Genau! Danke, Captain. Ich besuche Sie noch später in
Ihrer Zentrale.
    Empfangen Sie weiter. Ich kümmere mich inzwischen um Smith.
Mal sehen, ob es Fortschritte gibt.«
    Captain Jacques Belmont grüßte und verließ
Grabners Kabine.
    Er war sicher, daß die Funksignale des verschollenen
Schiffes noch eine weitere Bedeutung haben würden.
    ***
    Der Zwischenfall mit den aufgefangenen Funksignalen erregte die
Gemüter aller Menschen in der EX-724. Es war eine geisterhafte
Angelegenheit, denn im Grunde genommen handelte es sich um die
Lebenszeichen von Wesen, die bereits seit mehr als hundert Jahren tot
sein mußten.
    Es war ausgerechnet dieses Ereignis, das zwei Menschen einander
näherbrachte, die bisher jeden näheren persönlichen
Kontakt gemieden hatten:
    Jörn Hallström und Helga Petersen.
    Es konnte nicht ausbleiben, daß die Sache mit den
Funksignalen der Wissenschaftlichen Abteilung eingehend diskutiert
wurde. Man hatte die an und für sich einfache Erklärung
gefunden, aber damit war die Angelegenheit nicht erledigt. Ganz im
Gegenteil. Ungeahnte Perspektiven ergaben sich plötzlich. Yellow
I war vergessen, obwohl das Schiff den Feuerplaneten schon seit zwei
Tagen umkreiste.
    »Sie meinen also nicht, Professor, daß wir uns um den
Verbleib des verschollenen Schiffes kümmern sollen?«
erkundigte sich einer der Assistenten ungläubig. »Ich
meine Sie sind sicher, daß die Funkzeichen zweihundert Jahre
alt sind?«
    »Absolut, junger Mann. Sie sind so alt, wie die Entfernung
zwischen dem Schiff und uns groß ist. Außerdem sind wir
im Augenblick überhaupt nicht in der Lage, zweihundert
Lichtjahre zu überbrücken. In der Zwischenzeit ist es
selbstverständlich, daß Kommandant Grabner
Hyperfunkzeichen ausstrahlen läßt und um die Position des
anderen Schiffes bittet. Allerdings ist ein Haken dabei.«
    »Welcher?« wollte Hallström wissen, der an der
Besprechung teilnahm.
    Grützli nickte ihm zu.
    »Der verschollene Explorer hat mit Normalfunk gesendet und
gab in dem aufgefangenen Spruch bekannt, daß seine
Hyperfunkanlage ausgefallen sei. Er könnte also nicht antworten
- zumindest nicht vor weiteren zweihundert Jahren. Außerdem
scheint mit seinem Lichtantrieb einiges nicht gestimmt zu haben. Wir
wissen es nicht und werden es nie wissen.«
    »Doch!« rief Helga Petersen dazwischen. »Wir
werden es erfahren, wenn weitere Funksprüche aufgefangen werden.
Auch wenn die Signale so alt sind, ist es doch so, als würden
sie in diesem Augenblick gesendet. Wir werden die Tragödie
miterleben, als geschähe sie jetzt.«
    »Sie haben recht, Dr. Petersen. Es ist eben alles relativ.«
    Die Diskussion verlief im Sande. Als die Wissenschaftler sich
trennten, um ihre Sektionen aufzusuchen, schloß sich Hallström
der Astrochemikerin an.
    »Ich möchte mir Yellow I ansehen. Kommen Sie mit?«
    »Gern. Wurde schon eine Landeexpedition zusammengestellt?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Ich glaube auch
kaum, daß jemand Lust verspürt, einen halbflüssigen
Planeten zu betreten.«
    In der Beobachtungskuppel drängten sich die Neugierigen, in
erster Linie Angehörige der Besatzung. Yellow I war eine Kugel
aus nacktem Fels, blinkenden Meeren aus verflüssigten Elementen
und weiten, gelben Sandebenen. Ein interessanter, aber kein besonders
verlockender Anblick.
    Hallström stand neben Helga Petersen. Er spürte die
Wärme ihres Körpers. Heimlich betrachtete er sie. Sie war
hübsch und anziehend - das wußte er bereits. Aber das war
auch so ziemlich alles, was er von ihr wußte. Ihre Verbindung
war rein beruflicher Natur, wenn sie sich auch nebenher recht gut
verstanden. Niemals wäre Hallström der Gedanke gekommen,
mehr daraus zu machen.
    Bis auf jetzt.
    Es war, als könne sie seine Gedanken erraten, denn ohne den
Blick von der langsam rotierenden Kugel zu wenden, errötete sie.
Hallström sah, daß sich ihre Lippen fester
aufeinanderpreßten. Vorsichtig verringerte er den Druck

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