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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ganz bestimmt nicht sinnlos sind, Sir.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Das weiß ich selbst nicht. Aber warum sollte jemand,
der so intelligent gewesen ist, ein Funkgerät zu erdenken und zu
bauen, sinnlose Funkzeichen ins All schicken?« Der Sergeant
schüttelte den Kopf. »Lassen Sie uns Zeit, Sir, dann
finden wir schon heraus, was sie bedeuten.«
    »Ich werde inzwischen dem Kommandanten berichten.«
    Captain Belmont verließ die Funkzentrale. Bis zur
Kommandozentrale waren es nur wenige Schritte. Morrison tat dort
gerade Dienst.
    »Hallo, Captain. Nichts zu tun, was?« fragte er.
    »Ganz im Gegenteil. Wir haben Funksignale empfangen.«
Morrison kam aus dem Sessel hoch.
    »Funksignale? Sie machen Witze!«
    »Dazu bin ich nicht aufgelegt«, erklärte Belmont.
»Funksignale! Wir sind dabei, sie zu entschlüsseln. Aber
anscheinend stimmen unsere Schlüssel nicht, denn bis jetzt kam
kein Sinn in die Signale. Scheinen arg verzerrt zu sein. Oder sie
stammen nicht von uns, sondern von fremden Intelligenzen.«
    »Das wäre ja nicht so unwahrscheinlich, nicht wahr?«
    »Allerdings nicht.« Belmont sah auf den
Panoramaschirm. »Wir nähern uns unserem Verlegenheitsziel,
wie ich bemerke. Wie lange noch?«
    »Ein paar Stunden, dann setzt die Verzögerung ein. Wir
werden Yellow I in geringer Entfernung umkreisen und beobachten.«
    »Na, fein. Vielleicht wissen wir bis dahin auch, was die
Funksprüche zu bedeuten haben.«
    »Ich bin davon überzeugt«, sagte Morrison
optimistisch.
    ***
    Major Grabner starrte Belmont ungläubig an.
    »Was sagen Sie da? Ein terranisches Schiff in der Nähe?
Und es sendet Funksignale?«
    »Allerdings, Sir. Aber sie ergeben keinen vernünftigen
Sinn, Zumindest betreffen die Funksprüche nicht uns.«
    »Wie wurden sie entschlüsselt?«
    »Nach dem üblichen System, allerdings mit einigen
Schwierigkeiten verbunden. Wer immer die Zeichen auch gesendet hat,
er hielt sich an das veraltete System, das ja inzwischen durch ein
neues ersetzt wurde. Wir haben die alte Methode allerdings noch im
Entschlüssler-Komputer, weil es oft genug vorkommt, daß
Handelsschiffe nach ihm senden. Sie kennen ja die Eigenarten
    ziviler Schiffskommandanten.«
    »Hm«, knurrte Grabner unmutig. »Stimmt! Was will
der Bursche?«
    »Es ist kein Handelsschiff, Sir, sondern ein Explorer.«
    Grabner sah interessiert auf.
    »Ein Explorerschiff wie wir? Sollte man gleich zwei hinter
Nurmi hergeschickt haben? Haben Sie die Position?«
    Belmont schüttelte den Kopf und setzte sich.
    »Nichts bekannt, Sir. Doch lassen Sie mich erklären.
Der Name des Schiffes war zu identifizieren, auch der Name des
Kommandanten. Er steht in der Liste. Sie wissen, welche Liste ich
meine?«
    »Nein.«
    »Er steht in der Liste der Verschollenen, Sir.«
    Grabner schwieg einige Sekunden.
    »Verschollen? Das Schiff gilt als verschollen? Und wir haben
es per Zufall entdeckt? Welch ein Glück! Dabei benötigen
wir selbst dringend Hilfe.«
    »Das ist noch nicht alles, Sir. Wenn die Unterlagen stimmen
und daran kann wohl kein Zweifel bestehen, gilt das Schiff bereits
seit mehr als zweihundert Jahren als verschollen.«
    Grabner sah Belmont verblüfft an, holte tief Luft - sagte
aber nichts. Er mußte die Neuigkeit erst einmal verdauen, und
das war nicht gerade einfach. Die Konsequenzen, die sich ergaben,
waren nicht zu überblicken.
    Belmont wartete nicht, bis sich Grabner von seiner Überraschung
erholte. Er berichtete weiter:
    »Ich habe mit Professor Grützli gesprochen und seine
Meinung deckt sich mit meinen eigenen Vermutungen, die rein logischer
Natur sind. Wie wir wissen, sind Radiowellen, wenn man so sagen will,
praktisch unsterblich. Einmal ausgestrahlt, pflanzen sie sich mit
Lichtgeschwindigkeit in alle Ewigkeit fort. Sie können in sich
nicht schwächer werden, weil für sie keine Zeit vergeht.
Auf einem Impuls würde die Zeit absolut stillstehen. Mit anderen
Worten: Das verschollene Schiff hat die heute von uns empfangenen
Funksignale vor mehr als zweihundert Jahren ausgestrahlt - mehr als
zweihundert Lichtjahre von unserem Standort entfernt. Sie sind damit
heute so frisch wie damals - wenn auch für unseren Zeitbegriff
mehr als zweihundert Jahre alt.«
    Grabner schüttelte etwas hilflos den Kopf.
    »Das ist. das ist einfach unglaublich!« Er sah Belmont
an. »Und wie erklären Sie sich die erwähnten
Verzerrungen, die eine Entschlüsselung so erschwerten?«
    »Grützli meint, das hinge damit zusammen, daß das
verschollene Schiff einen Kurs flog, der

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