PR TB 085 Satans Universum
Sekunden wieder verschwunden. Aber Chapman hatte
Zeit genug, beim Vorbei wandern des Satelliten die Werte von seinen
Ortungsgeräten abzulesen.
Er hatte mit keiner Sensation gerechnet - und doch trat sie ein.
Der Strahlungsmesser schlug heftig aus. Und zwar auf derselben
Frequenz wie im Ezialistischen Institut und bei General Ormando!
Chapman begann langsam zu ahnen, was das zu bedeuten hatte.
Er war voller Ungeduld, während er außerhalb des
Anziehungsbereiches von Doomill durch das All trieb. Aber er mußte
noch gut vier Stunden warten, bis seine Funksignale vom
FlaggschiffPerry Rhodans aufgefangen wurden und ein Rettungsboot zu
seiner Bergung kam. Eine weitere Viertelstunde später befand er
sich an Bord des großen Kugelraumers.
„Ich muß augenblicklich mit dem Großadministrator
sprechen“, waren seine ersten Worte, nachdem er den Skaphander
abgestreift hatte.
„Tut mir leid, Sir“, sagte der Offizier, der ihn im
Hangar in Empfang nahm. „Aber ich muß Sie auf die
Quarantänestation bringen.“
„Quarantänestation?“ wiederholte Chapman
verblüfft.
„Jawohl Sir“, bestätigte der Offizier. „Es
besteht nämlich der dringende Verdacht, daß Sie ...“
Der Offizier vollendete den Satz nicht. Chapman wußte auch so,
was er meinte.
Wenig später, nach einem Blick in den Spiegel, wußte
er, daß sich der Verdacht bestätigt hatte. Seine Haut
zeigte die ersten Spuren des Blaustichs, er verspürte plötzlich
am ganzen Körper einen unwiderstehlichen Juckreiz.
Es gab keinen Zweifel - er hatte die Satansseuche.
6.
Aus SATANS Tagebuch (Eintragung vom 30. Mai 2545): Meine stärkste
Waffe ist immer noch die Anonymität. Ich muß alles
unternehmen, daß meine Identität nicht vor dem 28. Juni
bekannt wird. Deshalb muß ich mich aufdie Vernichtung alljener
konzentrieren, die meinem Geheimnis aufder Spur sind.
Die Entscheidung darf nicht vor dem Polyaiser Kongreßfallen.
*
Leutnant Short Gimmek wußte nicht, was er tat, als er den
kleinen Behälter im Schacht der Lufterneuerungsanlage der
Kommandozentrale montierte. Er handelte in dem Glauben, daß der
Behälter nichts anderes als eine Abhöranlage war. Selbst
wenn das stimmte, machte er sich zum Verräter. Aber Leutnant
Short Gimmek konnte nicht anders.
Er liebte Cecille. Seine Liebe zu ihr war so groß, daß
er lieber zum Verräter wurde, als Cecille aufzugeben. Wenn er
nicht tat, was man ihm aufgetragen hatte, würde sie sterben.
Er hatte Cecille auf Doomill kennengelernt, bevor diese Krise
aufgekommen war. Bei seinem letzten Besuch auf der Pionierwelt hatte
sich die Auseinandersetzung zwischen Doomill und dem Solaren Imperium
bereits abgezeichnet. Er hatte Cecille angefleht, mit ihm zu gehen,
aber sie wollte ihre Heimat noch nicht verlassen. Nach dem
schmerzlichen Abschied von ihr war er auf dem Raumhafen von einem
Unbekannten angesprochen worden. Dieser hatte ihm Cecilles Ermordung
angedroht, wenn er die Abhöranlage nicht in der Nähe der
Kommandozentrale von Perry Rhodans Flaggschiff anbrachte.
Leutnant Gimmek hatte sich seines Auftrages entledigt, aber er
fühlte sich nun nicht leichter. Im Gegenteil,jetzt wurde sein
Gewissen stärker belastet alsje zuvor. Kaum hatte er sich des
Behälters entledigt, wünschte er sich, es nicht getan zu
haben.
Aber er hatte keine Gelegenheit mehr, das Geschehene rückgängig
zu machen.
Über die Rundrufanlage wurde er aufgefordert, sich bei Perry
Rhodan in der Kommandozentrale zu melden. Als er bei Perry Rhodan
eintraf, befanden sich bereits fünf weitere Männer dort.
Es waren dies:
Die beiden Kybernetiker Luksch und Valies, die zusammen mit Gimmek
und zehn anderen Spezialisten alle eingehenden Daten über den
„Fall SATAN“ sortierten und die
Wahrscheinlichkeitsberechnungen anstellten; der Bakteriologe Lester
Simonde, der an einem Heilmittel gegen die Erreger der Satansseuche
arbeitete, und zwei seiner Assistenten.
Perry Rhodan klärte die sechs Männer über ihre
Aufgabe auf:
„Vor kurzem ist einer unserer Agenten von Doomill an Bord
gekommen. Er war einer der wichtigsten Männer im Kampf gegen
Satan und gibt an, wichtige Neuigkeiten zu besitzen. Ich möchte,
daß Sie seine Angaben nach bekanntem Muster aufnehmen und
verarbeiten. Außerdem sollen Sie ihmjede Unterstützung
gewähren, auch wenn Ihnen manche seiner Anordnungen
unverständlich oder gar sinnlos erscheinen werden. Wenn ich
sage, er war einer unserer wichtigsten Männer, dann meine ich,
daß er nicht mehr zum Einsatz kommen wird.
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