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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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meldete sich sofort.
    »Nun, Smith?«
    »Ich habe es Ihnen ja gesagt, Kommandant! Wir vertrödeln
hier nur unsere wertvolle Zeit. Berechnen Sie den Kurs nach Blue III
und nehmen Sie Fahrt auf. Dann haben Sie und die Mannschaft etwas zu
tun, während ich in aller Ruhe den Linearantrieb prüfen
kann. Und wenn es ein Jahr dauert.«
    »Ein Jahr!? Sie sind verrückt, Doktor.!«
    »Es sind fünf Lichtjahre bis Blue III, vergessen Sie
das nicht!«
    Eine Weile sagte Grabner nichts, dann nickte er.
    »Also gut, Smith, ich nehme Ihren Vorschlag an. Kümmern
Sie sich um den Antrieb. Ich werde unterdessen mit einfacher LG Kurs
auf Blue nehmen und die Mannschaft unterrichten. Geben Sie mir in
regelmäßigen Zeitabständen Ihre Lageberichte durch.
Übrigens - haben Sie sich verletzt?«
    »Nur eine Prellung. Bis später also, Kommandant.«
    Er schaltete ab und sah dem jungen Arzt mit Skepsis entgegen, der
soeben die Antriebszentrale betrat.
    ***
    Aus der Navigation kam die Koordinatenberechnung und wurde in den
Komputer gefüttert. Grabner war aus der Kommandozentrale
verschwunden und hatte sich in die Kabine zurückgezogen. Die
Routinearbeit überließ er dem Zweiten Offizier.
    Morrison wartete, bis der blaue Stern genau im Schnittpunkt des
Koordinatensuchers stand, dann leitete er die Normalbeschleunigung
ein. Die EX-724 nahm Fahrt auf und glitt allmählich aus der
Umlaufbahn hinaus. Yellow I wurde schnell kleiner und schrumpfte
immer mehr zusammen.
    Rechts flammte Nurmi.
    Morrison lehnte sich bequem zurück. Im Augenblick gab es für
ihn nichts mehr zu tun. Das Schiff würde fast bis zur LG
beschleunigen und dann diese Geschwindigkeit beibehalten, bis die
Bremstriebwerke eingeschaltet wurden.
    Es war auch Morris klar, daß sie niemals die echte
Lichtgeschwindigkeit erreichen würden. Sie würden immer ein
wenig darunter bleiben. Ein Überschreiten der LG war ohne den
Linearantrieb nicht möglich.
    Es wurde ruhiger in der Kommandozentrale. Grabner hatte eine kurze
Ansprache an die gesamte Besatzung gehalten und um Besonnenheit
gebeten. Seinen Worten nach zu urteilen, bestand keine Gefahr,
wenigstens keine unmittelbare. Wenn man auf Blue III kein
intelligentes Leben vorfand, würde man den nächsten
Planeten suchen.
    Morrison mußte unwillkürlich an die Anfänge der
Raumfahrt denken, so wie er sie aus den Geschichtsbüchern
kannte. Das Problem der Zeitschrumpfung im Schiff bei Annäherung
an die Lichtgeschwindigkeit schien damals zugleich auch der einzige
Hoffnungsschimmer auf eine Überwindung der unvorstellbaren
Entfernungen zwischen den Sternen zu sein. Sicher, es gab diese
Dilatation, aber Morrison fragte sich, ob man sie wirklich zum
eigenen Nutzen bemerken konnte. Er warf einen Blick auf die
Datumsuhr.
    Es war der 27. März des Jahres 2424 Terra-Normalzeit.
    Die Geschwindigkeit lag jetzt bei einem Sechstel LG.
    Yellow war längst zu einem weit entfernten gelben Stern
geworden.
    Aus der Funkzentrale kam Captain Jacques Belmont und setzte sich
in den freien Sessel neben Morrison.
    »Nun, wie sieht es aus?«
    »Fragen Sie nicht. Sie kennen die Antwort bereits. Und bei
Ihnen? Neue Funksignale?«
    »Manchmal fangen wir noch welche auf. Sie stammen noch immer
von dem verschollenen Explorer, der sich allerdings von uns entfernt
- ich meine, er hat sich vor zweihundert Jahren von unserer jetzigen
Position entfernt. Sonst nichts. Keinen Piepser!«
    »Nette Gegend«, murmelte Morrison wenig erfreut. »Kein
Wunder, wenn sich da niemand hinwagt.«
    »Es gibt dafür sicherlich andere Gründe, die wir
allerdings nicht kennen. Nurmi selbst ist keinesfalls der Grund für
ein Verbot.«
    »Mag sein.«
    Morrison schien jede Lust zu einer Unterhaltung verloren zu haben,
denn er gab nur einsilbige Antworten. Schließlich war Belmont
es leid. Er entschuldigte sich und kehrte zur Funkzentrale zurück.
    Morrison schloß die Augen und döste ein.
    Die Automatik übernahm.
    ***
    Nach zwei Tagen fand zwischen Grabner und Smith eine weitere
Unterredung statt.
    Der Antriebstechniker verspürte keine Schmerzen mehr, aber
seine Laune hatte sich keineswegs gebessert. Er hatte den Fehler noch
immer nicht gefunden. Aber diesmal regte sich Grabner nicht darüber
auf. Er hatte ein anderes Problem.
    »Wir liegen bei 99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit und mehr
können wir nicht erreichen. Stimmt das mit den Berechnungen
überein?«
    »Es stimmt. Wir werden niemals mit dem Normalantrieb exakt
LG erreichen können. Könnten wir das, wäre es möglich
-

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