PR TB 085 Satans Universum
„Der
Ausnahmezustand wurde auf weitere zweiundsiebzig Stunden verlängert.
Die Bevölkerung Alhandas wird ersucht, die Ruhe zu bewahren und
den Straßen fernzubleiben. Die Regierung Arthur Sillo
versichert, daß nirgends aufDoomill Seuchengefahr besteht. Es
handelt sich lediglich um Gerüchte, die von den Agitatoren des
Solaren Imperiums verbreitet werden. In zweiundsiebzig Stunden wird
die Regierung Sillo die neue Verfassung proklamieren, erst von da an
ist mit einer Normalisierung der Zustände zu rechnen. Die
Bevölkerung von Alhanda...“
„Satan hat also bereits zugeschlagen“, murmelte
Chapman.
Er mußte auf dem schnellsten Wege ins Ezialistische Institut
zurück und sich mit Major Jeff Scott in Verbindung setzen. Aber
ein Rundblick über den Park zeigte ihm, daß es hier kein
Durchkommen gab.
„Wir sind verloren“, murmelte Sirgund tonlos.
„Noch lange nicht“, erklärte Chapman überzeugt.
„Warten Sie hier auf mich. Ich bin in zwei Minuten wieder
zurück.“
Er betrat durch eine Seitentür wieder die Schaltzentrale des
öffentlichen Transmitters. Chapman wußte, daß genau
gegenüber dem Ezialistischen Institut eine kleine,
nichtöffentliche Nebenstelle des Transmittersystems lag. Sie
wurde nur von Angestellten der Stadtverwaltung benutzt, die mit
Reparaturarbeiten betraut waren. Chapman hatte die berechtigte
Hoffnung, daß diese Nebenstelle nicht bewacht war. Er stellte
den öffentlichen Transmitter darauf ein, programmierte eine
Betriebsdauer von fünfMinuten und kehrte zu Sirgund zurück.
Auf dem Weg zum Transmitterfeld nahm er den Blaster des gefallenen
Soldaten an sich.
Wenig später traten sie an ihrem Ziel ins Freie. Chapman
brauchte keine besondere Vorsicht walten zu lassen. Die Straße
lag wie ausgestorben vor ihnen. Nicht einmal ein Patrouillenfahrzeug
war zu sehen. Sie ließen die Straße und den Park des
Ezialistischen Instituts hinter sich — dann waren sie in
Sicherheit.
Zumindest wähnte sich Chapman in Sicherheit. Aber nachdem er
Sirgund ein Schlafmittel verabreicht und im gut getarnten
Laboratorium untergebracht hatte, machte er eine beunruhigende
Feststellung.
Die Alarmanlage zeigte an, daß das Ezialistische Institut
unter Strahlenbeschuß stand. Chapman konnte die Art der
Strahlen nicht feststellen, vermutete aber, daß es sich um eine
Art Spionstrahl handelte, mit dem er überwacht wurde.
Er wagte es daher nicht, sich mit Major Scott in Verbindung zu
setzen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als den nächsten
Schritt auf eigene Faust zu unternehmen. Auf dem Plan stand ein
Besuch bei General Chic Ormando.
5.
Aus SATANS Tagebuch (Eintragung vom 29. Mai 2545): Nun gehört
auch Doomill mir. Allerdings hat es einige Schwierigkeiten gegeben.
Die Agenten des Solaren Imperiums werden immer lästiger. Ich muß
mich intensiver um sie kümmern, sonst wachsen sie mir noch über
den Kopf. Das tollste Stück hat sichjener Agent geleistet, der
in Anca Domenia eindrang und Macowens Tochter entführte. Er
konnte nicht identifiziert werden; Patrick Macowen behauptet, seinen
Namen nicht zu kennen.
Er muß unbedingt zur Strecke gebracht werden, bevor er
hinter die wahre Bedeutung Anca Domenias kommt. Da seine Identität
nicht bekannt ist, werde ich eine große
Säuberungsaktion veranstalten müssen. Ich hatte ohnedies
schon lange vor, mich der bekannten Spione, Spitzel und Verräter
zu entledigen. Es besteht die berechtigte Hoffnung, daß der
Kidnapper von Macowens Tochter unter ihnen sein wird.
Arthur Sillo.ist mit unbekanntem Ziel von Doomill abgereist -
angeblich an Bord eines BluesPiratenschiffes. Das bereitet mir
einstweilen noch keine Sorgen, denn Sillo entkommt mir nicht, wohin
er auch flüchtet.
*
Nachdem Roger Chapman in den Skaphander der Serie PARTISAN
gestiegen war, kam er sich wie ein wandelndes Monstrum vor. Ein Blick
in den Spiegel bestätigte ihm dieses Gefühl: Er sah aus wie
eine Figur aus einem Horrorfilm.
Dieser Skaphander war ein Spezialmodell, leichter und handlicher
als alle anderen Kampfanzüge, und speziell für den
Partisanenkampf konstruiert. Im großen und ganzen besaß
er die gleichen Vorzüge, die der KSK-2436 besaß, hatte
aber den Vorteil, daß er sowohl im Weltraum als auch bei
Einsätzen aufPlaneten verwendet werden konnte. Trotz des
geringen Gewichts war an der Ausrüstung nichts eingespart
worden. Der PARTISAN besaß die obligate Hochenergiekraftanlage,
dessen Leistungsgrenze bei 5000 Kilowatt lag, außerdem war ein
Abwehrschirmprojektor
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